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Was ist “Gottes Gebot”
Was ist “Gottes Gebot”, und was ist nur “Überlieferung der Menschen”?
Münster, 29. August 2015, zenit.org, Msgr. Dr. Peter von Steinitz
Die Pharisäer, denen meistens eine enge Mentalität eigen ist, beobachten, wie die Jünger Jesu den Ritus des Händewaschens vor dem Essen nicht befolgen. An und für sich eine ganz vernünftige Massnahme. Aber diesen Menschen ging es nicht um Hygiene, sondern darum, einen traditionellen Ritus einzuhalten, und zwar um des Ritus willen. Der Evangelist erwähnt auch die anderen rituellen Waschungen, die die Juden bei bestimmten Gelegenheiten einhalten, aber auch da nicht, weil es einen Sinn hat, sondern um der Tradition willen. “So haben es schon unsere Väter gemacht”. Jesus aber hält ihnen vor, dass diese Traditionen auch da, wo sie sinnvoll sind, nur Menschensatzung sind und nicht die Bedeutung eines göttlichen Gebots haben.
Worte ewigen Lebens
Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis B — 23.8.2015
Münster, 22. August 2015, zenit.org, Msgr. Dr. Peter von Steinitz
Johannes berichtet im Evangelium dieses Sonntags, wie sich erneut gegen Jesus ein Widerspruch erhebt. Wir können davon ausgehen, dass der Herr sich darüber gar nicht wundert, und zwar aus zwei Gründen. Erstens weil er buchstäblich von Kindesbeinen her daran gewohnt ist, dass man ihm widerspricht. Bei der Darstellung des Jesusknaben im Tempel hatte der Prophet Simeon das schon vorhergesagt: “Dieser ist gesetzt zum Fall und zur Auferstehung für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird” (Lk 2,34).
Jesu Liebe inmitten von Missgunst und Schwachheit
Impuls zum 13. Sonntag im Jahreskreis B, 28.6.2015
Münster, 28. Juni 2015, zenit.org, Msgr. Dr. Peter von Steinitz
Im Evangelium des 13. Sonntags wird von einem doppelten Wunder Jesu berichtet. Er weckt die Tochter des Synagogenvorstehers von den Toten auf und heilt – sozusagen zwischendurch – eine alte Frau vom Blutfluss. Es zeigt sich wieder einmal, dass Jesus nicht zu den Guten und Untadeligen gekommen ist, sondern zu den Schwachen und – wenigstens teilweise – Boshaften.
Was geschieht? Jesus ist von einer Menschenmenge umgeben, Tumult, Geschrei, Unruhe. Da berührt eine Frau sein Gewand und wird vom Blutfluss geheilt. Sie ist seit Jahren eine Leidende. Sie hat ihr ganzes Vermögen ausgegeben, um geheilt zu werden, aber kein Arzt hat ihr helfen können. Nun drängt sie sich an Jesus heran, sie glaubt, dass er ihr helfen kann, aber sie traut sich nicht ihn anzusprechen. Da wird ihr Glaube schwach oder besser gesagt, er verliert an Würde; sie sagt sich: es genügt, wenn ich den Saum seines Gewandes berühre, dadurch werde ich sicher geheilt.
Tochter Gottes, Braut Gottes, Mutter Gottes
Impuls zum Dreifaltigkeitsfest, Lesejahr B — 31.Mai 2015
Münster, 29. Mai 2015, zenit.org, Msgr. Dr. Peter von Steinitz
In diesem Jahr fällt das Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit auf den letzten Tag des Monats Mai. Früher wurde am 31. Mai das Fest Maria Königin gefeiert, dann nach der Liturgiereform Maria Heimsuchung. Letzteres ist in der Weltkirche noch so, in Deutschland aber wird dieses Fest traditionell am 2. Juli begangen. Wenn man davon absieht, dass man am 13. Mai den Gedenktag von Fatima feiern kann, gibt es im Mai keinen Marienfeiertag. Dafür ist aber der ganze Monat Mai so etwas wie ein grosses Marienfest. Betrachten wir, wie Maria in das Geheimnis der Dreifaltigkeit eingewoben ist!
Das Dreifaltigkeitsfest, das am Sonntag nach Pfingsten begangen wird, ist nach den vielen liturgischen Höhepunkten des Osterfestkreises so etwas wie eine Zusammenfassung. Für die orthodoxen Christen ist übrigens Pfingsten mit dem Dreifaltigkeitsfest identisch.
Dienst nach Vorschrift oder Guter Hirt?
Impuls zum 4. Ostersonntag im Jahreskreis B — Sonntag vom Guten Hirten
Münster, 24. April 2015, zenit.org, Msgr. Dr. Peter von Steinitz
Jesus hat absolut recht, wenn er sich selbst als den Guten Hirten bezeichnet. Und das zu sagen widerspricht nicht seiner Demut, denn – wie die Hl. Theresia von Avila sagt – “Demut ist die Wahrheit”.
Das von Jesus hier beschriebene Berufsbild des Hirten ist ausserordentlich anspruchsvoll. Schon bei anderer Gelegenheit ist es uns aufgefallen, dass Jesus, wenn er von der Arbeit spricht sich etwas ausserhalb unserer Vorstellung von Arbeitsrecht oder Sozialgesetzgebung bewegt. Denken wir an das Gleichnis vom Gutsherrn, der zu verschiedenen Tageszeiten auf den Markt geht, um Tagelöhner anzuheuern. Überaschenderweise bekommen am Schluss diejenigen, die nur eine Stunde tätig waren, genauso viel wie die, die den ganzen Tag und in der Hitze gearbeitet haben. Gewiss, das erscheint ungerecht, aber andererseits hatte er mit allen einen Lohn von einem Denar vereinbart. ‘Von Rechts wegen’ müsste er dem Arbeiter der letzten Stunde weniger geben, dann wären alle zufrieden gewesen. Aber wäre das wirkliche Gerechtigkeit? Bei der Diskussion darüber weist der Herr darauf hin, dass im sozialen Leben der Menschen der Neid eine verhältnismässig grosse Rolle spielt.
Der Auferstandene – unser Bruder
Impuls zu Ostern 2015, Jahreskreis B, 5. April 2015
Münster, 4. April 2015, zenit.org., Msgr. Dr. Peter von Steinitz
Versetzen wir uns in die Lage der Freunde Jesu, die in diesen Tagen mit einem ausserordentlich heftigen “Paradigmenwechsel” – wenn man dies so nennen darf – fertig werden müssen.
Zuerst eine abgrundtiefe Enttäuschung und Mutlosigkeit, sowohl aufgrund der verstörenden Hinrichtung ihres Meisters, wie auch wegen ihres eigenen feigen Verhaltens. Dann aber, so gut wie ohne Übergang, eine schier masslose Freude über die Auferstehung Jesu.
An dieser Stelle sollten wir innehalten und uns versuchen klar zu machen, dass für die Menschen der alten Zeit eine Auferstehung von den Toten etwas Unvorstellbares war. Auch für die Juden, und erst recht für die Heiden. Denken wir nur daran, wie Paulus bei seiner Rede auf dem Areopag nur Spott und Hohn geerntet hat, als er von der Auferstehung der Toten sprechen wollte. Diese fein gebildeten Griechen liessen ihn nicht einmal über dieses Thema zu Worte kommen, sondern sagten voller Ironie: “Darüber wollen wir dich ein anderes Mal hören”.
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