Suchergebnisse für: Die Tagespost

Der Vorhang zu – und alle Fragen offen

Mit den Schlussabstimmungen enden heute in Rom die Beratungen der Familiensynode – Starker Mediendruck von aussen

Der Druck der Erwartungen

Von Guido Horst

Rom, Die Tagespost, 23. Oktober 2015

Mit der Abschlussmesse mit Papst Franziskus morgen im Petersdom enden nun die Beratungen der Bischofssynode zu Ehe und Familie – frei nach dem Motto eines Brecht-Zitats, das Marcel Reich-Ranicki in seinem “Literarischen Quartett” leicht abwandelte: “Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen.” Wenn heute Nachmittag die Synodalen Paragraf für Paragraf über den Abschlussbericht der Versammlung abstimmen, die sogenannte “Relatio finalis”, stehen gleich mehrere Fragezeichen im Raum. Die dreimalige Zusammenkunft der dreizehn Sprachzirkel – jeweils zu den drei Hauptteilen des von General-Relator Peter Kardinal Erdö zu Beginn der Synode vorgetragenen Arbeitspapiers (“Instrumentum laboris”) – hat sieben- bis achthundert Änderungsvorschläge erbracht, wie Kardinal Oswald Gracias aus Mumbai, auf der Synode Mitglied der zehnköpfigen Kommission zur Redaktion der “Relatio finalis”, am Donnerstag vor den Journalisten im Pressesaal des Vatikans erklärte.

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“Wir wollen den Weg der Euthanasie nicht beschreiten”

Am 6. November entscheidet der Bundestag über die gesetzliche Neuregelung der Beihilfe zum Suizid – Zwischenruf eines Arztes

Der barmherzige Samariter, Johann Karl Loth um 1676Kain und AbelQuelle

Von Paul Cullen

Die Tagespost, 23. Oktober 2015

Der Weg vom “ärztlich assistierten Suizid” führt geradewegs zur “Tötung auf Verlangen” und von dort zur “Tötung ohne Verlangen”, auch “Euthanasie genannt.

“Der Arzt soll und darf nichts anderes tun, als Leben erhalten, ob es ein Glück oder Unglück sei, ob es Wert habe oder nicht, dies geht ihn nichts an. Und masst er sich einmal an, diese Rücksicht in sein Geschäft mit aufzunehmen, so sind die Folgen unabsehbar und der Arzt wird zum gefährlichsten Menschen im Staate.”

Das schrieb im Jahre 1806 Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1863), der als königlicher Leibarzt die Familie des preussischen Königs Friedrich Wilhelm III. betreute und zum Direktor und “Ersten Arzt” der Berliner Charité ernannt wurde. Wie der Medizinhistoriker Klaus Axel Dörner neulich bemerkte, besitzen diese Sätze Hufelands einen prophetischen Charakter.

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Signale der Entspannung auf der Synode

Kardinal Wilfried Fox NapierKardinal Wilfried Fox Napier: Wir Afrikaner sind optimistisch – Kompromissformeln aus dem deutschen Sprachzirkel

Von Guido Horst

Rom, Die Tagespost, 21. Oktober 2015

“Politische Korrektheit ist nicht prophetisch.” Mit diesem Schlusswort hat Kardinal Wilfrid Fox Napier am Dienstag in Rom ein Pressegespräch zur laufenden Bischofssynode beendet. Der fast imposant wirkende Erzbischof aus dem südafrikanischen Durban zeigte sich dabei zufrieden und zuversichtlich, was die in dieser Woche endenden Beratungen der Synodalen angeht. Die afrikanischen Bischöfe sähen dem Ausgang der Versammlung “wegen der Güte Gottes, aber auch wegen des Zeugnisses von Papst Franziskus und der Art und Weise, wie er die Kirche führt, mit Optimismus entgegen”. Der Kardinal hatte bei der ausserordentlichen Synode des vergangenen Jahres Aufsehen erregt, weil er damals im Plenum wie auch vor den Berichterstattern deutliche Kritik an der Präsentation des Verlaufs der Arbeiten geübt hatte. Die Veröffentlichung des zusammenfassenden Berichts nach der ersten Woche mit den Wortbeiträgen der Väter in der Synodenaula hatte er vor einem Jahr im vatikanischen Pressesaal als “keinen guten Tag für die katholische Kirche“ bezeichnet.

