Suchergebnisse für: Jesiden

Chaos im Orient

Ortskirchen in einem Meer aus Blut und Tränen

Orient xpSeit zwölf Jahren herrschen Chaos und Gewalt im Irak, seit vier Jahren Krieg und Terror in Syrien. Der Libanon droht im Flüchtlingsstrom zu ertrinken. Und jetzt wurden auch noch Jordanien und Ägypten in einen Krieg hineingezogen, in dem es um die Deutungshoheit über den Islam geht, die Christen aber die ersten Opfer sind.

Vatican Magazin, März 2015, von Stefan Baier

Nein, der Krieg des „Islamischen Staates“ (IS) ist nicht in erster Linie gegen Christen oder Jesiden gerichtet, auch nicht gegen den Westen. Wie andere islamistische Terrorverbände – Al-Kaida, Al-Nusra oder die nigerianische Boko Haram – wendet sich der IS primär gegen jene Mächte und Kräfte in der muslimischen Umma, die er für dekadent, häretisch, verwestlicht oder korrupt hält.

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„Religiöse Säuberung“ im Nahen Osten

„Religiöse Säuberung“ im Nahen Osten: Die Fehler des Westens

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Kirche in Not

Die Christenverfolgung im Nahen Osten war noch nie so stark wie zur Zeit, aber bei genauerer Beobachtung müsse man eigentlich von „religiöser Säuberung“ sprechen, die alle Religionen und vor allem die Minderheiten dort betrifft. Das geht aus einer Studie hervor, die das Hilfswerk ‚Kirche in Not‘ an diesem Freitag in München vorgestellt hat. Sechzehn Länder werden dort ausführlich untersucht, unter anderem der Irak, bei uns etwas im Windschatten der Aufmerksamkeit wegen des Krieges im Nachbarland Syrien. Die Menschen im Irak hätten Angst, sagt Louis Raphaël I. Sako, Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche und Bischof von Bagdad. „Ich denke, dass für uns die einzige Hoffnung die Trennung von Religion und Staat ist“, erklärt er bei der Buchvorstellung zum Thema Christenverfolgung.

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COMECE Die katholische Kirche in der Europäischen Union

Die COMECE begrüsst die heutige Resolution des Europäischen Parlaments

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Tragisches Schicksal der Christen und anderen Minderheiten ist offiziell als Völkermord anerkannt.

Die COMECE begrüsst die heutige Resolution des Europäischen Parlaments als einen bedeutenden Schritt nach vorn, um Massnahmen zur Verhinderung des einsetzenden Völkermordes gegen Christen und anderen Minderheiten zu erleichtern.

Papst Franziskus war einer der ersten, der das Wort “Völkermord” verwendete, um die systematischen, barbarischen und tödlichen Angriffe auf christliche Gemeinschaften und anderen gefährdeten Gruppen aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit zu benennen. Am 9. Juli 2015 erklärte der Papst: “Heute sehen wir mit Grauen, wie im Nahen Osten oder an anderen Orten der Welt viele unserer Brüder und Schwestern um ihres Glaubens an Jesus willen verfolgt, gefoltert und ermordet werden. Und wir müssen es auch anprangern: In diesem dritten Weltkrieg “in Raten”, den wir erleben, ist – drastisch gesprochen – eine Art Völkermord im Gange, der aufhören muss.

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Täter, Taten und Opfer benennen

Vor unserer Haustüre, vor unseren Augen findet eine apokalyptisch anmutende Tragödie statt

Von Stephan Baier

Die Tagespost, 1. Februar 2016

Vor unserer Haustüre, vor unseren Augen findet eine apokalyptisch anmutende Tragödie statt: Seit 2011 tobt ein grausamer Krieg um Syrien, in dem Söldner und Sadisten aus vielen Ländern vertreiben, vergewaltigen und morden. Die Tränen einer Mutter um ihr getötetes Kind, der Schmerz einer misshandelten Frau, das Leid einer traumatisierten, heimatlos gewordenen Familie darf nicht nach Volks- oder Konfessionszugehörigkeit gemessen und gewogen werden. Christen kann es nie darum gehen, nur “unsere Leute“ zu retten und alle anderen verenden, verrecken oder ersaufen zu lassen: Das würde das Christentum zu einer Partei degradieren und die jahrhundertelange Rolle der orientalischen Christen als “Licht der Welt“ inmitten muslimischer Mehrheitsgesellschaften – als “Kirche im Islam“, wie Patriarch Gregorios III. im Interview mit dieser Zeitung formulierte – diskreditieren.

