Suchergebnisse für: Bischof Rudolf Voderholzer

Warum die Lehre der Kirche zukunftsträchtig ist

Der heilige Augustinus ist schon zu Lebzeiten oft falsch verstanden worden

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Hl. Augustinus
Hl. Augustinus von Hippo

Von Thorsten Paprotny, 23. Juni 2019

Der heilige Augustinus ist schon zu Lebzeiten oft falsch verstanden worden. Falsch verstanden zu werden, ist immer bedauerlich. Der Gültigkeit der gewonnenen Einsichten tut das indessen keinen Abbruch. Der Name des Kirchenvaters fällt auch heute in den Diskursen über den “Geltungsverlust der kirchlichen Sexuallehre”. Auf der Frühjahrstagung der Deutschen Bischofskonferenz sprach der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff davon. Er stellte dort Thesen für eine vieldiskutierte Erneuerung und Revision der katholischen Moraltheologie vor, und diese Thesen ernteten auch begründeten theologischen Widerspruch, so etwa von Pater Engelbert Recktenwald. Dem heiligen Augustinus wurde von ihm ein folgenreiches “vergiftetes Bild der Sexualität” unterstellt. Schockenhoff warb für die Würdigung der “ekstatischen Struktur des sexuellen Begehrens” und für Aufgeschlossenheit gegenüber einer Pluralität von respekt- wie liebevollen Lebensformen.

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Einfacher römisch-katholischer “Fundamentalist”

Ich bin nur ein einfacher römisch-katholischer “Fundamentalist” – und Sie?

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Von Thorsten Paprotny, 30. Mai 2019

Eine Art “Erneuerung der Kirche” hatte Martin Luther vorgeschwebt, als er – gewissermassen eine frühneuzeitliche lokale Kirchenentwicklung beginnend – 1517 in Wittenberg sich provokative Thesen ausgedacht hatte. Die Folgeerscheinungen sind bekannt. Luthers wahrhaft authentisches Ringen um den gnädigen Gott würdigte auch Papst Benedikt XVI. während seiner Apostolischen Reise nach Deutschland im Jahr 2011 in Erfurt. Im Gedächtnisjahr der Reformation 2017 wurden eine Reihe von Lutherbildern erneuert oder neu aufgebracht. Einige erkannten in ihm erstaunlicherweise einen politischen Freiheitskämpfer. Andere feierten ihn als streitbaren Querdenker. Konservative sahen in ihm einen beispielhaften Nationalhelden, einen Verteidiger des Abendlandes und den deutschen Christenmenschen an sich. Ein neuer Luther ist nicht in Sicht. Aber wir sprechen in der römisch-katholischen Kirche in Deutschland heute ständig von Erneuerung, Aufbruch und Wandel. Brauchen wir heute eine neue deutsch-katholische Kirche, eine neue Theologie und eine neue Morallehre?

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Die unantatsbare Würde des Menschen

Wie überzeugend ist die “neue” katholische Moraltheologie aus Deutschland?

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Von Thorsten Paprotny, 26. Mai 2019

In diesem Jahr wird in der Bundesrepublik Deutschland dankbar an die Verfassung erinnert. Das Grundgesetz schützt den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat nicht vor Anfechtungen und Anfeindungen. Es bleibt aber Verpflichtung und Auftrag. Papst Benedikt XVI. hat während seiner Apostolischen Reise nach Deutschland im Jahr 2011 den Einsatz junger Menschen für die Natur, christlich gesprochen: für die Bewahrung der Schöpfung, vor dem Deutschen Bundestag in den 1970er-Jahren gewürdigt, die ein notwendiger Weckruf, ja eine wichtige Korrektur des besinnungslosen Fortschrittsglaubens gewesen ist.

Benedikt hat seinerzeit den Naturschutz mit Achtung der Natur des Menschen verbunden. Er sprach von einer Ökologie des Menschen:

“Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur achtet, sie hört und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit.”

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Mein Herz schlägt katholisch

“Erinnert sich heute überhaupt noch jemand an das Lehramt und die Lehre der Kirche?” – Ein Kommentar

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Von Thorsten Paprotny, 15. Mai 2019

“Es ist nicht das Richtige”, pflegte meine Tante Marie, ehemalige Pfarrhaushälterin, kopfschüttelnd zu sagen, wenn sie in den letzten Lebensjahren die Kirchenzeitung studierte oder sich einige Signaturen der neuen Zeit bewusst machte. Sie stammte aus Schlesien, hatte lange Zeit in Leipzig gearbeitet und war dann, ihren emeritierten Pfarrer begleitend, ins Allgäu gezogen. Von dort führte sie der Weg, nach dessen Tod, in die Diaspora. Das Credo war ihr nie eine blosse Gewohnheit oder ein Lippen-, sondern ein echtes Liebesbekenntnis. Wenn aus sogenannten pastoralen Gründen einer kreativen Messgestaltung das Credo einmal am Sonntag ausgelassen wurde, sagte sie kopfschüttelnd: “Hält man nicht für möglich!” Als Tante Marie im März 2018 für immer nach Hause ging, hatte der Herr das letzte Amen ihr zugesprochen. In ihr war die stille Treue zum Glauben der römisch-katholischen Kirche zeitlebens gegenwärtig – und das fast 97 Jahre lang. Auf ihre herzliche, gütige Art konnte Tante Marie ein Vorbild und Beispiel sein.

