Suchergebnisse für: Die Tagespost

Papst warnt in Kenia vor der Ausbreitung neuer Wüsten

In seiner ersten interreligiösen Begegnung auf afrikanischem Boden erinnert Franziskus die Religionsführer an ihre Verantwortung

Stephan BaierVon Stephan Baier

Die Tagespost, 27. November 2015

Der ökumenische und interreligiöse Dialog sei kein Luxus. “Unsere durch Konflikte und Spaltungen verletzte Welt“ brauche ihn sogar “immer dringender“, so mahnte Papst Franziskus bei seiner morgendlichen Begegnung mit Vertretern anderer Konfessionen und Religionen am Donnerstag in der Nuntiatur in Nairobi. Dabei hatte der Heilige Vater nicht bloss die neue Terrorbedrohung in Europa vor Augen: Kenia selbst ist Schauplatz von islamistischem Terrorismus, vor allem durch die aus dem Nachbarland Somalia stammende Terrormiliz Al-Shabaab. Der Papst erinnerte an einige der “barbarischen Anschläge“ und warnte, es würden “Jugendliche im Namen der Religion zu Extremisten gemacht, um Zwietracht und Angst zu säen und um das Gefüge unserer Gesellschaften zu zerstören”.

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Die Stunde der Bischöfe

Papst Franziskus bittet die Deutschen Bischöfe um pastorale Neuausrichtung

Guido HorstUPDATE:  KathTube: Eichstätter Bischof Hanke berichtet vom Ad-Limina-Besuch der Deutschen Bischofskonferenz

Von Guido Horst

Die Tagespost, 23. November 2015

Die pastorale Neuausrichtung, um die Franziskus die deutschen Bischöfe gebeten hat und die in ihren Diözesen “das Gebot der Stunde” sei, setzt genau da wieder an, wo Benedikt XVI. in seiner Freiburger Konzerthaus-Rede über die Entweltlichung aufgehört hat. Was heisst “aufgehört? Die Geschichte ist bekannt: Im kirchlichen Apparat wurde damals der Daumen gesenkt, man streute den Verdacht, Papst Ratzinger habe die Abschaffung der Kirchensteuer gemeint. Entweltlichung wurde geradezu zum Unwort, die eigentliche Intention Benedikts in ihr Gegenteil verkehrt, Erneuerung und Aufbruch in der Kirche in deutschen Landen blieben aus. Die Stichworte von Franziskus zum Abschluss des Ad limina-Besuchs der Bischöfe am Freitag kennzeichneten einen traurigen Ist-Stand: eine übertriebene Zentralisierung, die nur hemmt und nicht hilft, das Verschwinden der Beichte, ein starker Rückgang beim Messbesuch, kaum Berufungen, eine Vorliebe für “Strukturen“, denen aber die Gläubigen fehlen, die ihnen einen christlichen Geist einhauchen könnten.

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“Spiel nicht mit den Schmuddelkindern”

Das dritte Buch des italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi enthält viele Halbwahrheiten und Unwahrheiten

Die Tagespost, 16. November 2015

Von Ulrich Nersinger

Die ersten Zeilen eines Buches sind für den Leser von Bedeutung. Sie entscheiden in der Regel darüber, ob er sich zum Weiterlesen entschliesst oder die Lektüre vorzeitig beendet. Und sie verraten etwas über den Charakter eines Buches. Dem Käufer von Gianluigi Nuzzis Elaborat “Alles muss ans Licht. Das geheime Dossier über den Kreuzweg des Papstes” wird auf der Rückseite des Schutzumschlages grossmundig versprochen: “Ein Buch, das jedem die Augen öffnet”. Wer aber nun glaubt, ein hochinformatives Sachbuch erworben zu haben, wird enttäuscht sein – und getäuscht werden.

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Ein Heiliger in unserer Mitte

Vor 35 Jahren, vom 15.–19. November 1980, besuchte Papst Johannes Paul II. die Bundesrepublik Deutschland

Die Tagespost, 13. November 2015
Vatikan: 1980: Reiseprogramm Papst Johannes Paul II.

27 Predigten und Ansprachen in fünf deutschen (Erz)diözesen

Vor 35 Jahren, vom 15.–19. November 1980, besuchte Papst Johannes Paul II. die Bundesrepublik Deutschland. Erstaunlich: Seine damaligen Ansprachen nehmen heutige Debatten vorweg – zur Rolle der Kirche in der Gesellschaft, zu Ehe und Familie und nicht zuletzt auch zur Flüchtlingskrise.

