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Irak: Solidarität aus dem Vatikan
Der Vatikan macht sich ein Bild der Lage der Christen im Irak
Quelle
Kardinal Filoni im Irak: 6000 Osterkuchen ffür Flüchtlinge
Die Besucher aus dem Vatikan im Irak geben sich derzeit fast die Klinke in die Hand: Der Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, ist im Nordirak eingetroffen. Er soll den Flüchtlingen vor den IS-Terroristen die Solidarität und Nähe des Papstes ausdrücken. Derweil ist eine Delegation des Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum gerade aus Bagdad wieder nach Rom zurückgekehrt.
Segundo Tejado Munoz ist Sekretär von Cor Unum und sagt im Interview mit Radio Vatikan: “Unser erstes Ziel war es, Flüchtlinge und Vertriebene zu treffen, die ihre Heimat verlassen mussten. Aber wir sind als Päpstliches Hilfswerk auch für Caritasarbeit zuständig. Darum haben wir die Caritas-Arbeiter dort besucht und hatten mit uns den Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy, sowie Professor Farah von der Caritas Nahost. Auch mit den Caritas-Helfern haben wir also ausführlich gesprochen, denn oftmals sind sie ziemlich vergessen. Dabei sind sie es, die die Dinge voranbringen und die unter oft ausgesprochen schwierigen Bedingungen arbeiten!”
Anteil am Leiden des Herrn
Iraks Christen bereiten sich auf Ostern vor – Aber sie wissen: Ihr Kreuzweg dauert an
Von Oliver Maksan
Erbil, Die Tagespost, 30. März 2015
“Hoschanna, Hoschanna“: Hundertfach erklang am Palmsonntag in nordirakischen Erbil der Ruf, mit dem Christen in aller Welt des Einzugs Christi in Jerusalem gedenken. Mit Oliven- und Palmzweigen in den Händen hörten sie das Evangelium und sangen Lieder in aramäischer Sprache, der Sprache Jesu. Viele Christen, Einheimische und Flüchtlinge, hatten sich auf dem Gelände der chaldäischen Josefs-Kathedrale eingefunden. Die Stimmung war fröhlich. Kleine Kinder tollten herum. Jugendliche waren in ihre Smartphones vertieft. Würde man die Szene beschreiben wollen, mit Begriffen wie Normalität und Frieden wäre sie richtig wiedergegeben. Doch das täuscht. Nichts mehr ist im Irak, wie es war. Schon gar nicht für die Christen.
Kaum fünfzig Kilometer weiter beginnt das von der Terrorgruppe “Islamischer Staat” kontrollierte Territorium, verläuft die über tausend Kilometer lange Frontlinie, zwischen IS und den Kurdengebieten. In den Köpfen der Menschen ist das präsent. Anders als noch im Vorjahr fand die Feier deshalb nicht ausserhalb des Areals statt. Eine Prozession durch Ankawa, dem fast ausschliesslich christlichen Stadtteil der kurdischen Regionalhauptstadt Erbil, schien den Veranstaltern zu gefährlich. “Eine Ansammlung von hunderten Christen auf der Strasse würde ein leichtes Ziel für Fanatiker bieten. Wir bleiben deshalb hinter den Mauern unserer Kirche”, meint ein Priester. “Sicher ist sicher.”
Die Rolle der Christen
Patriarch Louis Raphael I. Sako in New York
Es war die ganz grosse Bühne, die dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako am Freitag in New York geboten worden war. Auf Initiative des ständigen Mitglieds Frankreich sprach das Oberhaupt der mit Rom unierten chaldäischen Kirche vor dem UN-Sicherheitsrat über die Lage der Christen im Irak. Im Mittelpunkt seiner Ansprache stand aber nicht nur die Klage über die in ihrer Existenz bedrohte irakische Christenheit sowie anderer religiöser Gemeinschaften, beispielsweise der unglücklichen Jesiden. Der Patriarch der grössten Einzelkirche des Landes versuchte vielmehr, Massnahmen aufzuzeigen, die dem Schutz der verbliebenen Christen – vielleicht 300 000 – helfen und den im Gang befindlichen Exodus aufhalten würden.
