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Die Grenzen der Solidarität
Auf der Westbalkan-Route wird derzeit Flüchtlingspolitik nach dem Sankt-Florians-Prinzip gemacht
Die Tagespost, 29. Februar 2016
Auf der Westbalkan-Route wird derzeit Flüchtlingspolitik nach dem Sankt-Florians-Prinzip gemacht: Noch vor Jahresfrist herrschte in Europa Konsens, Griechenland in seiner selbst verschuldeten wirtschaftlich-finanziellen Misere nicht allein zu lassen, sondern solidarisch zu handeln. Heute wächst in Europa der Konsens, Griechenland mit seiner gar nicht selbst verschuldeten Flüchtlingsmisere allein zu lassen und nicht länger solidarisch handeln zu können. Alle sehen, dass in Griechenland bald nichts mehr funktioniert: humanitär, logistisch, wirtschaftlich, politisch. Aber jeder ist sich jetzt selbst der Nächste: Mazedonien leidet an starken Spannungen zwischen den politischen Lagern wie zwischen seinen Ethnien; Serbien hat ein traumatisierendes Vierteljahrhundert hinter sich und sucht seinen Platz in Europa; Kroatien kämpft sich mühevoll aus der Rezession; Slowenien ist vom Musterland zum Schuldenstaat abgerutscht. Selbst Österreich, wo im Vorjahr rund 90 000 Asylanträge gestellt wurden, sieht sich heute überfordert – nicht zuletzt von Mahnungen aus Brüssel und Berlin, Wien dürfe weder seine (Süd-)Grenzen dicht machen noch den Flüchtlingsstrom einfach (nach Norden) „durchwinken“. Dazu kommt, dass die Slowakei, Tschechien, Polen und Ungarn gerne mithelfen, die Flüchtlinge möglichst weit von ihrem eigenen Territorium entfernt zu stoppen.
Unruhe im Südwesten um Schulpolitik und Sexualpädagogik
Zwei Wochen vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg demonstrierte die “Demo für Alle” in Stuttgart
Die Tagespost, 29. Februar 2016
Am Sonntag demonstrierte wieder die „Demo für Alle“ in Stuttgart, der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Zwei Wochen vor der Landtagswahl am 13. März 2016 wurde die geplante „heimliche“ Inkraftsetzung des Bildungsplans am Tag vor der Landtagswahl scharf kritisiert. Rund 4 500 Teilnehmer kamen nach übereinstimmenden Angaben von Veranstalter und Polizei auf den Schillerplatz. Zum Vergleich: der Politische Aschermittwoch der Landes-CDU brachte lediglich 2 000 Menschen auf die Beine. Damit war die Demonstration wahrscheinlich die bisher grösste Veranstaltung im Landtagswahlkampf von Baden-Württemberg.
„Das Ziel nicht aus den Augen verlieren“
Was bleibt nach der Begegnung des Papstes mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill?
Ein Gespräch mit Kurienkardinal Kurt Koch.
Von Regina Einig und Guido Horst
Die Tagespost, 26. Februar 2016
Seit Juli 2010 steht der aus der Schweiz stammende Kurienkardinal Kurt Koch an der Spitze des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen. Die historische Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche am 12. Februar ist auch eine Frucht seiner diskreten und unermüdlichen Arbeit. Ein Gespräch über ein ökumenisch spannendes Jahr, dessen nächster Höhepunkt das erste panorthodoxe Konzil seit der Spaltung der Ost- und Westkirche im Jahr 1054 werden dürfte.
Europa muss helfen
“Die Türkei kann diese Last nicht mehr alleine tragen, Europa muss helfen”
Die Tagespost, 26. Februar 2016
Die Flüchtlinge aus Syrien sind für die Türkei nicht nur eine Belastung für den Wohnungs- und Arbeitsmarkt. Sie bringen auch einen Wachstumsschub.
Von Cigdem Akyol
Kilis ist die türkische Flüchtlingsstadt schlechthin. 130 000 Menschen lebten in dieser Provinz nahe der syrischen Grenze, mittlerweile sind fast genauso viele Flüchtlinge hier.
Die junge Syrerin wartet in der Nähe des Zaunes von Öncüpinar im türkischen Kilis. Ragdad Al-Hayek sitzt auf dem Boden, in der Hoffnung, dass sich das Grenztor öffnet, und ihre Eltern durch dieses dann zu ihr hinüberlaufen können. Schon seit einigen Monaten, so sagt die 24-Jährige, komme sie mehrmals in der Woche hierher. „Ich habe seit drei Wochen nichts mehr von meinen Eltern gehört. Ihre Handys funktionieren nicht mehr. Ich werde noch wahnsinnig“, sagt sie, und wischt sich die Tränen von den Wangen.
Der Anfang vom Ende?
Fast fünf Jahre nach Beginn der Proteste gegen Syriens Staatschef Assad und der Militarisierung des Konflikts im Sommer 2011 gibt es jetzt erstmals Hoffnungen, dass die Waffen schweigen und humanitäre Hilfe dorthin gelangt, wo sie dringend benötigt wird
Die Tagespost, 24. Ferbruar 2016
Fast fünf Jahre nach Beginn der Proteste gegen Syriens Staatschef Assad und der Militarisierung des Konflikts im Sommer 2011 gibt es jetzt erstmals Hoffnungen, dass die Waffen schweigen und humanitäre Hilfe dorthin gelangt, wo sie dringend benötigt wird. Das ist eine gute Nachricht für das geschundene Land und seine Menschen. Natürlich stellt sich bis zum Eintritt der vereinbarten Waffenruhe am Samstag die Frage, ob sie zustande kommt und wie lange sie hält. Das Konstrukt ist wackelig und kann leicht einstürzen. Das Misstrauen auf beiden Seiten ist abgrundtief. Aber dass in den letzten Tagen nacheinander sowohl syrische Regierung wie Opposition zustimmten, nachdem sich Moskau und Washington verständigt hatten, ist zunächst ein gutes Zeichen.
Der Religionsunterricht ist bedroht
Die Landtagswahl am 13. März wird entscheiden, wie in Baden-Württemberg künftig Staat und Kirche zueinander stehen werden
Die Tagespost, 24. Februar 2016
Von Sebastian Krockenberger
Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gibt sich als gläubiger Katholik. Dies ist Teil seines Images, mit dem er viele kirchliche und bürgerliche Wähler überzeugen kann. Doch wie sieht eigentlich die grüne Politik gegenüber Christentum und Kirche aus?
Die Frage Wozu?
Kleiner Versuch einer öffentlichen Gewissenserforschung angesichts der Krisenhaftigkeit unserer Weltzeit
Der Gang durch die Slums dieser Welt kann bedrücken, doch Christen sind berufen, Zeichen der Hoffnung zu setzen.
Von Stephan Baier
Die Tagespost, 24. Februar 2016
Die Frage „Warum?“ wird in dieser Zeitung und auch jenseits von ihr oft gestellt: Sie fragt nach den Ursachen von Entwicklungen, nach kausalen Zusammenhängen, nach Gründen und Hintergründen, nach Geschichte und Weltpolitik, nach Zielen und Fehlern der Staatenlenker oder der globalen Konzerne.
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