Suchergebnisse für: Pau Badde

Political Correctness als Tyrannei der Normalität

Wer anders ist, wird in unserer Gesellschaft schnell abgelehnt.
Das liegt an mittelalterlichen Vorstellungen, sagt der Psychiater Dr. Manfred Lütz.
Interview von Paul Badde mit Dr. Manfred Lütz, Die Welt 15.11.2010

Welt online:  Sie haben von Ihrem Buch „Irre! Wir behandeln die Falschen“ jetzt eine halbe Million Exemplare verkauft. Sind die Käufer alle Ihre Patienten?

Manfred Lütz: Ganz im Gegenteil. Wer mein Buch liest, ist natürlich künftig vor jeder Krise und psychischen Erkrankung gefeit. Aber im Ernst: Ich habe mich über den Erfolg des Buches vor allem deshalb gefreut, weil auf diese Weise endlich einmal breitere Kreise über psychische Krankheiten aufgeklärt werden.

Welt: Wieso?

Manfred Lütz: Wenn man bedenkt, dass ein Drittel der Deutschen irgendwann im Leben psychisch krank wird und die anderen zwei Drittel irgendwelche psychisch kranken Angehörigen haben, dann ist es eigentlich merkwürdig, dass über psychische Erkrankungen immer noch mittelalterliche Vorstellungen herrschen.

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Die Wiege Europas

„Christlich wird den Kontinent kaum noch jemand nennen können.“
Von Paul Badde / Die Welt, 6.11.2010

Kein Weg hat die europäische Integration intensiver vorangetrieben als der Jakobsweg. Und Santiago de Compostela erzählt so deutlich wie kaum ein anderer Ort von Europas Identität.

Europa, so hieß es lange Zeit, reiche so weit, so weit die gotischen Kathedralen reichen. Das war zu eng gesehen. Europa ist größer. Doch um seine Identität  hat es  immer wieder gekämpft und gerungen. Er sei ein “Leuchtturm der Zivilisation! Ein Anreiz zum Fortschritt für die Welt!”, rief Johannes Paul II. am 9. November 1982 in Santiago di Compostela dem Kontinent zu. Er rief es da draußen im Westen in bleierner Zeit – mitten im Kalten Krieg, als Stacheldraht und Todesstreifen das alte Abendland noch von Nord nach Süd in zwei Teile trennte, die sich fremder geworden schienen als zwei fremde Planeten. Das hat sich inzwischen dramatisch verändert. Doch so eindeutig wie damals der polnische Patriot Karol Wojtyla mag heute kaum noch jemand die Frage beantworten, was Europa ist. Den überaus glücklichen europäischen Einigungsprozess, den wir seit 1989 beobachten, begleitet auch eine rätselhafte Geschichtsvergessenheit, in der immer weniger eine Antwort auf die Frage wagen, woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir gehen.

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Wie es als Christ im Nahen Osten ist

Der Schweizer Kardinal Kurt Koch, der neue Beauftragte des Vatikans für die Ökumene
Paul Badde in “Welt online” 28.10.2010
Ein Gespräch über Christen im Heiligen Land, Minarette in Europa und die aktuelle Islam-Debatte.

Als Nachfolger des deutschen Kurienkardinals Walter Kasper amtiert seit Kurzem der ehemalige Baseler Bischof Kurt Koch als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen – eine Art “Ökumene-Minister” des Vatikan. Koch wurde 1950 in Emmenbrücke im Kanton Luzern geboren. Zu seinen ersten Herausforderungen zählte die Organisation einer zweiwöchigen Krisensynode im Vatikan zur Lage der Christen im Nahen Osten. Mit ihm sprach Paul Badde.

DIE WELT: Kaum im Amt, wurden Sie sogleich mit der schwierigen Nahost-Synode konfrontiert. Wie lässt sich deren Idee beschreiben?

Koch: Es sind zwei Wirklichkeiten. Erstens kamen hier verschiedene Kirchen des Nahen Osten einmal zusammen, um sich miteinander zu beraten und Wege in die Zukunft zu suchen. Das Zweite war ebenso wichtig und dringend: Dass die Vielfalt dieser Kirchen einmal der Öffentlichkeit bewusst wird. Wenn die Christenheit im Heiligen Land nur noch Steine und Gebäude als Erinnerungsorte hat und keine Menschen mehr, dann ist hier ein wesentlicher Wert verloren gegangen. Der Nahe Osten ohne die Kirchen wäre ein schreckliches historisches Novum. Dass die ganze Universalkirche für diese Entwicklung Sorge tragen und solidarisch sein muss, ist ein sehr hoher und wichtiger Wert.

