Der Papst hat eine Vision für die Region
“Der Papst ist ein Freund der Gerechtigkeit”
Der orthodoxe Christ Issa Kassissieh ist seit Herbst 2013 nicht-residierender Botschafter Palästinas beim Heiligen Stuhl. Vom Papstbesuch erhofft er sich eine Stärkung der christlichen Präsenz in Palästina. Von Oliver Maksan
Die Tagespost, 21. Mai 2014
Herr Botschafter, ist Papst Franziskus ein Freund Palästinas?
Der Papst ist ein Freund der Gerechtigkeit. Der Papst weiss, dass die Palästinenser für Gerechtigkeit kämpfen und für einen eigenen Staat. Durch seinen Besuch und seine moralische Autorität gibt er ihnen neue Hoffnung.
Die Stimme der Christen wird gehört
Papst Franziskus besucht am Sonntag Bethlehem
Palästina: Kirche in Not
Die Christen Palästinas sind im politischen Leben überdurchschnittlich stark präsent. Von Oliver Maksan
Bethlehem, Die Tagespost, 21. Mai 2014
“Es geht nicht um Zahlen, sondern um die Tiefe des Glaubens”, sagt Weihbischof William Shomali. Der Palästinenser ist im Lateinischen Patriarchat seit 2010 für Jerusalem und die palästinensischen Gebiete zuständig.
Papstreise: 10.000 Besucher in Bethlehem erwartet
Die katholische Gemeinde in Bethlehem erwartet etwa 10.000 Besucher anlässlich des Papstbesuches
Für die Papstmesse auf Bethlehems Krippenplatz am kommenden Sonntag wurden 9.603 Einlasskarten ausgegeben. Davon seien 800 Sitzplätze vorgesehen. Die Heilige Messe in der Geburtsstadt Jesu ist der einzige Auftritt vor einer grösseren Öffentlichkeit während des zweitägigen Aufenthaltes von Papst Franziskus in den Palästinensischen Autonomiegebieten und Israel. Die Nahostreise des Papstes dauert von Samstag bis Montag und führt ihn auch nach Jordanien.
Kardinal Koch erwartet in Nahost deutliche Worte des Papstes
Weitere Impulse für den christlich-jüdischen Dialog
Kurienkardinal Kurt Koch erwartet von der Reise weitere Impulse für den christlich-jüdischen Dialog, aber auch deutliche Worte zu Frieden und Versöhnung in der Krisenregion Nahost, vor allem zu Syrien.
Vatikanstadt, kath.net/KNA, 20. Mai 2014
Die bevorstehende Papstreise ins Heilige Land wird nach Ansicht des Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch zu einer Vertiefung der guten Beziehungen zwischen Katholiken und Orthodoxen beitragen. Er erwarte von der Reise weitere Impulse für den christlich-jüdischen Dialog, aber auch deutliche Worte zu Frieden und Versöhnung in der Krisenregion Nahost, vor allem zu Syrien, sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
“Junge Leute müssen zusammenkommen”
“Extremisten haben die lautere Stimme”: Hintergrund
Die Tagespost, 19. Mai 2014
Prinz Hassan von Jordanien hält es für symbolisch wichtig, dass Papst Franziskus zusammen mit einem Juden und einem Muslim in den Nahen Osten reist. “Junge Leute müssen zusammenkommen, um die Geschichte und Tradition der anderen zu studieren”, sagt er im Gespräch mit der “Tagespost”. Von Oliver Maksan
Prinz Hassan bin Talal ist ein Onkel von König Abdullah II. von Jordanien. Zwischen 1965 und 1999 war er Kronprinz, ehe sein Bruder Hussein II. kurz vor seinem Tode 1999 in einem
Vorbild des Zusammenlebens
Jordanien ist ein islamisches Land. Die Lage der Christen dort ist dennoch so gut wie kaum irgendwo sonst in der Region
Amman, Die Tagespost, 19. Mai 2014
Wenn Papst Franziskus am Samstag auf dem Flughafen Amman landet, wird ihn mit König Abdullah II. ein Nachfahr des Propheten Mohammed begrüssen. Auf ihn führt sich das Herrscherhaus des Haschemitischen Königreichs Jordanien zurück. Ehe die Familie König Abdullahs II. von den Briten auf den Thron des von ihnen geschaffenen Staates Transjordanien – seit der Annexion des Westjordanlandes 1950 Jordanien – gehoben wurde, regierten sie jahrhundertelang als Scherife von Mekka und Hüter der dortigen heiligen Stätten.
“Papst des Friedens und der Armen”
Jordanien erwartet den “Papst des Friedens und der Armen”
Gemeinsames Ziel Jordaniens und des Heiligen Stuhls ist, die Präsenz der Christen im Nahen Osten zu garantieren und die christlich-arabische Identität dort zu erhalten. Das unterstreicht knapp eine Woche vor der Papstreise ins Heilige Land P. Ri’fat Bader, Sprecher der jordanischen Kirche, im Interview mit Radio Vatikan. Die erste Station der insgesamt dreitägigen Papstreise wird am kommenden Samstag die jordanische Hauptstadt Amman sein.
“Der Exodus der Christen aus dem Nahen Osten schadet nicht nur den christlichen Gemeinschaften, sondern auch der muslimischen Bevölkerung, denn das jordanische Königshaus und viele andere Muslime bemühen sich gerade darum, ein positives Bild des Islam zu fördern – als Religion, die die anderen Glaubensrichtungen respektiert. Und das ist ein Ziel und eine Sorge, die der Heilige Stuhl und Jordanien gemeinsam haben und die auf dieser bedeutenden Reise angesprochen werden.”
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