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Angst vor Vatileaks II
Es knirscht im Presseamt des Heiligen Stuhls: Kardinal Pell und seine Finanzreform
Von Guido Horst
Rom, Die Tagespost, 02.März 2015
Schon bald wird das von Kardinal George Pell geleitete Wirtschaftssekretariat des Vatikans eine Haushaltsbilanz für das Jahr 2014 und einen Finanzplan für das laufende Jahr 2015 veröffentlichen. Und beide Aufstellungen sollen alle Einheiten des Vatikans umfassen, das Wirtschaftssekretariat selbst eingeschlossen. Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi SJ Ende vergangener Woche gegenüber Radio Vatikan angekündigt.
Abtreibung als Menschenrecht?
In Strassburg stehen zwei Texte zur Debatte, die Abtreibung und die Fremdbetreuung von Kleinkindern propagieren
Die bayerische SPD-Abgeordnete Maria Noichl und der belgische Sozialist Marc Tarabella kämpfen im Europäischen Parlament für Abtreibung als Menschenrecht.
Strassburg, Die Tagespost, 25. Februar 2015
Die Anerkennung der Abtreibung als Frauenrecht steht auf der Agenda von Linken und Liberalen im Europäischen Parlament seit jeher weit oben. Der jüngste Versuch, ein solches “Recht“ zu proklamieren, der Bericht der portugiesischen Sozialistin Edite Estrela, wurde nach monatelanger Kontroverse am 10. Dezember 2013 im Plenum des Europaparlaments mit hauchdünner Mehrheit abgelehnt. Jetzt aber sind zwei Berichte in Vorbereitung, die Abtreibung zum Menschenrecht erklären wollen und einen leichteren Zugang von Frauen zu Abtreibungen fordern.
An der Organspende will keiner rütteln
Deutscher Ethikrat legt lang erwartete Stellungnahme zu Hirntod und Organspende vor
– Eine Analyse. Von Stefan Rehder
Die Tagespost, 25. Februar 2015
Bemerkenswerte Kritik, erstaunliche Konsequenzen. So liesse sich das brisante Votum überschreiben, das eine Minderheit des Deutschen Ethikrats für die gestern in Berlin vorgestellte Stellungnahme “Hirntod und Entscheidung zur Organspende” verfasst hat. Denn die Einwände, die sieben Ethikräte dort gegen die vorherrschende Auffassung vorbringen, derzufolge der sogenannte Hirntod ein unzweifelhaftes Todeskriterium sei, leuchten derart ein, dass die Basta-Mentalität, mit der zahlreiche Befürworter der Hirntod-Theorie eine ergebnisoffene, gesellschaftliche Diskussion der Frage, ob der Hirntod mit dem Tod des Menschen gleichgesetzt werden könne, seit Jahren zu unterdrücken suchen, etwas geradezu Gespenstisches anhaftet. Umso erstaunlicher und im Ergebnis nicht weniger gespenstisch sind jedoch die Schlussfolgerungen, welche die Unterzeichner des Minderheitenvotums aus ihrer Kritik der Hirntod-Theorie ziehen.
Die neue Gretchenfrage
‘Gewalt ist also genauso wenig eine kleine Schwester der Religion, wie Menschenfreundlichkeit eine des Säkularismus’
Die Tagespost, 23. Februar 2015
Von Stefan Rehder
Dass nach den Anschlägen in Paris und Kopenhagen auch in Deutschland die legitime Frage ventiliert wird, was das Phänomen islamistischer Gewalt mit dem Islam zu tun hat, wundert nicht. Wenn etwas erstaunen darf, dann, dass die Massaker, die der IS, Boko Haram und Al Kaida im Irak, Nigeria und andernorts verüben, hierzulande bislang keine vergleichbare Wirkung erzielen. Entsetzen, Trauer und Solidarität halten sich in so überschaubaren Grenzen, dass es einen selbst bei sommerlichen Temperaturen frösteln müsste. Und das obwohl die Zahl derer, die ihnen im Nahen Osten und in Afrika zum Opfer fallen, die der Anschläge von Paris und Kopenhagen derart um ein Vielfaches übersteigt, dass der Begriff, obwohl zutreffend, nahezu verharmlosend wirkt.
Römische Baustellen
‘Dass sich die Kurienreform hinziehen wird, ist seit längerem bekannt. In diesem Jahr wird sie nicht abgeschlossen’
Kongregation für die Evangelisierung der Völker
Die Tagespost, 13. Februar 2015
Von Guido Horst
Gegenüber der amerikanischen Nachrichtenagentur CNS hat Kardinal Wilfrid Fox Napier aus dem südafrikanischen Durban deutlich gemacht, dass im Rahmen der Neuordung der Vatikanfinanzen die “Schluckbeschwerden“ einzelner Dikasterien umso heftiger ausfallen, je grösser diese sind. Konkret nannte der Kardinal die Missionskongregation “Propaganda Fide”, die – bisher – über einen eigenen Haushalt verfügte, einen umfangreichen Immobilienbesitz verwaltet und an der Spanischen Treppe in Rom in einem herrschaftlichen Palast residiert. Napier muss es wissen.
Europa ist noch nicht krisenfest
Europa war immer in der Krise
Die Tagespost, 13. Februar 2015
Von Stephan Baier
Europa war immer in der Krise. Kein anderes Wort und Phänomen begleitet die Geschichte der europäischen Einigung so zuverlässig wie die Krise. Fast jeder EU-Gipfel der vergangenen Jahrzehnte verdiente den Qualitätsstempel “Krisengipfel“, auch der jüngste am Donnerstag in Brüssel. Sich sanft zurückzulehnen und über das Endziel der Einigung nachzusinnen, war stets Sache von Professoren und politischen Beobachtern. Die handelnden Akteure mussten sich immer als Krisenmanager bewähren.
In zwei Aspekten ist jedoch ein Wandel zu bemerken: in den Ursachen der Krisen und im Umgang der EU mit ihnen. Immer häufiger wird Europa von Krisen gepackt und erschüttert, die ihren Ursprung fernab der EU haben, dann aber die Verwundbarkeit und Schwäche Europas offenlegen:
Zynisches Wegschauen
Jetzt schnellen die Opferzahlen in die Höhe
War Italien am Sonntag entsetzt über 29 erfrorene Mittelmeer-Flüchtlinge, so muss man seit gestern davon ausgehen, dass mehr als 300 Menschen gestorben sind.
Die Tagespost, 11. Februar 2015
Von Guido Horst
Jetzt schnellen die Opferzahlen in die Höhe. War Italien am Sonntag entsetzt über 29 erfrorene Mittelmeer-Flüchtlinge, so muss man seit gestern davon ausgehen, dass mehr als 300 Menschen gestorben sind. Zwei angeschwemmte Schlauchboote, in denen man nur noch neun Überlebende fand. Die übrigen wurden bei Windstärke acht und neun und Meter hohen Wellen ins Meer gespült.
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