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Wenn die Seele sich verirrt hat

Das Interview-Buch von Papst Franziskus über die Barmherzigkeit Gottes ist ein ganz persönlicher Ratgeber für den Umgang mit der eigenen Sünde

Der Name Gottes ist BarmherzigkeitDas Interview-Buch von Papst Franziskus über die Barmherzigkeit Gottes ist ein ganz persönlicher Ratgeber für den Umgang mit der eigenen Sünde.

Gut fünf Jahrzehnte seelsorgliche Erfahrungen auf den Punkt gebracht hat der Papst in seinem ersten Interviewband nach dem Konklave.

Von Guido Horst

Die Tagespost, 29. Januar 2016

Um es gleich zu sagen: Das Buch von Papst Franziskus “Der Name Gottes ist Barmherzigkeit”, das aus einem Gespräch mit dem italienischen Journalisten und Vatikan-Kenner Andrea Tornielli hervorgegangen ist, kann für viele Menschen sehr wertvoll sein. Es geht um Gnade. Aber erst einmal um das, worunter viele Menschen leiden: die Sünde. Der Aufbau des Buchs ist ein anderer. Thematisch jedoch ist das der rote Faden: Wie findet ein Mensch, der gefallen oder immer wieder gefallen ist, Vergebung und Friede für seine Seele?

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Friede, Versöhnung und satte Wirtschaftsverträge

Als Start seiner ersten Europareise hatte sich der iranische Präsident Rom ausgesucht – Rohani lädt auch Franziskus nach Teheran ein

Von Guido Horst

Rom, Die Tagespost, 27. Januar 2016

Bei aller Feierlichkeit, mit der der iranische Staatspräsident Hassan Rohani den ersten Europabesuch nach dem Ende des Embargos und der aussenpolitischen Isolation seines Landes in Italien begonnen hat – es blieb am Ende ein schlechter Nachgeschmack. Staatsvisite in Italien, das heisst Rom: Empfang beim Präsident der Republik, Begegnung mit dem Regierungschef, Reitergarden, Prachtuniformen, völlig blockierter Verkehr, Einfahrt in den Vatikan und Audienz beim Papst. Der Politiker und schiitische Rechtsgelehrte hatte sich ein passendes “Einfallstor” für seinen ersten öffentlichen Auftritt im Okzident ausgesucht, bevor er nach Frankreich weiterflog. Doch zur Pressekonferenz mit Ministerpräsident Matteo Renzi – ebenfalls stilvoll in den Kapitolinischen Museen – am Montagabend hatten die Verantwortlichen nackte Statuen aus Marmor abgedeckt und hinter Holzverschlägen verschwinden lassen. Sogar die Kapitolinische Venus machte ein solcher Blickschutz unsichtbar.

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Nein zum Adoptionsrecht für homosexuelle Paare

Italien: Im Streit um Homo-Partnerschaften ein starkes Wort von Papst Franziskus zu der “von Gott gewollten Familie”

Quelle

Von Guido Horst

Die Tagespost, 25. Januar 2016

Insgesamt eine Million Leute auf zentralen Plätzen von 98 italienischen Städten und Kommunen: Am vergangenen Samstag hat die Regenbogen-Bewegung mobil gemacht. Ob in Genua oder Florenz, Parma oder Rom, Neapel und anderen Städten und Gemeinden des Stiefelstaats waren Demonstrationen angesagt. Fahnen in Regenbogenfarben, schwule Paare, viel Musik und der Haupt-Slogan auf zahllosen Fahnen: “Ein Recht für die Liebe“. Und das Motto des Tages: “Italien wach auf“. Viele hatten Wecker mitgebracht und liessen sie fleissig klingeln.

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Ratlos durch die Flüchtlingskrise

‘Geld ist hier das schwächste aller Argumente’

Schutzmantelmadonna UkraineQuelle
‘Ich fühle mich wirklich bedroht’: Hintergrund

Von Stephan Baier

Die Tagespost, 25. Januar 2016

Geld ist hier das schwächste aller Argumente: Die drei Milliarden Euro, die die EU und ihre Mitgliedstaaten der Türkei zugesagt haben, dienen weder der Stabilisierung Erdogans noch der Türkei. Sie sollen die Unterbringung und Versorgung von 2,5 Millionen syrischen und irakischen Flüchtlingen auf türkischem Boden verbessern sowie zur Sicherung der türkisch-griechischen Seegrenze beitragen. Gleichwohl ist Missbehagen verständlich: weil die Türkei nicht nur Wasser, sondern auch Öl ins syrische Feuer giesst und jenseits ihrer Südgrenze weder syrisch-irakische noch europäische, sondern türkische Interessen vertritt; weil die Lage der Menschenrechte in der Türkei sich von EU-Standards entfernt; weil weder die Fluchtursachen noch menschliche Tragödien gelöst werden, indem wir einen Nachbarn Europas dafür bezahlen, sie uns vom Leib zu halten. Und weil es bisher nicht funktioniert: Mehr als 36 000 Flüchtlinge landeten heuer bereits in Griechenland an. Etwa 100 verloren bei der Überfahrt ihr Leben.

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Das Gewicht der Päpste

Die Botschaft von Papst Franziskus an die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums in Davos (siehe auch Seite 7) ist keine Philippika

Guido Horst xpVon Guido Horst

Die Tagespost, 22. Januar 2016Die Botschaft von Papst Franziskus an die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums in Davos (siehe auch Seite 7) ist keine Philippika. Weder wird das Unternehmertum verteufelt, noch der Kapitalismus unter die bösen Mächte eingereiht. Ganz im Gegenteil. Franziskus beklagt Armut und warnt vor noch grösserer Arbeitslosigkeit in Folge der “vierten industriellen Revolution”, aber appelliert an das Gute im Menschen – auch bei denen, die Kapital und den technologischen Fortschritt in den Händen halten: Diese nächste Stufe der industriellen Revolution sei eine “kostbare Gelegenheit”, so der Papst, “zugleich inklusive Gesellschaften aufzubauen, die sich auf die Achtung gegenüber der Menschenwürde, auf Toleranz, Mitgefühl und Barmherzigkeit gründen”. Franziskus appelliert an das Verantwortungsgefühl der führenden Köpfe: “Ich lege Ihnen ausserdem ans Herz, von Neuem das Gespräch darüber aufzunehmen, wie die Zukunft des Planeten, ‘unseres gemeinsamen Hauses’, zu gestalten ist, und ich bitte Sie, eine gemeinsame Anstrengung zu unternehmen, um eine nachhaltige und integrierende Entwicklung voranzubringen.” Da steckt vieles von dem drin, was der lateinamerikanische Papst schon in seiner Enzyklika “Laudato si'” formuliert hat – und nicht zuletzt in seinem Interview-Buch über Gott und die Barmherzigkeit.

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Erheben und inspirieren

Eigentlich wollte er Schauspieler und Dichter werden, dann wurde er Priester und Papst. Doch die Liebe zum Wort und zur Poesie behielt Johannes Paul II. (1920–2005) bei

Von Stefan Meetschen

Die Tagespost, 22. Januar 2016
Hl. Papst Johannes Paul II. (162)

Poet, Priester und Prophet – dies alles und noch viel mehr war der am 18. Mai 1920 im südpolnischen Wadowice geborene Karol Wojty³a alias Papst Johannes Paul II., den die Weltkirche seit dem 27. April 2014 offiziell als Heiligen verehrt.

Bereits als Schüler las er die Dramen und Gedichte William Shakespeares, Stanis³aw Wyspiañskis, Adam Mickiewiczs und anderer bedeutender Schriftsteller. Seine erste Sammlung eigener Gedichte nannte er in Anspielung an das Gebirge, welches Polen von der Slowakei trennt, “Beskiden Balladen” (Ballady beskidzkie). Diejenigen, denen er die Gedichte vortrug, erinnerten sich später an die dramatischen und folkloristischen Elemente dieser Gedichte, sowie an die marianischen Motive, die in ihnen anklangen (Vgl. Karol Wojty³a: Poezje. Nachwort von Krzysztof Dybciak, 2011).

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“Es gibt keine Garantie auf ein genetisch gesundes Baby”

Experten üben Kritik an Österreichs neuem Fortpflanzungsmedizingesetz und orten Reparaturbedarf

Von Stephan Baier

Die Tagespost, 22. Januar 2016

Vor genau einem Jahr jagte die rot-schwarze Bundesregierung Österreichs – gegen den Widerstand der katholischen Kirche und viele argumentierte Einwände – ein neues Fortpflanzungsmedizingesetz durch das Gesetzgebungsverfahren. Legalisiert wurde die Samenspende für lesbische Paare, die Eizellspende und – wenngleich unter Bedingungen – die Präimplantationsdiagnostik (PID). Ein Jahr später sehen Experten hier etliche Gefahren und nicht unerheblichen Reparaturbedarf.

Das für die Eizellspende im Gesetz festgeschriebene Kommerzialisierungs-, Vermittlungs- und Werbeverbot scheint nicht zu greifen. Bei einer Expertentagung des kirchlichen “Instituts für Ehe und Familie“ (IEF) in Wien bestätigte der Leiter der Pränatalmedizin der Landesklinik Linz, Wolfgang Arzt: “Unter der Hand“ würde Eizellspenderinnen Geld bezahlt. Er selbst kenne einen Fall, in dem dies als “Aufwandsentschädigung“ deklariert wurde. Die Eizellspende, die eine enorme gesundheitliche Belastung darstelle, würde “ohne Geld nicht funktionieren“, so Arzt. Angesichts der Tatsache, dass es in Österreich kein zentrales Melderegister gibt und die Feststellung der genetischen Eltern damit oft unmöglich ist, warnte Arzt zugleich davor, dass durch den Boom der anonymen Samen- und Eizellspenden die Rate der (unbewussten) Verwandtenehen in den nächsten zwei bis drei Generationen samt den daraus resultierenden gesundheitlichen Risiken stark zunehmen werde.

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