Suchergebnisse für: Ninive-Ebene

Die Welt schaut zu und schweigt

Genau ein Jahr ist es jetzt her. Seitdem ist nichts mehr wie es einmal war

Markus RederVon Markus Reder

Die Tagespost, 07. August 2015
 
Genau ein Jahr ist es jetzt her. Seitdem ist nichts mehr wie es einmal war. Zumindest nicht für die verfolgten und gedemütigten Christen in Nahost. Verfolgt werden sie von den Terrormilizen des “Islamischen Staates” (IS), gedemütigt aber von der westlichen Welt, die ihrem Leiden und Ausbluten mit unfassbarer Teilnahmslosigkeit zusieht. Am 8. August 2014 kamen die ersten, meist christlichen Flüchtlinge aus dem Irak nach Jordanien. Sie flohen vor dem IS, der zuvor die Millionenstadt Mossul eingenommen und die christlichen Dörfer in der irakischen Ninive-Ebene angriffen hatte. Wer seines Glaubens wegen seines Lebens nicht mehr sicher sein kann, der flieht. Die Folge: In urbiblischen Ländern haben Christen keine Zukunft mehr.

Weiterlesen

“Die Christen verlieren die Geduld

Pater Jens Petzold lebt im Nordirak – Der Berliner hat in seinem Kloster Christen aufgenommen, die vor dem Islamischen Staat fliehen mussten

Von Oliver Maksan

Die Tagespost, 24. Juni 2015

Pater Jens Petzold ist gebürtiger Berliner. Nach seiner Konversion zur katholischen Kirche schloss er sich der syrisch-katholischen Klostergemeinschaft von Mar Musa in Syrien an. Seit 2012 baut er im Auftrag der Gemeinschaft in Sulejmanije im kurdischen Nordirak ein Kloster auf. Im Sommer 2014 nahm er hier 220 Christen auf, die vor dem IS geflohen waren. Derzeit werden noch 180 Personen vom Kloster versorgt. Obwohl die Mehrzahl der Flüchtlinge mittlerweile in Wohnungen untergebracht ist, leben noch immer vierzig Menschen in der Klosterkirche.

Pater Jens, Sie haben hunderte christliche Flüchtlinge in Ihrem Kloster aufgenommen. Seit über zehn Monaten warten die Menschen darauf, dass sie in ihre von IS besetzte Heimat zurückkehren können. Verlieren sie die Geduld?

Weiterlesen

Christus hat den Tod besiegt

“Wir sind Kinder der Auferstehung”

Wie die beiden Jünger von Emmaus bittet Patriarch Gregor III. Laham in seinem Osterbeitrag für die „Tagespost“: Herr komme zu uns und bleibe bei uns – daheim, in unseren Häusern, unseren Vierteln, unseren Herzen, unseren Institutionen. „Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt“ (Lk 24,29).Quelle

Inmitten von Krieg und Verfolgung bedeutet Ostern die frohe Botschaft des Lebens für alle Menschen – “Wir sind Kinder der Auferstehung”.

Von Patriarch Gregor III. Laham

Die Tagespost, 02. April 2015

Wir Christen sind Überbringer der wirklich lichtvollen Botschaft der Auferstehung und des Lebens, der Hoffnung und der Freude im Herzen eines jeden Menschen. Möge das Fest der Auferstehung in diesem Jahr, dem fünften von Krieg und Elend, ein Fest der Freude für alle Kinder unseres leidenden Nahen Ostens sein!

Weiterlesen

Irak: Solidarität aus dem Vatikan

Der Vatikan macht sich ein Bild der Lage der Christen im Irak

Maria Knotenlöserin Quelle
Kardinal Filoni im Irak: 6000 Osterkuchen ffür Flüchtlinge

Die Besucher aus dem Vatikan im Irak geben sich derzeit fast die Klinke in die Hand: Der Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, ist im Nordirak eingetroffen. Er soll den Flüchtlingen vor den IS-Terroristen die Solidarität und Nähe des Papstes ausdrücken. Derweil ist eine Delegation des Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum gerade aus Bagdad wieder nach Rom zurückgekehrt.

