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Gott verzeiht, die Erde nie
Staatschefs und Präsidenten geben sich im Vatikan derzeit die Klinke in die Hand
Rom, Die Tagespost, 05. Juni 2015
Staatschefs und Präsidenten geben sich im Vatikan derzeit die Klinke in die Hand. Franziskus ist ein gefragter Gesprächspartner der grossen Politik. Am Mittwoch kommt Wladimir Putin. Zum zweiten Mal. Hoffentlich nicht wieder mit einer Verspätung von fünfzig Minuten zuletzt im Herbst 2013. Dass der Papst ein Mekka der Regierenden und Staatslenker ist, erklärt wohl auch das hohe Interesse an der kommenden Enzyklika von Franziskus, die der Umwelt gewidmet sein wird. Es wurde so viel über deren Erscheinen spekuliert, dass der Vatikan jetzt zum ersten Mal das Datum der Veröffentlichung einer Enzyklika bekannt gegeben hat: “Laudato si”– so der Titel, wie der Chef des Vatikan-Verlags meinte – kommt am 18. Juni heraus. “Laudato si“, “Gelobt seist Du“, heisst es ziemlich am Anfang des Sonnengesang des heiligen Franziskus. Aber es steht zu erwarten, dass der Franziskus von heute nicht nur über seinen Papstnamens-Patron geschrieben hat. Auch die Übersetzungen müssten inzwischen fertig sein. Das Schreiben geht jetzt in Druck.
Europas Kampf um Abtreibung
Die Gender-Ideologie soll alle Rechtssetzung auf allen Ebenen durchdringen, fordert ein Bericht im Europaparlament
Von Stephan Baier
Eine Hinterbänklerin prägt Europas Gesellschaftspolitik: Maria Noichl (SPD) im Europäischen Parlament.
Strassburg, Die Tagespost, 05. Juni 2015
Ein neuerlicher Vorstoss der Abtreibungs-Lobby und eine Kampfansage an Ehe und Familie steht am kommenden Dienstag im Europäischen Parlament in Strassburg zur Abstimmung. Der vom Frauenausschuss des Europäischen Parlaments mit 20 gegen 12 Stimmen gebilligte Bericht der bayerischen SPD-Europaabgeordneten Maria Noichl fordert nicht nur eine neue Strategie für Frauenrechte, sondern auch eine Strategie zur Bekämpfung angeblicher Diskriminierungen von “Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgenderpersonen und Intersexuellen” (LGBTI).
In den Schuhen des Fischers
‘Nichts, aber auch gar nichts deutet daraufhin, dass Papst Franziskus Abstriche bei der Lehre vornehmen oder auch nur dulden würde’
Die Tagespost, 01. Juni 2015
Auch im dritten Jahr seines Pontifikats tun sich viele Katholiken, zumal in Deutschland, immer noch schwer mit Papst Franziskus. Man kann das verstehen. Richtig wird das dadurch nicht. Auf die Lichtgestalt Johannes Paul II. folgte mit Benedikt XVI. der “Mozart der Theologie”. Generationen von Katholiken erschlossen diese beiden Professoren auf dem Stuhl Petri den Reichtum und die Schönheit des mehr als zwei Jahrtausende währenden Nachdenkens über Gott. Auf Du und Du mit den Grossen der Kirchengeschichte machten sie uns bekannt mit Thomas von Aquin und Augustinus und erschlossen uns nahezu die Tiefen des Universums des menschlichen Geistes. Sie führten uns ein in Welten, wie die eines Bonaventura oder einer Edith Stein. Welten, deren Glanz Menschen näher zu Gott bringen können. Welten, in denen man sich aber auch derart häuslich einrichten kann, dass man den Kontakt zu unserer, von Säkularismus und Relativismus geschlagenen Welt nach und nach verliert, bis man sich am Ende angewidert von ihr abwendet.
