Suchergebnisse für: Moral

An der Organspende will keiner rütteln

Deutscher Ethikrat legt lang erwartete Stellungnahme zu Hirntod und Organspende vor

– Eine Analyse. Von Stefan Rehder

Die Tagespost, 25. Februar 2015

Bemerkenswerte Kritik, erstaunliche Konsequenzen. So liesse sich das brisante Votum überschreiben, das eine Minderheit des Deutschen Ethikrats für die gestern in Berlin vorgestellte Stellungnahme “Hirntod und Entscheidung zur Organspende” verfasst hat. Denn die Einwände, die sieben Ethikräte dort gegen die vorherrschende Auffassung vorbringen, derzufolge der sogenannte Hirntod ein unzweifelhaftes Todeskriterium sei, leuchten derart ein, dass die Basta-Mentalität, mit der zahlreiche Befürworter der Hirntod-Theorie eine ergebnisoffene, gesellschaftliche Diskussion der Frage, ob der Hirntod mit dem Tod des Menschen gleichgesetzt werden könne, seit Jahren zu unterdrücken suchen, etwas geradezu Gespenstisches anhaftet. Umso erstaunlicher und im Ergebnis nicht weniger gespenstisch sind jedoch die Schlussfolgerungen, welche die Unterzeichner des Minderheitenvotums aus ihrer Kritik der Hirntod-Theorie ziehen.

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Fastenhirtenbrief Bischof Oster, Passau

“Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium” (Mk 1,15)

Bistum Paussau: Hirtenbrief

Liebe Schwestern und Brüder in Christus,

ein alter Mitbruder aus dem Salesianerorden hat mich vor einigen Jahren einmal gefragt, ob ich im Stand der Gnade sei. Mich hat diese seltsame Frage zunächst befremdet. Ich glaube, ich habe sie damals auch nicht recht verstanden. Aber ich habe angefangen zu fragen, was denn mit diesem Ausdruck gemeint sei. Das Evangelium des 1. Fastensonntags gibt uns darauf eine tiefe und intensive Antwort. Wir hören die allerersten Worte aus dem Munde Jesu in diesem Evangelium. Sie sind wie eine Art verdichtetes Programm seines Weges auf der Erde. Er sagt: “Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15). Die Zeit ist erfüllt. Ein tiefes, ein abgründiges Wort. Gibt es in unserem Leben Momente, in denen wir aus tiefstem Herzen sagen können: “Jetzt passt es, jetzt ist alles gut. Jetzt höre ich auf, nach vorne in die Zukunft oder nach hinten in die Vergangenheit zu schauen, denn jetzt ist alles da, alles gut. So kann es bleiben.“ Jesus bietet uns mit seinem Kommen “erfüllte Zeit“ an. Die Zeit, in der endlich alles gut ist und wird.

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‘Darf’s ein bisserl mehr sein?’

Erfolg und Fortschritt in den Biowissenschaften, das klingt gut

Weihbischof Dr. Andreas LaunKain und AbelQuelle

Erfolg und Fortschritt in den Biowissenschaften, das klingt gut. Eher kleinlaut folgt die Frage und sie schmeckt nach Verantwortung und moralischem Feingefühl: ob man “das denn dürfe“, was man jetzt kann.

kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun

Salzburg, kath.net, 23. Februar 2015

Immer wieder melden die Fachleute der Biowissenschaften fantastische Erfolge und sogar wenn man nicht genau weiss, um was es geht – man staunt und freut sich irgendwie: Erfolg, Fortschritt, das klingt gut. Eher kleinlaut folgt die Frage und sie schmeckt nach Verantwortung und moralischem Feingefühl: ob man “das denn dürfe“, was man jetzt kann, und wie der Gesetzgeber “es” regeln solle?

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‘Institutionell ein gewaltiger Umbruch im Gang’?

Richtungsstreit wegen Exodus der Gläubigen

DreifaltigkeitsikoneChristus Pantokrator 13. Jahrhundert, Kloster Hilandar, AthosQuelle

Die konservativen Kreise innerhalb der katholischen Kirche lassen im Fall Bürglen die Muskeln spielen. Auch bei der Frage, wie die Kirche mit der Säkularisierung umgehen soll, pochen sie auf Deutungshoheit.