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Das VATICAN magazin

“VATICAN magazin”. Schönheit und Drama der Weltkirche
Samstag, 23. Juni 2007 Nr. 7   Die Tagespost

Das „VATICAN magazin“ gibt es jetzt auch am Kiosk
Die in Rom produzierte katholische Monatsschrift sorgt im Zeitschriftenhandel für Aufsehen

VON MARKUS REDER

Es ist das bislang ambitionierteste und wohl auch gewagteste katholische Medienprojekt seit dem Amtsantritt von Papst Benedikt XVI. Seit dieser Woche ist mit dem „VATICAN magazin“ erstmals in Deutschland ein katholisch geprägtes, religiöses Magazin flächendeckend an Kiosken und im Zeitschriftenhandel erhältlich. Bislang gab es das Heft nur im Abonnement. Im Dezember des vergangenen Jahres war die Monatszeitschrift aus der damals eingestellten deutschen Ausgabe der amerikanischen Monatspublikation „Inside the Vatican“ hervorgegangen. Ein halbes Jahr später haben die Verantwortlichen den Gang an den Kiosk gewagt. Das ist mutig, aber nur konsequent.
Nach der Neugründung hatte das „VATICAN magazin“ schnell 1 300 Leser gefunden. Die Nachfrage ist offenkundig. Kein Wunder: Ein Deutscher auf dem Stuhl Petri und ein katholisches Magazin für den deutschen Sprachraum, das in Rom entsteht, das passt zusammen. Das belegt auch das Interesse des Zeitschriftenhandels. Die Nachfrage nach einer in Rom produzierten religiösen Monatsschrift sei beträchtlich gewesen, berichtet der Fe-Medienverlag in Kisslegg, der das „VATICAN magazin“ herausbringt. Weiterlesen

Von der Heiligkeit des Mutes

Das Wunder von England

Vatican Magazin
Titel-Thema Vatican 10/2010 von Paul Badde

In England hat Benedikt XVI. die Herzen und die Medien erobert. Es war keine poppige „magical mystery tour“. Und von einem „Mittelweg“ hat der Papst auch nichts gesagt. Er war einfach – er selbst.

„In Gefahr und grosser Noth/ Bringt der Mittel Weg den Tod.“
Friedrich von Logau (1605 – 1655)

“Nein“, sagte der Papst schon an Bord der “Citta di Fiumincino”, auf dem Weg nach Edinburgh, auf die Frage, ob die Kirche nicht dringend zusehen müsse, wie sie wieder anziehender gemacht werden könne. „Wer fragt, wie die Kirche attraktiver gemacht werden kann, hat den Weg verloren und sich schon mit der Frage verirrt.“ Die Kirche verkaufe nichts, am wenigsten sich selbst, sondern ihr sei eine Nachricht anvertraut, die sie unverkürzt weitergeben müsse. Benedikt XVI. schien heiser. Seine Augen blitzten, doch als er sich am Ende der kleinen Pressekonferenz über den Wolken umwandte, ging der 83-jährige Pontifex so gebeugt nach vorne zu seinem Platz zurück, als drücke ihn die Last des Amtes schon vor Beginn der Reise zu den Briten nieder. Weiterlesen

Papst Benedikt XVI.

Papst Benedikt XVI.: Seine Papstjahre aus nächster Nähe

Dieses Buch ist keine Biographie Joseph Ratzingers, sondern fokussiert seine Zeit als Papst (2005-2013). Es ist vielmehr eine Art Anthologie zu den Ereignissen, zu denen der Autor während seiner Zeit als Korrespondent in Rom Papst Benedikt begleitet hat. Entstanden ist eine abwechslungsreiche Sammlung aus Reportagen, Essays, Nachrichten und Leitartikeln, die das Pontifikat von Benedikt spiegeln, teils in sehr persönlichen Eindrücken.

Ein zeitgeschichtliches Dokument, das festhält, warum dieser Papst in die Geschichte eingehen wird, aber auch die Brüche seiner Amtszeit und die Angriffe, denen dieser Papst ausgesetzt war, nicht verschweigt.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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