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Sie nannten ihn “Otto von Europa”

Otto von Habsburg, Thronprätendent und Europapolitiker

Die Tagespost, 04.07.2011

Der  Zeitzeuge und Visionär eines Jahrhunderts, starb am Montag mit 98 Jahren. Von Stephan Baier

Fast sechs Jahrzehnte war Regina von Habsburg, geborene Prinzessin von Sachsen-Meiningen, seine Stütze und sein Rückhalt. Sieben Kinder und 22 Enkel hatte das Ehepaar. Nach dem Tod seiner geliebten Frau zog sich Otto von Habsburg ganz zurück.

Was für ein Leben: 1912 geboren als Kronprinz von Österreich-Ungarn, ab dem Tod von Kaiser Franz Joseph mit vier Jahren Thronfolger der Habsburger-Monarchie, mit sechs Jahren am Ende des Ersten Weltkriegs aus der Heimat vertrieben, von Hitler verfolgt und verleumdet, von der Republik Österreich 1945 erneut des Landes verwiesen, mit 66 Jahren schliesslich eine überraschende dritte Karriere als Mitglied und später auch Alterspräsident des Europäischen Parlaments – und am Ende das Gewissen und der Visionär des vereinten Europa. Weiterlesen

Von Rom nach Köln

Seltene Gnaden

Zu den seltenen Gnaden unserer in historischem Massstab kurz erscheinenden Lebensspanne gehört die Erfahrung, dass jahrzehntelang reproduzierte kollektive Irrtümer und Irrwege plötzlich als solche offenkundig werden, und dass die wenigen, welche den breiten Trampelpfad falscher Klischees und fixer Ideen frühzeitig verliessen oder mutig zu verstellen suchten, endlich eine Art Genugtuung erfahren. Diese ist dann allerdings meist nur innerlich und nicht öffentlich, weil die Verwirrer und Verwirrten der bislang herrschenden Meinung ihre Irrtümer vor anderen und oft auch vor sich selbst mitnichten eingestehen –dafür fehlt es an Demut –, sondern sich wendehälsisch herausreden oder herausschweigen und einfach einstimmen in den neuen common sense. Devise: “Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern”. Leicht finden sich Rationalisierungen, welche die alte und die neue Sicht der Dinge aus der”kognitiven Dissonanz” befreien und irgendwie kompatibel erscheinen lassen.

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Im Oktober 1998 spricht der Papst Alojzije Stepinac selig

“Ich wäre nichtswürdig, fühlte ich nicht mit den Kroaten”

Zagreb, 11.07.1998 weltonline

Als Jugoslawien Anfang der vierziger Jahre in den Partisanenkrieg zwischen Kommunisten und faschistischer Ustascha verstrickt war, wurde Alojzije Stepinac zum Leitbild der Kroaten – seitdem gilt er als Nationalheiliger. Nun wurde der Kardinal als Märtyrer anerkannt; im Oktober spricht der Papst ihn im Wallfahrtsort Marija Bistrica nahe Zagreb selig. Die Serben allerdings attackieren Stepinac weiter: Erst in dieser Woche bezichtigte ihn die Zeitung “Politika” der “Mitwisserschaft an Menschenrechtsverbrechen”. Von Carl Gustaf Ströhm

Sein Grab im Zagreber Dom wurde schon unter kommunistischer Herrschaft zur Wallfahrtsstätte. Schon damals knieten dort unzählige Menschen, brannten Kerzen, war die Totenmaske stets von frischen Blumen umrahmt.

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Pastoralbesuch in Kroatien, 4. – 5. Juni 2011

Apostolische Reise nach Kroatien: Anlass Nationaler Tag der kath. Familien Kroatiens

Kroatien: Papstbesuch soll europaweit grosses Medienecho finden

Unabhängigkeitsjubiläum – Kroatien hatte sich unter Präsident Tudjman am 25. Juni 1991 für unabhängig erklärt und den Verbleib innerhalb Jugoslawiens aufgekündigt

Zagreb, kath.net/KAP, 29. Mai 2011

Die Vorbereitungen für den Besuch von Papst Benedikt XVI am 4. und 5. Juni in Kroatien sind so gut wie abgeschlossen: Das sagte der Vorsitzende der Kroatischen Bischofskonferenz, Erzbischof Marin Srakic, am Freitag bei einer Pressekonferenz in Zagreb. Srakic rief die Gläubigen auf, den Papst in grösstmöglicher Zahl und würdig zu empfangen. Das Interesse für den Besuch, auch im Ausland, sei gross, betonte der Zagreber Erzbischof Kardinal Josip Bozanic.

