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Das Tötungsverbot soll ausgehebelt werden

Die britischen Embryonen-Experimente zerstören das Rechtsempfinden, meint der CDU-Bioethikexperte Hubert Hüppe

Die Tagespost, 05. Februar 2016

Von Stefan Rehder

Herr Hüppe, die britische Aufsichtsbehörde HFEA hat in dieser Woche Experimente gestattet, bei denen Forscher des Londoner Francis Crick-Instituts menschliche Embryonen mit dem sogenannten “Genome Editing” genetisch modifizieren wollen. Hat Sie das überrascht oder war damit zu rechnen?

Entsetzt, aber nicht überrascht. Die gentechnische Veränderung von menschlichen Embryonen bricht das letzte Tabu, bei dem weltweit Einigkeit herrschte – dass es nämlich nie zu Keimbahneingriffen am Menschen kommen dürfe. Der gut gemeinte internationale Moratoriums-Aufruf, mit dem Wissenschaftler die Anwendung der Methode “CRISPR/CAS9” am Menschen im letzten Jahr unterbinden wollten, ist damit Makulatur.

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Die Bio-Hacker des genetischen Codes UPDATE

“Genome Editing”: Durch die Entwicklung der CRISPR-Cas9-Technologie werden Eingriffe in das Erbgut einfacher und gefährlicher als jemals zuvor

SchöpfungVon Stefan Rehder

Die Tagespost, 07. Oktober 2015

“Es ist der Traum der Biologen, die DNA-Sequenz, den Programmiercode des Lebens zu besitzen und ihn bearbeiten zu können, wie ein Dokument in einem Textverarbeitungsprogramm”, bekannte zu Beginn des 21. Jahrhunderts der US-Stammzellforscher, Gründer und CEO mehrerer BioTech-Schmieden, Michael David West, der mittlerweile mehr als 140 Patente hält oder an ihnen beteiligt ist. Heute, kaum mehr als eine Dekade später, ist “der Traum der Biologen” längst in greifbare Nähe gerückt. So nahe, dass unter den Forschern selbst ein Streit darüber entbrannt ist, ob sie seiner Verwirklichung eher eilig oder eher behutsam nachjagen sollten.

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Inhumane Experimente

‘Mit Personen aber dürfen nur Experimente durchgeführt werden, denen sie entweder selbst zugestimmt haben, oder die ihnen, wenn sie nicht-zustimmungsfähig sind, mehr nützen als schaden’

srefan rehder

Von Stefan Rehder

Die Tagespost, 03. Februar 2016

Das erklärte Ziel der Forscher um Kathy Niakan vom Londoner Francis Crick-Institute ist es, in menschlichen Embryonen jene Gene ausfindig zu machen, die dafür verantwortlich sind, dass diese zu gesunden Menschen heranreifen. Das klingt gut, ist es aber nicht. Weil kein noch so guter Zweck auch schon die Mittel heiligt, lassen sich als “gut” nur solche Handlungen qualifizieren, bei denen nicht bloss das anvisierte Ziel, sondern auch die dazu verwandten Mittel “gut” genannt werden können. Das ist bei den Experimenten, die Niakan und ihr Team planen, nicht der Fall. Die Mittel, mit denen sie ihr Ziel erreichen wollen, sind “schlecht“. Wobei “schlecht“ sogar noch untertrieben ist. “Schlecht“ ist auch ein versalzenes Gericht oder eine nicht mehr ausreichende Leistung in einer Mathematik-Klausur. So gesehen sind die Experimente, die Niakan plant und die die britische Aufsichtsbehörde HFEA (Human Fertilisation and Embryology Authority) Anfang der Woche genehmigte, nicht bloss “schlecht“; sie sind schlicht inhuman.

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Die Mauer des Anstosses

Künftig wird es an der Jerusalemer Klagemauer auch einen Bereich für liberale Juden geben – Kritik kommt von Archäologen, Moslems, Orthodoxen und Liberalen

Moses vor dem brennenden Dornbusch

Von Oliver Maksan

Die Tagespost. 03. Februar 2016

Seit Jahren ist die heiligste Stätte des Judentums ein Zankapfel. Als Israel 1967 den in der bis dahin von Jordanien kontrollierten Jerusalemer Altstadt gelegenen Tempelberg eroberte, wurde die Klagemauer zielstrebig zum israelischen Nationalheiligtum und zur Pilgerstätte von Juden aus aller Welt ausgebaut. Eine “Marokkaner-Viertel” genannte Ansammlung von Häusern wurde kurzerhand abgerissen, um der heutigen Plaza vor der Klagemauer Platz zu machen. Vorbei sollten die demütigenden Zeiten sein, als die bis kurz vor die Klagemauer reichenden Bauten den Juden nur eine schmale Gasse liessen, durch die Araber ihre Herden trieben. Die Klagemauer, jener Teil der unter Herodes errichteten westlichen Stützmauer des Plateaus, auf dem bis 70 nach Christus der jüdische Tempel stand, wird so verehrt, weil Juden dem zerstörten Tempel und der mit ihm verbundenen Gegenwart Gottes nirgends so nahe kommen wie hier. Fromme Juden betreten das Plateau nicht, weil sie fürchten, unrein heiligen Boden zu betreten.

