Vatikan-Diplomat sieht Gefahr eines “Genozids” im Irak
Die Anwendung von Gewalt im Irak sei das letzte Mittel im Kampf gegen die Verbrechen, die “wir alle in den Medien sehen”
Das hat der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf mit Blick auf einen möglichen Einsatz der UNO im Irak betont.
Die Organisation “könnte und müsste eingreifen, um die lokale Bevölkerung im Irak zu schützen und die Terroristen des Islamischen Staats (IS) zu neutralisieren”, sagte Erzbischof Silvano Tomasi bereits am Montag im Gespräch mit der französischen Wochenzeitung “Famille Chrétienne”. Im Irak bestehe zurzeit die Gefahr eines Genozids, so Tomasi.
Ist militärische Gewalt im Irak vertretbar?
Ein Friedensethiker erklärt
D/Irak: Pax Christi warnt vor Waffenlieferungen
Agenzia Fides
Kirche in Not: “Die Lage ist dramatisch”
Wann und unter welchen Umständen billigt die katholische Kirche militärische Gewalt und ihre Unterstützung in Form von Waffenlieferungen? Darüber sprachen wir mit Heinz-Gerhard Justenhoven, dem Direktor des katholischen Instituts für Theologie und Frieden in Hamburg.
“Natürlich ist der Einsatz militärischer Gewalt immer einer, der rechtfertigungsbedürftig ist. Er ist dann erlaubbar oder rechtfertigbar, wenn das Übel, das durch ihn angerichtet wird, geringer ist als das Übel, das man verhindern kann. Und das ist im Fall der Selbstverteidigung unter bestimmten Umständen gegeben.”
Katholische Rekruten von Hauptmann verspottet
Die Schweizer Armee scheint gegenüber religiösen Angelegenheiten nicht besonders aufgeschlossen zu sein
Armeeseelsorge
Infobrief Nr. 98
Das mussten sieben katholische Rekruten aus den Kantonen Wallis und Freiburg erfahren, während sie im Emmental stationiert waren. Zu Wochenbeginn baten sie ihren Hauptmann um Erlaubnis an Fronleichnam einen Gottesdienst besuchen zu dürfen. Als er das Antragsformular erhalten hatte, begann er zu kichern und fragte, ob es sich hier um einen Scherz handle. Die Vorgesetzten hatten diese sieben Rekruten vor den anderen Kameraden verspottet. Ja der Hauptmann drohte den Gesuchstellern sogar mit Gefängnis, weil diese sich bei einer höheren Stelle beschweren wollten. Sie hatten keine Chance.
Muslime und Christen sind in Gaza ein Volk
Muslime und Christen sind in Gaza ein Volk – Griechisch-orthodoxer Erzbischof von Gaza Alexis
Quelle
Von Andrea Krogmann (KNA)
Gaza-Stadt, kath.net/ KNA, 16. August 2014
Eine islamistische Verfolgung von Christen im Gazastreifen wäre nach Ansicht des griechisch-orthodoxen Erzbischofs von Gaza, Alexis, undenkbar. Christen und Muslime seien ein Volk und stünden vor den gleichen Problemen, erläutert der Erzbischof im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Gaza-Stadt.
Glaubenskriege kommen nach Europa
Im Westen wächst die Angst vor islamischen Terroristen
Im Westen wächst die Angst vor islamischen Terroristen – 80 Prozent der Briten fühlen sich in ihrem Land bedroht – Deutscher Salafist Silvio K. hält sich zurzeit in Syrien auf und droht mit Anschlägen u.a. auf ein US-Atomwaffenlager in der Eifel.
London/Berlin, kath.net/idea, 14. August 2014
Glaubenskriege scheinen in das weithin säkularisierte Westeuropa zurückzukehren. Die Gräueltaten der Terrorgruppe “Islamischer Staat” (IS) an Christen, Jesiden und gemässigten Muslimen im Irak sowie die “Heiligen Krieger” im syrischen Bürgerkrieg lassen die Angst vor islamischem Terrorismus wachsen. So fühlen sich 80 Prozent der Briten in ihrem Land bedroht, wie eine Umfrage im Auftrag der Londoner Zeitung “Times” ergab.
Papstbrief an Ban Ki-moon
Papstbrief an Ban Ki-moon: Systematische Gewalt gegen Christen stoppen
In einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, ruft der Papst die Staatengemeinschaft dazu auf, die systematische Gewalt gegen Christen und andere religiöse Minderheiten im Irak zu stoppen. Der Brief ist auf den 9. August 2014 datiert. Lesen Sie hier das Schreiben, das an diesem Mittwoch bekannt wurde, in einer Arbeitsübersetzung.
Ich habe mit schwerem und schmerzendem Herzen die dramatischen Ereignisse der vergangenen Tage im Nordirak verfolgt, wo Christen und andere religiöse Minderheiten gezwungen wurden, aus ihren Häusern zu fliehen und der Zerstörung ihrer Kultstätten und ihres religiösen Erbes zusehen mussten. Bewegt durch ihre Notlage habe ich Kardinal Fernando Filoni, den Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, der als Vertreter meiner Vorgänger Papst Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. den Menschen im Irak diente, gebeten, meine spirituelle Nähe und meine Sorge sowie die der gesamten Katholischen Kirche auszudrücken – angesichts des unerträglichen Leids jener, die lediglich in Frieden, Harmonie und Freiheit im Land ihrer Ahnen leben möchten.
Irak: Finstere Aussichten
Immer tiefer versinkt der Irak im Chaos
Die Tagespost, 11. August 2014
Von Oliver Maksan
Immer tiefer versinkt der Irak im Chaos. Zur jüngsten Offensive des “Islamischen Staats”, die Christen und Jesiden in existenzielle Verzweiflung treibt, kommt die sich verschärfende innenpolitische Krise. Die Regierungsbildung will nicht gelingen. Premier Maliki, Hauptschuldiger der konfessionell-ethnischen Polarisierung, besteht in einer verfassungsformalistischen Geisterfahrt auf seinem Recht auf eine dritte Amtszeit. Der Buchstabe mag für ihn sein: das Wohl des Landes und gesunder Menschenverstand hingegen nicht. Zu einer glaubwürdigen Regierung der nationalen Einheit ohne ihn gibt es keine Alternative. Der Vorstoss der Extremisten und die Verfassungskrise haben zusammen das Zeug, dem geschundenen Land den Todesstoss zu versetzen.
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