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“Verstörend und lebensfeindlich”

Europäisches Parlament streitet über Planned Parenthood – Organisation wirft Kritikern “Hass” vor

Eid des Hippokrates

Von Stefan Rehder

Brüssel, Die Tagespost, 21. Oktober 2015

Abgeordnete des Europäischen Parlaments haben in einem offiziellen Verfahren die Streichung des Abtreibungsanbieters “International Plannend Parenthood” (IPPF) vom EU-Transparenzregister gefordert. Im Erfolgsfalle würde dem europäischen Zweig der Organisation damit der offiziellen Status als Lobby aberkannt und der Zugang zum Europäischen Parlament genommen.

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“Nur eine Angst ist richtig – Gottesfurcht”

Polnischer Gynäkologe Bogdan Chazan im Recht – Verfassungstribunal stellt sich auf Seite des Gewissens

Schöpfung Vatikan: Redemptoris custos: Apostolisches Schreiben von Papst Johanneas Paul II. über Gestalt und Sendung des Hl. Josef im Leben Christi und der Kirche
Hl. Josef: Erzdiözese Wien

Von Stefan Meetschen

Die Tagespost, 21. Oktober 2015

Recht, wem Recht gebührt. Vor einem Jahr war der katholische Gynäkologe und langjährige Direktor des städtischen “Krankenhauses der Heiligen Familie” in Warschau, Bogdan Chazan, in die Schlagzeilen gerückt. Der Grund: Dem 70-Jährigen wurde vom damaligen polnischen Gesundheitsminister und der Warschauer Oberbürgermeisterin vorgeworfen, gegen seine ärztliche Pflicht verstossen zu haben, weil Chazan einer schwangeren Patientin, die um eine Abtreibung gebeten hatte, keinen Arzt vermittelt hatte, der dazu bereit gewesen wäre. Chazan selbst hatte einen solchen Eingriff, wie auch die Information über einen Abtreibungsarzt, mit der Begründung abgelehnt, dass er dazu aus Gewissens- und Glaubensgründen nicht verpflichtet sei. Die Folgen: Oberbürgermeisterin Hanna Gronkiewicz-Waltz hatte Chazan von seiner Stelle als Krankenhaus-Direktor entbunden. Der polnische Gesundheitsfonds NFZ hatte zudem eine Strafe gegen das Krankenhaus verhängt.

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Petrus spricht – und die Versammlung schweigt

“Jerusalemer Apostelkonzil als Modell für heute”

In seinem Festvortrag zum Jubiläum der Bischofssynode pries der Wiener Kardinal Christoph Schönborn das Jerusalemer Apostelkonzil als Modell für heute.

Von Guido Horst

Rom, Die Tagespost, 19. Oktober 2015

Heftiger Streit hatte das “Urkonzil” der Kirche erfasst, die erste gemeinsame Zusammenkunft der Apostel und Ältesten in Jerusalem. Es ging um die Frage der Beschneidung der Getauften aus dem Heidentum und ob diese das Gesetz des Moses halten müssten. Da erhob Petrus sein Wort, erzählte von den Taten Gottes und gab seine Entscheidung bekannt. Und die Versammlung schwieg.

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Die kulturelle Selbstvergessenheit des Islam

Friedenspreisträger Navid Kermani zeigt die Schwächen des heutigen Islam und fordert den Westen zum Kampf gegen den IS auf

frieden ist zukunftAm Schluss seiner Dankesrede für die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels rief der Muslim Navid Kermani zum Gebet für die verfolgten Christen auf.

Von Alexander Riebel

Die Tagespost,

Nie zuvor hatte ein Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels im besten Sinne so emotional über Leben und Tod gesprochen. Sollte der Westen die Terrororganisation IS militärisch besiegen und wieviel kulturelle Substanz hat überhaupt noch der Islam? Der Schriftsteller Navid Kermani wurde am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche für sein Werk geehrt, das im Zeichen der Annäherung, ja der Verbrüderung von Christentum und Islam steht. Am Ende seiner Rede wollte er keinen Beifall, sondern rief zum Gebet für die verfolgten Christen im Nahen Osten auf.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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