Montag der 2. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 2,18-22

Hl. Marcellus – Tagesheiliger

Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?

Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.
Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten.

Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reisst doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch grösserer Riss.

Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreisst der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar.

Neuer Wein gehört in neue Schläuche.

Kommentar zum heutigen Evangelium
 Rupert von Deutz  (um 1075-1130), Benediktinermönch
Die Dreifaltigkeit und ihre Werke, 42, Über Jesaja, 2,26

Der Bräutigam ist bei ihnen

„Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. […] wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.“ Haupt und Glieder, Bräutigam und Braut, Christus und Kirche, wir sind ein Leib. Von nun an und für immer erglänzt in Christus, dem Bräutigam, die Krone des Triumphes – er, mein Haupt, hat für kurze Zeit gelitten; jedoch auf mir, seiner Braut, funkeln die Edelsteine seiner Siege und seiner Gnaden.

„Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.“ Er ist der Gemahl, ich bin seine Gemahlin; er ist Gott, der Herr, ich bin seine Erde und sein Garten; er ist der Gärtner, ich bin sein Acker. Derselbe, der als Schöpfer mein Herr und mein Gott ist, ist auch, weil er Mensch geworden ist, mein Gärtner […] Wenn der Gärtner pflanzt und begiesst und Gott wachsen lässt, so ist er der Eine, der in seinem Menschsein pflanzt und begiesst mit der Verkündigung der Frohen Botschaft, und in seinem Gottsein, dank seinem Geist, das Wachstum schenkt. So will denn ich, die Kirche, die Glaubensgerechtigkeit und das Lob Gottes keimen und erblühen lassen, nicht nur beim Volk der Juden, sondern bei allen Nationen. Sie werden meine guten Werke sehen, wenn sie lesen, was die Patriarchen und Propheten gesagt und getan haben; wenn sie die Stimme der Apostel hören und ihr Licht in sich aufnehmen. Sie werden sehen und glauben und den „Vater im Himmel preisen“.

(Jes 61,10f.; vgl. 1 Kor 12,12; vgl. Röm 12,5; vgl. Eph 5,23; vgl. Joh 15,1; vgl. 1 Kor 3,6–9; vgl. Mt 5,16)

Lesungen

Brief an die Hebräer 5,1-10

Jeder Hohepriester wird aus den Menschen ausgewählt und für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen.
Er ist fähig, für die Unwissenden und Irrenden Verständnis aufzubringen, da auch er der Schwachheit unterworfen ist;
deshalb muss er für sich selbst ebenso wie für das Volk Sündopfer darbringen.
Und keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron.
So hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen, sondern der, der zu ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt,
wie er auch an anderer Stelle sagt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.
Als er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden.
Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt;
zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.
Und wurde von Gott angeredet als «Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks».

Psalm 110(109),1-5

So spricht der Herr zu meinem Herrn:
Setze dich mir zur Rechten,
und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füsse.
Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus:
«Herrsche inmitten deiner Feinde!»

Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht,
wenn du erscheinst in heiligem Schmuck;
ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern,
wie den Tau in der Frühe.

Der Herr hat geschworen, und nie wird’s ihn reuen:
«Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.»
Der Herr steht dir zur Seite;
er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.

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