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Rom: “Family Day” im Zeichen der Politik

Hunderttausende demonstrieren gegen das geplante Gesetz zu “Zivil-Unionen” und Adoptionsrecht für zivile Paare

Quelle

Von Guido Horst

Die Tagespost, 01.02.2016

Mit einer Debatte über die Teilnehmerzahlen ist am Wochenanfang die Aufarbeitung des “Family Day” am Samstag im römischen “Circus maximus” weitergegangen. Aus ganz Italien, vereinzelt aber auch aus dem Ausland, waren katholische Familien, Vereine, Pfarreien und Lebensschutzorganisationen in die Hauptstadt gekommen, um gegen das geplante Gesetz der Regierung zu den “Zivil-Unionen” zu demonstrieren, welches gleichgeschlechtlichen Paaren ein rechtliches Fundament geben soll. Doch die Kundgebung von Samstag war nicht “gegen” Menschen mit gegnerischen Positionen. Man sah kein einziges Spruchband entweder gegen Homosexuelle oder Lesben, gegen politische Parteien oder die Homo-Lobby. Es wurde demonstriert für die Ehe und Familie, gegen das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, für die Kinder, die einen Vater und eine Mutter haben sollen, und gegen die “Gebärmutter auf Miete”, das heisst künstliche Befruchtung und Leihmütter im Ausland. Offen blieb am Ende allerdings die Frage, wie viele denn im “Circus maximus” zusammengekommen waren. Die Veranstalter sprachen von zwei Millionen Teilnehmern – die römische Stadtverwaltung von zweihunderttausend. Die Zahlendebatte wurde damit zum – auch ablenkenden – Spiel der Medien.

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Täter, Taten und Opfer benennen

Vor unserer Haustüre, vor unseren Augen findet eine apokalyptisch anmutende Tragödie statt

Von Stephan Baier

Die Tagespost, 1. Februar 2016

Vor unserer Haustüre, vor unseren Augen findet eine apokalyptisch anmutende Tragödie statt: Seit 2011 tobt ein grausamer Krieg um Syrien, in dem Söldner und Sadisten aus vielen Ländern vertreiben, vergewaltigen und morden. Die Tränen einer Mutter um ihr getötetes Kind, der Schmerz einer misshandelten Frau, das Leid einer traumatisierten, heimatlos gewordenen Familie darf nicht nach Volks- oder Konfessionszugehörigkeit gemessen und gewogen werden. Christen kann es nie darum gehen, nur “unsere Leute“ zu retten und alle anderen verenden, verrecken oder ersaufen zu lassen: Das würde das Christentum zu einer Partei degradieren und die jahrhundertelange Rolle der orientalischen Christen als “Licht der Welt“ inmitten muslimischer Mehrheitsgesellschaften – als “Kirche im Islam“, wie Patriarch Gregorios III. im Interview mit dieser Zeitung formulierte – diskreditieren.

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‘Der Westen soll uns hier im Nahen Osten in Ruhe lassen’

Fuad Twal, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, meint: Der Westen soll uns hier im Nahen Osten in Ruhe lassen

Lateinischer-Patriarch-Fouad-Twal-150x150Von Oliver Maksan

Die Tagespost, 29. Januar 2016

Seligkeit, der “Arabische Frühling” hat wenig Gutes gebracht. Am schlimmsten hat es Syrien getroffen. Dort tobt seit bald fünf Jahren ein Krieg. In Genf soll es jetzt Gespräche geben. Schauen Sie optimistisch ins neue Jahr?

Ja. Wenigstens hoffe ich, dass es besser wird. Es ist gut, dass es diese Gespräche jetzt geben soll, um die Massaker zu stoppen. Aber gleichzeitig ist es schmerzlich, dass man sich jetzt erst trifft, wo man sich viel früher hätte treffen können. Die Grossmächte wie Amerika sind ja seit Beginn involviert. In der Zwischenzeit hat es Millionen Flüchtlinge und hunderttausende Tote gegeben.

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