Suchergebnisse für: Die Tagespost

Es gibt kein gutes Töten

‘Liebe will Leben. Leben will Liebe. Das ist human’

Von Martin Lohmann

Die Tagespost, 16. September 2015

Der Marsch für das Leben: Wie gut, wenn es diese Demonstration nicht mehr geben müsste – weil das Lebensrecht nicht mehr bedroht würde. Doch so weit sind wir noch nicht. Leider. Im Gegenteil. Noch immer ist das Selbstverständlichste für viele nicht selbstverständlich: Es gibt kein gutes Töten. Und: Jeder Mensch ist lebenswert. Liebenswert. Hat ein Recht auf Leben. Jeder.

Es gibt viel Angst vor dem Leben, Angst vor der Liebe. Und Angst vor Verantwortung. Es braucht Hilfe. Hilfe, dass niemand getötet werden “muss”. Weder der ganz kleine Mensch im Mutterleib, noch der alte und schwache. Liebe will Leben. Leben will Liebe. Das ist human. Das Ja zum Leben ist menschlich. Darum geht es. Das ist wichtig.

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Zu spät für Syriens Rettung

Syriens Präsident Baschar al-Assad scheint ein Überlebenskünstler zu sein

Stephan BaierVon Stephan Baier

Die Tagespost, 11. September 2015

Syriens Präsident Baschar al-Assad scheint ein Überlebenskünstler zu sein: Unzählige Dschihadisten-Gruppen von der “Freien Armee“ über Al-Nusra bis zum IS wollen seinen Sturz, zwei von drei Regionalmächten (Saudi-Arabien und die Türkei) setzen seit 2011 auf sein Ende, zwei von vier Weltmächten (USA und EU) arbeiten seit Jahren am Regimewechsel in Damaskus. Und doch scheint im fünften Jahr des blutigen Kriegs eine “Lösung ohne Assad” unwahrscheinlicher denn je. Mit dem Wiener Atom-Deal hat sich der Iran – Assads grosser Verbündeter in der Region – aus seinem jahrzehntelangen Paria-Status befreit und ist wieder ein attraktiver Gesprächspartner für den Westen und seine nach lukrativen Investitionen lechzende Wirtschaft. Bei einem Besuch in Teheran brach Österreichs Aussenminister Sebastian Kurz das Tabu und sprach offen davon, dass Assad ein Verbündeter im Kampf gegen den IS sein könne.

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Junge Flüchtlinge im alten Europa

‘Die Aufnahme der Flüchtlinge wird so zur Bewährungsprobe für die Vitalität der europäischen Gesellschaften’

Stephan BaierVon Stephan Baier

Die Tagespost, 09. September 2015

Wenig überraschend plädiert EU-Kommissionspräsident Juncker in der Flüchtlingskrise für mehr Europa, mehr Solidarität mit den Erstaufnahmeländern, mehr gemeinsame Strategie in der Migrations- und Asylpolitik. Es gehört keine besondere politische Weitsicht dazu, die Überforderung der Nationalstaaten – der Transit- wie der Zielländer – angesichts der Flüchtlingsströme wahrzunehmen. Überraschender ist da schon Junckers Plädoyer, das vermeintliche Problem als Chance wahrzunehmen: Die Zuwanderung sei auch eine Ressource für den demografisch alternden und schrumpfenden Kontinent Europa, sagte Juncker in Straßburg und warb dafür, den Arbeitsmarkt für die Asylbewerber zu öffnen. Das klingt mit Blick auf die Arbeitslosenzahlen – insbesondere bei Jugendlichen im Mittelmeerraum – zunächst absurd.