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Kroatien zweifelt an Europa

Die einstige Europa-Euphorie ist einer tiefen Enttäuschung gewichen

Die Tagespost, 30.05.2011, von Stephan Baier

Der Ausverkauf des Landes, die triste Wirtschaftslage und Haager Ungerechtigkeiten bringen den EU-Beitritt in Verruf

Früher als die Staatenwelt, hat der Heilige Stuhl 1991 die Souveränität und Unabhängigkeit Kroatiens, als es sich aus dem jugoslawischen Völkerkerker befreite, anerkannt. Vehementer als die Staatenlenker hat sich Papst Johannes Paul II. für eine EU-Aufnahme Kroatiens eingesetzt. Auf den ersten Blick könnte man darum meinen, Benedikt XVI. reise am kommenden Wochenende nach Kroatien, um den Erfolg der Politik seines Vorgängers zu feiern. Immerhin steht Kroatien unmittelbar vor dem Abschluss seiner langwierigen, durch Brüsseler Auflagen, britische und niederländische Ungerechtigkeiten, eine einjährige slowenische Blockade und viele Intrigen hinausgezögerten Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union. Wenn nun alles nach Plan geht, wenn die Ratifizierungsverfahren reibungsfrei über die Bühne gehen, kann Kroatien 2013 der EU angehören.

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Wie im Vorhof des Himmels

Ein Fest des Glaubens und ein Fest für die Augen

Venedig, Die Tagespost, 09.05.2011

Eine weisse Gondel für den Papst: Benedikt XVI. in Venedig – Dreihunderttausend kamen zum Gottesdienst – Das missionarische Zeugnis Aquileias. Von Guido Horst

Am Ende wird der Papst wohl kaum noch gewusst haben, wie oft er in ein Bötchen ein- und ausgestiegen ist. Wer Venedig besucht, muss Schiffchen fahren. An die Gondel allerdings, die Benedikt XVI. zum Abschluss vom Markus-Platz quer über den Canale Grande zur Basilica della Salute brachte, wird er sich noch gut erinnern: Schön weiss war sie, mit goldenen Aufbauten und roten Samtsitzen, vier Gondolieri steuerten sie sicher hinüber zu der grossen Marienkirche. Daneben und im Gefolge eine ganze Schar von Gondeln, auch die päpstliche Begleitung musste sich über die Wellen schaukeln lassen. 26 Jahre ist es her, dass Johannes Paul II. der Lagunenstadt seine Aufwartung gemacht hat. Nun war es Papst Benedikt, der als Nachfolger Petri das Land des heiligen Markus aufsuchte. Weiterlesen

Das Geschenk, zum Nachfolger Petri “Du” zu sagen

Ein Gespräch mit Kardinal Angelo Scola

Den Besuch Papst Benedikts XVI. in Aquileia und Venedig an diesem Wochenende.

Die Tagespost, 07.05.2011, von Guido Horst

Heute und morgen besucht Benedikt XVI. eine der Wiegen des Christentums in Mitteleuropa. Zwei Tage nimmt sich der Papst Zeit für die Gläubigen im Nordosten Italiens; das altehrwürdige Aquileia und die Lagunenstadt Venedig sind die beiden Stationen der Reise. Gegenüber dieser Zeitung erklärt der Patriarch von Venedig, Kardinal Angelo Scola, warum diese Region nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder zu einem Angelpunkt Europas geworden ist – und welche Impulse er sich von den Begegnungen mit Papst Benedikt erwartet. Vor seiner Zeit als Patriarch von Venedig war Scola Bischof von Grosseto und dann Rektor der Päpstlichen Lateranuniversität. Als Mitarbeiter der Glaubenskongregation und der internationalen Zeitschrift “Communio” hatte er schon früh einen engen Kontakt zu Kurienkardinal Joseph Ratzinger.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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