Von Tobias Klein

Als eine “Pilgerreise” in ein Land, dessen Geschichte “auf so enge Weise mit der Geschichte des Christentums und der Kirche verbunden ist und zutiefst von der christlichen Tradition geprägt wurde, bezeichnete der Hl. Papst Johannes Paul II. bei seiner Ankunft am Flughafen Köln-Bonn am 15.11.1980 den ersten Deutschlandbesuch seines Pontifikats. Innerhalb von fünf Tagen besuchte er die Diözesen und Erzdiözesen Köln, Osnabrück, Mainz, Fulda und München-Freising und hielt dabei 27 Predigten und Ansprachen, deren Aussagen heute, 35 Jahre später, nichts an Aktualität verloren haben – eher im Gegenteil.

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Hass: Die Rückkehr einer elementaren Gewalt

Zum Tode von André Glucksmann

Die Tagespost: Der Nihilismus ist die Realität des Bösen
Weitere Rezension

Eine gleichermassen beklemmende wie aufrüttelnde Analyse legt der französische Philosoph mit diesem Werk vor. Er benennt Zusammenhänge, die zu verdrängen sich keine Gesellschaft mehr leisten kann.

Grenzenloser Hass geht um die Welt: mal glühend, mal schonungslos, mal schleichend und kalt. Wer glaubte, mit dem Ende des 20. Jahrhunderts sei die Zeit der Diktatoren und Aggressoren endgültig vorbei, hat sich getäuscht. Man betrachte den Nahost-Konflikt, das Drama in Tschetschenien, manches Land in Afrika oder den Iran — die Hass-Ausbrüche des iranischen Präsidenten gegen Israel sind nicht die ersten Attacken, die aus Teheran kommen. Andre Glucksmann erinnert in seinem Buch an einen früheren Präsidenten der islamischen Republik. Ayatollah Rafsandschani stellte im Dezember 2001 folgende Rechnung auf: Bei einem Atomkrieg Iran-Israel würden fünf Millionen Juden sterben. Dass sein Land drei Mal mehr Opfer haben würde, sei kein zu hoher Preis. Er sei angemessen, schließlich wäre der Staat Israel dann ausgelöscht.

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Integration ohne Identität?

Mehr noch als das aktuelle Management der Flüchtlingsströme wird deren Integration zur epochalen Herausforderung in Europa

Stephan BaierVon Stephan Baier

Die Tagespost, 09.11.2015

Über alle tagespolitischen Migrationsagenden hinaus zwingt die Aufnahme von so vielen Menschen aus so unterschiedlichen Kulturkreisen das alte Europa, sich seiner eigenen Werte, ja seiner Identität zu vergewissern. In der Illusion, eine aufgeklärte und moderne Gesellschaft zu sein, in der Freude darüber, nach einer Epoche der Weltkriege und der Diktaturen endlich einen Raum des Friedens, der Freiheit, des Rechts und – wenigstens im globalen Vergleich – der sozialen Sicherheit und des Wohlstands geschaffen zu haben, vergassen wir Europäer weitgehend, uns über die Fundamente unserer gesellschaftlichen, rechtlichen und politischen Ordnung Rechenschaft abzulegen. Das rächt sich jetzt, denn die Integration hunderttausender Menschen aus aussereuropäischen Gesellschaften wird uns nun nicht nur Geld und Mühe kosten, wie Bundespräsident Joachim Gauck in der Vorwoche meinte, sondern vor allem die Courage zur gemeinschaftlichen Identitätsfeststellung.

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Eine letzte Grenze

Deutschland

Echter Beistand ist wichtig für Sterbende. Das “Selbstbestimmungs”-Argument ignoriert diese Dimension.

Am 6. November 2015 werden vier Gesetzentwürfe zur Regelung der Suizidbeihilfe im Deutschen Bundestag in zweiter und dritter Lesung debattiert und dann zur Abstimmung gestellt. Dabei wird der Begriff der Selbstbestimmung eine wichtige Rolle spielen. Auf diese habe der Mensch ein Recht – immer und gerade, wenn es um Leben und Tod gehe. Doch was bedeutet Selbstbestimmung wirklich? Gerade wenn es um die menschliche Würde geht?

Von Josef Bordat

Die Tagespost, 04. November 2015

“Sterbehilfe” bricht ein Tabu: Sie betrachtet die Tötung eines Menschen nicht mehr als eine in sich schlechte Handlung, sondern formuliert Bedingungen, unter denen die Tötung eines Menschen nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten ist.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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