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Suizid tötet einen Menschen

Am 9. September ist der 12. Welttag der Suizidprävention

Von Mechthild Löhr

Die Tagespost, 09. September 2015

Heute ist der 12. Welttag der Suizidprävention. Jedes Jahr nehmen sich rund 10 000 Menschen selbst das Leben, über 100 000 versuchen es. Es sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten, illegale Drogen und Aids zusammen. Besonders suizidgefährdet sind inzwischen vor allem ältere Menschen, so das “Nationale Suizidpräventionsprogramm für Deutschland”. Im Hintergrund von Suiziden stehen häufig psychische Erkrankungen, soziale Isolierung, Zukunftsangst und Hoffnungslosigkeit. Doch während die Suizidprävention heute alles tut, um Menschen vor der Selbsttötung zu schützen, dominiert in der politischen Debatte das Bemühen, Suizid zum letzten “Akt autonomer Selbstbestimmung” zu verklären und jede aktive Mitwirkung, Unterstützung und sogar Werbung dafür jederzeit straffrei zu erlauben.

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Nicht trennen, was zusammengehört

Lehre und Pastoral, Ortskirche und Weltkirche, Tradition und Wirklichkeit von heute: Eine Papstbotschaft an die Theologische Fakultät in Buenos Aires

Von Guido Horst

Die Theologische Fakultät der Katholischen Universität Buenos Aires bekam von ihrem vormaligen Grosskanzler Jorge Bergoglio eine Art akademischen Gewissensspiegel.

Rom, Die Tagespost, 07. September 2015

 “Kirche, was sagst du von dir selbst?” Diese Frage war der Ausgangspunkt einer etwa halbstündigen Videobotschaft von Papst Franziskus an die Theologische Fakultät der Argentinischen Katholischen Universität in Buenos Aires, die mit einem Kongress vom 1. bis 3. September ihr hundertjähriges Bestehen und den fünfzigsten Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils gefeiert hat.

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Mit Gender ins Abseits

Die Gesetzmässigkeiten der Politik lassen sich an der Kirchentür nicht aushebeln

Heilige Dreifaltigkeit + MariaKath. Deutscher Frauenbund
Politischer Druck auf die Kirche durch Gendermainstreaming?

Die Tagespost, 28. August 2015

Die Gesetzmässigkeiten der Politik lassen sich an der Kirchentür nicht aushebeln. Seit Jahren arbeiten auch Politiker der Union einem familienpolitischen Dammbruch nach dem anderen zu – und zwar nach dem immer gleichen Muster: Katholische Laien aus der CDU/CSU fordern mehr oder minder aggressiv eine Öffnung der Kirche. Kirchliche Verbände und der liberale Flügel der deutschen Bischöfe reagieren zustimmend und hüllen diese Position bei Bedarf in eine gefälliger klingende Formulierung (“Gewissensfrage!” – “Toleranz!”). Im Gegenzug machen sich katholische Politiker für Strukturreformen in der Kirche stark, deren Umfang sich ihren Kompetenzen entzieht. Allfälligen Widerspruch aus den eigenen Reihen lässt man ins Leere laufen oder zeigt den Querdenkern die medialen Instrumente, Druck auf sie auszuüben.

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“Westbalkan-Konferenz” in Wien

Laute Rufe nach einer europäischen Lösung der Flüchtlingskrise

Der aktuelle Flüchtlingsstrom dominierte die “Westbalkan-Konferenz” in Wien – Serbiens Aussenminister rechnete hart mit den Nachbarn ab.

Von Stephan Baier

Die Tagespost, 28. August 2015

Eigentlich hätte es bei der Westbalkan-Konferenz in dieser Woche in Wien um die regionale Kooperation der Staaten Südosteuropas und um deren Annäherung an die EU gehen sollen. Doch ein gemeinsames Problem überlagerte alle anderen Themen: der Flüchtlingsstrom, der sich über die Türkei und Griechenland nach Mazedonien und Serbien, und von dort weiter nach Ungarn, Österreich und Deutschland ergiesst. Dafür haben die Europäer noch keine gemeinsame Strategie gefunden. Und so waren am Donnerstag in Wien neben Appellen zu einer europäischen Lösung auch Vorwürfe zu hören.

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