Segundo Tejado Munoz ist Sekretär von Cor Unum und sagt im Interview mit Radio Vatikan: “Unser erstes Ziel war es, Flüchtlinge und Vertriebene zu treffen, die ihre Heimat verlassen mussten. Aber wir sind als Päpstliches Hilfswerk auch für Caritasarbeit zuständig. Darum haben wir die Caritas-Arbeiter dort besucht und hatten mit uns den Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy, sowie Professor Farah von der Caritas Nahost. Auch mit den Caritas-Helfern haben wir also ausführlich gesprochen, denn oftmals sind sie ziemlich vergessen. Dabei sind sie es, die die Dinge voranbringen und die unter oft ausgesprochen schwierigen Bedingungen arbeiten!”

Weiterlesen

Anteil am Leiden des Herrn

Iraks Christen bereiten sich auf Ostern vor – Aber sie wissen: Ihr Kreuzweg dauert an

Quelle

Von Oliver Maksan

Erbil, Die Tagespost, 30. März 2015

“Hoschanna, Hoschanna“: Hundertfach erklang am Palmsonntag in nordirakischen Erbil der Ruf, mit dem Christen in aller Welt des Einzugs Christi in Jerusalem gedenken. Mit Oliven- und Palmzweigen in den Händen hörten sie das Evangelium und sangen Lieder in aramäischer Sprache, der Sprache Jesu. Viele Christen, Einheimische und Flüchtlinge, hatten sich auf dem Gelände der chaldäischen Josefs-Kathedrale eingefunden. Die Stimmung war fröhlich. Kleine Kinder tollten herum. Jugendliche waren in ihre Smartphones vertieft. Würde man die Szene beschreiben wollen, mit Begriffen wie Normalität und Frieden wäre sie richtig wiedergegeben. Doch das täuscht. Nichts mehr ist im Irak, wie es war. Schon gar nicht für die Christen.

Kaum fünfzig Kilometer weiter beginnt das von der Terrorgruppe “Islamischer Staat” kontrollierte Territorium, verläuft die über tausend Kilometer lange Frontlinie, zwischen IS und den Kurdengebieten. In den Köpfen der Menschen ist das präsent. Anders als noch im Vorjahr fand die Feier deshalb nicht ausserhalb des Areals statt. Eine Prozession durch Ankawa, dem fast ausschliesslich christlichen Stadtteil der kurdischen Regionalhauptstadt Erbil, schien den Veranstaltern zu gefährlich. “Eine Ansammlung von hunderten Christen auf der Strasse würde ein leichtes Ziel für Fanatiker bieten. Wir bleiben deshalb hinter den Mauern unserer Kirche”, meint ein Priester. “Sicher ist sicher.”

Weiterlesen

Die Rolle der Christen

Patriarch Louis Raphael I. Sako in New York

Patriarch Louis Raphael SakoVon Oliver Maksan

Es war die ganz grosse Bühne, die dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako am Freitag in New York geboten worden war. Auf Initiative des ständigen Mitglieds Frankreich sprach das Oberhaupt der mit Rom unierten chaldäischen Kirche vor dem UN-Sicherheitsrat über die Lage der Christen im Irak. Im Mittelpunkt seiner Ansprache stand aber nicht nur die Klage über die in ihrer Existenz bedrohte irakische Christenheit sowie anderer religiöser Gemeinschaften, beispielsweise der unglücklichen Jesiden. Der Patriarch der grössten Einzelkirche des Landes versuchte vielmehr, Massnahmen aufzuzeigen, die dem Schutz der verbliebenen Christen – vielleicht 300 000 – helfen und den im Gang befindlichen Exodus aufhalten würden.

Weiterlesen

Behörden und Schulen blieben am 25. Dezember geschlossen

Kurden-Regierung erklärt Weihnachten aus Solidarität zum Feiertag

Quelle

Behörden und Schulen blieben am 25. Dezember geschlossen – Glückwunsch an die Christen und Hoffnung auf “Jahr des Friedens, der Sicherheit und der Stabilität”.

Bagdad, kath.net/KAP, 26. Dezember 2014

 Die kurdische Regionalregierung im Irak hat als Zeichen der Solidarität mit den verfolgten Christen den Christtag zum Feiertag erklärt. Regierungsbüros, Ämter und Schulen blieben am 25. Dezember überall in der kurdischen Region geschlossen. In einer Erklärung der Regionalregierung wurden die Glückwünsche an die Christen zum Ausdruck gebracht und die Hoffnung auf ein Jahr des Friedens, der Sicherheit und der Stabilität im nördlichen Irak zum Ausdruck gebracht.

Weiterlesen

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel