Missbrauch Minderjähriger

Benedikts Projekt der Aufklärung

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Von Thorsten Paprotny, 3. Juni 2019

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat für die realistische Analyse der sexuellen Aufklärung und der sogenannten sexuellen Revolution herbe, teilweise feindselige Kritik ertragen müssen. Warum eigentlich? Herrscht eine sentimental-nostalgische Verklärung dieser Bewegung noch immer vor?

Jeder von uns kann sich vielleicht vorstellen – dazu bedarf es keiner Fantasie –, wie scharf die Kritik ausgefallen wäre, wenn Benedikt XVI. in dezidiert kritischer Absicht das nachfolgend Zitierte gesagt hätte: “Zu den Projekten der 68er gehörte die sexuelle Befreiung der Kinder, der Bruch aller Schamgrenzen wurde bei einem Teil der Bewegung zum Programm. So entstand ein Klima, in dem selbst Pädophilie als fortschrittlich galt.” Davon hat Benedikt nicht gesprochen, und das musste er auch nicht. Eine sprachlos machende Analyse der skandalösen Grenzüberschreitungen und Anleitungen zum sexuellen Missbrauch in der Sexualpädagogik im Gefolge der 1968er-Bewegung stand im Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” – am 21. Juni 2010. Darf man als romtreuer Katholik eigentlich den “Spiegel” lesen? Und ob! Wer möchte, kann sich jederzeit informieren. Vielleicht ist das auch eine gute Anregung für die katholischen Theologen, die dem gesellschaftlichen und politischen Aufbruch der 1968er-Bewegung grundsätzlich so viel Positives abgewinnen.

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Joh. Paul II. hat sich gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche engagiert

Kardinal Dziwisz: Johannes Paul II. hat sich gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche engagiert

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Dokument „Sacramentorum Sanctitatis Tutela“

Krakau, 20. März 2019

Kardinal Dziwisz: Johannes Paul II. hat sich gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche engagiert

Die Erklärung von Kardinal Stanislaw Dziwisz, emeritierter Erzbischof von Krakau und enger Vertrauter von Papst Johannes Paul II., im Wortlaut.

Kardinal Stanislaw Dziwisz, emeritierter Erzbischof von Krakau, war als Sekretär Karol Wojtylas bereits zu dessen Amtszeit als Krakauer Erzbischof eng mit dem späteren Papst Johannes Paul II. verbunden. Von Weihbischof Karol Wojtyla wurde er 1963 zum Priester, von Papst Johannes Paul II. 1998 zum Bischof geweiht. Nach der Wahl Wojtylas zum Papst (1978), folgte Dziwisz ihm in den Vatikan und diente Johannes Paul II. bis zu dessen Tod am 2. April 2005. Dziwisz gehörte zu dem kleinen Kreis derer, die in der Sterbestunde des Papstes in seinen Gemächern anwesend waren.

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Die unantatsbare Würde des Menschen

Wie überzeugend ist die “neue” katholische Moraltheologie aus Deutschland?

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Von Thorsten Paprotny, 26. Mai 2019

In diesem Jahr wird in der Bundesrepublik Deutschland dankbar an die Verfassung erinnert. Das Grundgesetz schützt den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat nicht vor Anfechtungen und Anfeindungen. Es bleibt aber Verpflichtung und Auftrag. Papst Benedikt XVI. hat während seiner Apostolischen Reise nach Deutschland im Jahr 2011 den Einsatz junger Menschen für die Natur, christlich gesprochen: für die Bewahrung der Schöpfung, vor dem Deutschen Bundestag in den 1970er-Jahren gewürdigt, die ein notwendiger Weckruf, ja eine wichtige Korrektur des besinnungslosen Fortschrittsglaubens gewesen ist.

Benedikt hat seinerzeit den Naturschutz mit Achtung der Natur des Menschen verbunden. Er sprach von einer Ökologie des Menschen:

“Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur achtet, sie hört und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit.”

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Kardinal Sarah würdigt Aufsatz von Benedikt XVI.

Kardinal Sarah würdigt Aufsatz von Benedikt, widerspricht Kritikern

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Kardinal Sarah

Vatikanstadt, 21. Mai 2019 (CNA Deutsch)

Kardinal Robert Sarah hat den aufsehenerregenden Aufsatz von Papst emeritus Benedikt XVI. über die Krise des sexuellen Missbrauchs gewürdigt und die “Erbärmlichkeit und Dummheit” negativer Reaktionen angesprochen. Tatsächlich sei es “wieder einmal der Theologe Ratzinger” gewesen, “der den Rang eines wahren Vaters und Doktors der Kirche hat”, der den eigentlichen Grund der Kirchenkrise richtig erkannt und aufgezeigt habe.

Der Kurienkardinal und Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst sollte eigentlich über sein neues Buch “Le soir approche et déjà le jour baisse” bei der Veranstaltung am 14. Mai in Rom sprechen. Stattdessen überraschte Sarah das Publikum – eingeladen waren französische Intellektuelle und vatikanische Diplomaten –mit einem Vortrag, der sich ganz den Überlegungen Benedikts widmete.

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Ja, es gibt Sünde in der Kirche

Ja, es gibt Sünde in der Kirche: Zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche

Rezension/Bestellung – Benedikt XVI. über die Kirche und den Skandal sexuellen Missbrauchs

„Die Krise, die durch die vielen Fälle von Missbrauch durch Priester verursacht wurde, drängt dazu, die Kirche geradezu als etwas Missratenes anzusehen, das wir nun gründlich selbst neu in die Hand nehmen und neu gestalten müssen. Aber eine von uns selbst gemachte Kirche kann keine Hoffnung sein.“ (Papst Benedikt XVI. em.)

Der 92-jährige Papst Benedikt XVI. em. schreibt über den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche und nennt als zentrale Ursache Gottlosigkeit und eine Entfremdung vom Glauben, die sich seit den 1960er-Jahren auch in einer Abkehr von der katholischen Sexualmoral breitgemacht habe. Auch in der Theologie, in der Priesterausbildung und in der Auswahl von Bischöfen habe dies fatale Folgen gehabt.

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Junger Priester spricht Klartext

USA

USA: Erzbistum New York nennt 120 mutmassliche Missbrauchstäter

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USA: Erzbistum New York nennt 120 mutmaßliche Missbrauchstäter

Die Erzdiözese New York hat eine Liste mit 120 mutmasslichen Missbrauchstätern aus den eigenen Reihen veröffentlicht.

In einem am Freitag veröffentlichten Brief bittet New Yorks Erzbischof, Kardinal Timothy Dolan, zudem erneut um Vergebung „für das Versagen jener Kleriker und Bischöfe, die für die Sicherheit unserer jungen Menschen hätten sorgen sollen, stattdessen aber das von Gläubigen und Gott in sie gesetzte Vertrauen verraten haben“. In den vergangenen Monaten hatten bereits andere Diözesen entsprechende Namenslisten und Missbrauchsberichte veröffentlicht.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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