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Irak braucht eine neue Logik des Zusammenlebens

Kardinal Filoni: Irak braucht eine neue Logik des Zusammenlebens

friedensbotschaftQuelle

Eine gute Lösung für die Menschen im Irak und damit auch für die Christen ist kaum mit europäischen Vorstellungen von Staaten und Grenzen zu lösen, diese Logik führe nur zu Machtfragen, nicht aber zu gegenseitigem Respekt. Das sagt Kardinal Fernando Filoni, so etwas wie die Autorität im Vatikan zu Fragen der Christen im Nahen Osten. Zwei Mal war er im Auftrag von Papst Franziskus zu Besuch bei den Christen im Irak, während des zweiten Golfkrieges 2003 war er als Nuntius im Land gewesen und hatte als einziger westlicher Diplomat dort ausgeharrt. Jetzt hat der Präfekt der Missionskongregation ein Buch über die Christen im Irak vorgelegt. “Es ist klar, dass wir uns bei einer modernen Vorstellung von Staat fragen müssen, welche Zukunft der Irak haben kann, der so, wie wir ihn kennen, ja erst 1920 entstanden ist”, erklärt Kardinal Filoni im Interview mit Radio Vatikan. “Nach dem letzten Golfkrieg hat sich der Irak politisch gewandelt, aber die religiösen und politischen Identitäten sind geblieben.”

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Irak: Solidarität aus dem Vatikan

Der Vatikan macht sich ein Bild der Lage der Christen im Irak

Maria Knotenlöserin Quelle
Kardinal Filoni im Irak: 6000 Osterkuchen ffür Flüchtlinge

Die Besucher aus dem Vatikan im Irak geben sich derzeit fast die Klinke in die Hand: Der Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, ist im Nordirak eingetroffen. Er soll den Flüchtlingen vor den IS-Terroristen die Solidarität und Nähe des Papstes ausdrücken. Derweil ist eine Delegation des Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum gerade aus Bagdad wieder nach Rom zurückgekehrt.

Segundo Tejado Munoz ist Sekretär von Cor Unum und sagt im Interview mit Radio Vatikan: “Unser erstes Ziel war es, Flüchtlinge und Vertriebene zu treffen, die ihre Heimat verlassen mussten. Aber wir sind als Päpstliches Hilfswerk auch für Caritasarbeit zuständig. Darum haben wir die Caritas-Arbeiter dort besucht und hatten mit uns den Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy, sowie Professor Farah von der Caritas Nahost. Auch mit den Caritas-Helfern haben wir also ausführlich gesprochen, denn oftmals sind sie ziemlich vergessen. Dabei sind sie es, die die Dinge voranbringen und die unter oft ausgesprochen schwierigen Bedingungen arbeiten!”

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Anteil am Leiden des Herrn

Iraks Christen bereiten sich auf Ostern vor – Aber sie wissen: Ihr Kreuzweg dauert an

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Von Oliver Maksan

Erbil, Die Tagespost, 30. März 2015

“Hoschanna, Hoschanna“: Hundertfach erklang am Palmsonntag in nordirakischen Erbil der Ruf, mit dem Christen in aller Welt des Einzugs Christi in Jerusalem gedenken. Mit Oliven- und Palmzweigen in den Händen hörten sie das Evangelium und sangen Lieder in aramäischer Sprache, der Sprache Jesu. Viele Christen, Einheimische und Flüchtlinge, hatten sich auf dem Gelände der chaldäischen Josefs-Kathedrale eingefunden. Die Stimmung war fröhlich. Kleine Kinder tollten herum. Jugendliche waren in ihre Smartphones vertieft. Würde man die Szene beschreiben wollen, mit Begriffen wie Normalität und Frieden wäre sie richtig wiedergegeben. Doch das täuscht. Nichts mehr ist im Irak, wie es war. Schon gar nicht für die Christen.

Kaum fünfzig Kilometer weiter beginnt das von der Terrorgruppe “Islamischer Staat” kontrollierte Territorium, verläuft die über tausend Kilometer lange Frontlinie, zwischen IS und den Kurdengebieten. In den Köpfen der Menschen ist das präsent. Anders als noch im Vorjahr fand die Feier deshalb nicht ausserhalb des Areals statt. Eine Prozession durch Ankawa, dem fast ausschliesslich christlichen Stadtteil der kurdischen Regionalhauptstadt Erbil, schien den Veranstaltern zu gefährlich. “Eine Ansammlung von hunderten Christen auf der Strasse würde ein leichtes Ziel für Fanatiker bieten. Wir bleiben deshalb hinter den Mauern unserer Kirche”, meint ein Priester. “Sicher ist sicher.”

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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