“Kirche in der Miniatur”
“Das Evangelium der Ehe und der Familie”: Internationaler Kongress in Thorn
Thorn, Die Tagespost, 01. Juni 2015
Hochrangige Referenten, ein hochaktuelles Thema und dazu absolute mediale Transparenz: Der Internationale Kongress zum Thema “Das Evangelium der Ehe und der Familie”, der unter der Schirmherrschaft des Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz an der “Hochschule für Kulturwissenschaften und Medien” (Wyzsza Szkola Kultury Spolecznej i Medialnej) im polnischen Thorn (Torun) stattfand, bot dies alles. Denn nicht nur Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, war eigens in die Geburtstadt des Nikolaus Kopernikus gereist, auch andere Geistliche und Wissenschaftler aus Spanien, Italien und Afrika nahmen die Reise nach Polen auf sich, um mit Blick auf den Zweiten Teil der Synode zum Thema Ehe und Familie im Herbst die wesentlichen Ansichten und Aspekte der Kirche zu diesem Thema noch einmal zu benennen. Vor vielen Zuhörern und Zuhörerinnen, unter denen auch die Studentinnen und Studenten der Hochschule waren, wie vor vielen Zuschauern und Zuhörern an den Fernsehgeräten und Radios – gehört die Hochschule doch neben Radio Maryja und TV Trwam zum Imperium des Redemptoristenpaters Tadeusz Rydzyk.
Die Freiheit, zu glauben
Viele Menschen verbinden mit der Kirche nur Zwang und Regeln. Ist das berechtigt?
Viele Menschen verbinden mit der Kirche nur Zwang und Regeln. Ist das berechtigt? Bietet die Kirche nicht einen freieren Gehorsam als die Welt?
Von Felix Honekamp
Die Tagespost, 29. Mai 2015
Kirche und Freiheit – für viele Menschen (selbst für Gläubige!) steckt darin im Grunde ein Widerspruch! Übel nehmen kann man das den Menschen kaum, hat doch die Kirche beim Thema Freiheit ein Vermittlungsproblem. Da wird in theologischen Diskussionen die Bibel zitiert, als wäre unser Glaube ein Gesetzbuch: Zehn Gebote, Reinheitsvorschriften, dazu in der katholischen Kirche noch der Katechismus, lehramtliche Schreiben, Konzilsdokumente. Ge- und Verbote überall! Und mit dort gefundenen Regeln lässt sich leicht alles “niederbibeln”, was der eigenen Einstellung nicht entspricht, um damit aggressiv zu argumentieren: “Du glaubst falsch, ich liege richtig!”
Dem synodalen Prozess Dreh geben
Wie der Studientag zu Sexualität und Ehe an der römischen Gregioriana-Universität dann doch auf mediales Interesse stiess
Hl. Papst Johannes Paul II.
Theologie des Leibes: Diverse Beiträge
Von Guido Horst
Rom, Die Tagespost, 29. Mai 2015
Es sollte ein vertrauliches Treffen hinter verschlossenen Türen sein, jener Studientag am Pfingstmontag, zu dem die drei Vorsitzenden der deutschen, der französischen und der schweizerischen Bischofskonferenz in die von Jesuiten geführte Gregoriana-Universität in Rom eingeladen hatten (siehe DT vom 28. Mai). Aber dann schrieb Marco Ansaldo, Korrespondent der italienischen Tageszeitung “La Repubblica”, einer der wenigen Journalisten, die man zu dem Kreis von ungefähr fünfzig Personen hinzugeladen hatte, in seinem Blatt einen doch etwas launigen und süffisanten Bericht über die Tagung, so dass Online-Dienste, Blogs und andere Internet-Medien etwas genauer hinschauten. Der englischsprachige Journalist Edward Pentin stellte zunächst auf seiner Seite im Online-Dienst “National Catholic Register” die Teilnehmerliste zur Verfügung.
Evangelisieren heisst die Antwort
Es waren nur wenige Worte, dafür war die Äusserung von Kardinalstaatssekretär Parolin zum Irland-Votum umso deutlicher
Die Tagespost, 27. Mai 2015
Parolin: Irische Abstimmung ist “Niederlage für die Menschheit”
Es waren nur wenige Worte, dafür war die Äusserung von Kardinalstaatssekretär Parolin zum Irland-Votum umso deutlicher. Nein, das irische Referendum zur Homo-“Ehe” ist kein Fortschrittsmodell, zu dem irgendwann auch die Kirche ihren Segen geben wird. Ja sicher, man muss die Lebenswirklichkeit zur Kenntnis nehmen. Das ist die Wirklichkeit, in die hinein die Kirche spricht und wirkt. Lebenswirklichkeit ernst nehmen, heisst aber eben nicht, sich Lifestyle und Mehrheitsmeinung immer mehr zu eigen machen, sondern in diese Wirklichkeit, die nun einmal so ist wie sie ist, das Evangelium tragen.
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