Die katholische Kirche erlebt derzeit einen konservativen Backlash. Die Bischofskonferenz stellt den Mediensprecher Simon Spengler auf die Strasse, weil er gegen aussen eine zu progressive Haltung vertrat. Der Westschweizer Bischof Charles Morerod hat angekündigt, im September beim “Marsch für das Leben” von christlichen Abtreibungsgegnern mitzulaufen. Und besonders schlagzeilenträchtig: Zusammen mit dem Churer Bischof Vitus Huonder will Morerod den Pfarrer des Urner Dorfes Bürglen abstrafen , weil dieser ein lesbisches Paar gesegnet hat. Es scheint, dass die Reformer in die Defensive geraten sind. Ihr Streit mit den Konservativen um die Deutungshoheit in der katholischen Kirche ist zwar ein Dauerbrenner, sowohl in der Schweiz wie auch weltweit.

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Gehört das Christentum noch zu Deutschland?

Journalisten-Tagung “publicon”

Quelle
Medien leiden unter niedagewesenem Bedeutungsverlust

Kassel, idea, 22. Februar 2015

In Deutschland verdunstet der christliche Glaube zunehmend. Das beobachtet der Publizist Matthias Matussek (Berlin). Wie er am 22. Februar bei der Journalisten-Tagung “publicon” in Kassel sagte, ist die Frage nicht mehr, ob der Islam zu Deutschland gehört. “Die Frage ist, ob das Christentum noch zu Deutschland gehört.” Nach seiner Beobachtung ist das Christentum in Deutschland inzwischen fast wurzellos. So hielten bei Strassenumfragen Bürger Golgatha für eine Zahnpasta und Jesus für den Bruder von Spartakus. Matussek: “Die Zahl der Kirchenmitglieder täuscht eine Blüte vor, die es nicht mehr gibt.” Er plädierte für eine Abschaffung der Kirchensteuer. Sie sei nichts anderes als eine “moderne Form des Ablasshandels”: “Sakramente gibt es erst gegen Vorauskasse.”

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Religionsfreiheit in Zeiten der Scheintoleranz

Kann die katholische Kirche noch als legitimer Bestandteil unserer Gesellschaft gelten

Religionsfreiheit Quelle

Kann die katholische Kirche noch als legitimer Bestandteil unserer Gesellschaft gelten, wenn sie sich weigert, homosexuelle Verbindungen abzusegnen? Gastkommentar von Giuseppe Gracia

Chur, kath.net/Neue Zürcher Zeitung, 17. Februar 2015

Der Streit um die Segnung homosexueller Paare sorgt für Schlagzeilen. Viele sind bestürzt, dass die katholische Lehre solche Segnungen nicht zulässt, wie es auch ein Dokument der Schweizer Bischofskonferenz festhält. Das empfindet man als menschenverachtend, homophob und fundamentalistisch. Katholische Bischöfe erscheinen als Unmenschen, die man im Namen der Nächstenliebe medial bekämpft, weil sie zur Lehre ihrer Glaubensgemeinschaft stehen.

Das wirft Fragen auf. Kann die katholische Kirche noch als legitimer Bestandteil unserer Gesellschaft gelten, wenn sie sich weigert, homosexuelle Verbindungen abzusegnen? Ist überhaupt die katholische Sexualmoral noch tragbar? Der Katechismus bejaht sexuelle Akte bekanntlich nur innerhalb der monogamen Ehe zwischen Mann und Frau. Auch das orthodoxe Judentum und der Islam lehnen homosexuelle Akte ab. Was soll die freie Gesellschaft davon halten?

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Ich will es — sei rein!

Impuls zum 6. Sonntag im Jahreskreis B

Münster, 13. Februar 2015, Msgr. Dr. Peter von Steinitz

Im heutigen Sonntagsevangelium wird von einem Aussätzigen berichtet, der Jesus um Hilfe bittet. Der Herr hat Mitleid mit ihm, er berührt ihn und sagt: “Ich will es, werde rein!“ (Mk 1,42)

In der alten Zeit war Lepra eine Geissel der Menschheit. Sie war unheilbar, wenngleich man damit (wenn auch sehr eingeschränkt) leben konnte. Wegen der Gefahr der Ansteckung waren die Aussätzigen jedoch aus dem normalen Leben der Menschen ausgestossen und waren verpflichtet, alle anderen vor sich selbst zu warnen. Sie lebten ausserhalb der menschlichen Ansiedlungen, meistens in Höhlen ausserhalb der Orte, und sobald sie von anderen gesehen wurden, mussten sie laut rufen “Unrein! Unrein!“ Also neben der furchtbaren Krankheit zusätzlich eine ständige Demütigung.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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