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Homilie zur Missa vespertina im Hohen Dom zu Regensburg

Homilie zur Missa vespertina im Hohen Dom zu Regensburg am Gründonnerstag, 18. April 2019

‘Laisierung des Klerus und Klerikalisierung der Weltchristen’

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer

Liebe Mitbrüder im geistlichen Dienstamt,
liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

Ostern ist zusammen mit dem Pfingstfest die Geburtsstunde der Kirche Jesu Christi. Und ein entscheidendes Moment dieses Gründungsgeschehens ist die Einsetzung des Abendmahls, die zeichenhafte Vorwegnahme der Kreuzeshingabe Jesu im Brechen des Brotes und in den Worten über Brot und Kelch.

Die Vergegenwärtigung von Tod und Auferstehung Jesu Christi im eucharistischen Opfermahl ist die Quelle des kirchlichen Lebens, der Quell der Auferbauung der Kirche, bis er wiederkommt in Herrlichkeit. Im Empfang des Leibes Christi empfängt sich die Kirche immer neu als Leib Christi und wird so, vom Leib Christi her, zum Volk des Neuen Bundes.

Beim Letzten Abendmahl waren die Zwölf um Jesus versammelt, sie, die er durch persönliche Berufung in seiner Nachfolge geholt und im täglichen Umgang darauf vorbereitet hatte, seine qualifizierten Zeugen zu sein bis an die Enden der Erde.
Nicht für sich und zu ihrer persönlichen Ehre, sondern für die Anderen, für die, die noch nichts von ihm, dem gekreuzigt auferstandenen Herrn wissen, sind zu bestellt, bestellt auch zur Feier des Herrenmahles mit den und für die schon zum Glauben Gekommen Frauen und Männer.

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‘Wir haben der Liebe geglaubt’ – “Deus caritas est”

Unsere katholische Parallelgesellschaft. Eine Nachlese zur Bischofskonferenz in Lingen

Wird die Bildung von themenorientierten Arbeitsgruppen, Kommissionen, Gruppen, Untergruppen und Ausschüssen eine “neue Kirche” bringen?

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Nach der Vollversammlung der DBK: Deutscher Katholizismus am Abgrund?
‘Gott ist am Werk auch in dieser sich verfinsternden Zeit’
Der Abschied von der Moral

Von Thorsten Paprotny, 18. März 2019

Die Kirchglocken läuten. Am Sonntag versammeln sich katholische Christen überall auf der Welt – so auch in Deutschland – zur Feier der heiligen Messe. Statistiken geben Aufschluss über regionale Unterschiede. Unheilspropheten sprechen in diesen Tagen von Krisen und Auflösungserscheinungen. Der Missbrauchsskandal und die Vertuschungspraxis in vielen Bistümern erregten die Gemüter und die Medien. Professoren fordern eine neue Theologie und eine neue Kirche. Andere Wissenschaftler assistieren mit bewährten Methoden aus der empirischen Sozialforschung.Trotzdem, jeden Sonntag und an vielen Werktagen rufen noch immer die Glocken zum Gottesdienst.

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Jüdische Gemeinde in Regensburg

Jüdische Gemeinde in Regensburg eröffnet ihre neue Synagoge


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Bischof Voderholzer: Europäisches Abendland steht auf jüdisch-christlichem Boden

In seinem Grusswort nahm Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Eröffnung der Synagoge zum Anlass, nicht nur den Allmächtigen, sondern auch die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde als die entfernten Nachkommen derer, die seinerzeit ihres Zuhauses und ihres Heiligtums beraubt wurden, um Vergebung zu bitten für das Leid, das ihnen von Menschen angetan wurde, die unter dem Anspruch des biblischen Liebesgebotes und der Bergpredigt gestanden hatten. Und weiter: “Wir gehören zusammen, nicht nur in einer zivilen Solidarität als Mitbürgerinnen und Mitbürger der Stadt, sondern vor allem durch die Wurzel des Glaubens. Deswegen kann und darf uns nichts trennen, gerade wenn geschichtsvergessene Kräfte und Bewegungen andeutend oder offen antisemitische Klischees bedienen. Lassen Sie es mich deutlich sagen: Das europäische Abendland steht auf jüdisch-christlichem Boden, und wer heute die einen gegen die anderen auszuspielen versucht, verkennt unsere gemeinsame Heimat und stärkt nur unsere Solidarität untereinander.” Weiterlesen

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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