Christen und Muslime könnten neue Gesellschaft aufbauen
“Die Muslime im Nahen Osten können nicht ohne die Christen leben”
Der in Damaskus residierende Patriarch der Melkiten, Gregorios III. Laham , zeigt sich im “Tagespost”-Interview optimistisch: Syriens Christen und Muslime könnten eine neue Gesellschaft aufbauen. Schwere Vorwürfe macht er jedoch Washington.
Die Tagespost, 22. Oktober 2014
Von Stephan Baier
In Europa war man euphorisch über den “Arabischen Frühling”. Was hat dieser Frühling den Menschen der arabischen Welt gebracht – nur Krieg, Vertreibung und Chaos?
Ich stimme ganz zu! Das ist die Frucht dieses “Arabischen Frühlings”! Ob das Ziel wirklich ein Frühling war, ist die Frage. Dazu fehlte der echte Wille der Europäer, und noch mehr der Amerikaner. Leider Gottes folgen die Europäer allzu sehr den Amerikanern. Ich bin der Meinung, dass die Europäer führen sollten – nicht die Amerikaner. Die Europäer haben seit jeher mit den Arabern viele Verbindungen. Sie könnten einen Dialog mit den Arabern führen. Wenn die Europäische Union in ein Gespräch mit einer Arabischen Union eintreten könnte, gäbe es eine Zukunft für beide, und auch für den Dialog zwischen Islam und Christentum.
Behörden und Schulen blieben am 25. Dezember geschlossen
Kurden-Regierung erklärt Weihnachten aus Solidarität zum Feiertag
Behörden und Schulen blieben am 25. Dezember geschlossen – Glückwunsch an die Christen und Hoffnung auf “Jahr des Friedens, der Sicherheit und der Stabilität”.
Bagdad, kath.net/KAP, 26. Dezember 2014
Die kurdische Regionalregierung im Irak hat als Zeichen der Solidarität mit den verfolgten Christen den Christtag zum Feiertag erklärt. Regierungsbüros, Ämter und Schulen blieben am 25. Dezember überall in der kurdischen Region geschlossen. In einer Erklärung der Regionalregierung wurden die Glückwünsche an die Christen zum Ausdruck gebracht und die Hoffnung auf ein Jahr des Friedens, der Sicherheit und der Stabilität im nördlichen Irak zum Ausdruck gebracht.
‘Strenges Weihnachtsfasten für Befreiung’
Irak: Patriarch Sako ruft strenges Weihnachtsfasten für Befreiung aus
Quelle
Patriarch Sako
Religionsfreiheit durchsetzen
Der irakische Patriarch Louis Raphael I. Sako hat die chaldäischen Katholiken zu strengem Fasten, Gebet und Busse bis zum Heiligen Abend eingeladen.
Bagdad/Wien, kath.net/KNA, 23. Dezember 2014
Der irakische Patriarch Louis Raphael I. Sako hat die chaldäischen Katholiken zu strengem Fasten, Gebet und Busse bis zum Heiligen Abend eingeladen. “Wir fasten für die Befreiung von Mossul und der Dörfer und Städte der Ebene von Ninive, damit Frieden und Sicherheit wieder in diese Gebiete einkehren und alle in ihre Häuser und Schulen zurückkehren können”, schreibt Sako in seiner Weihnachtsbotschaft.
Mehr als ein Besuch
Chaldäischer Patriarch hofft auf eine Reise von Papst Franziskus in den Irak
Der irakische Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako, hofft auf einen Besuch des Papstes im Irak. Das sagte das Oberhaupt der mit Rom unierten chaldäischen Kirche gegenüber Kirche in Not in der nordirakischen Stadt Erbil.
“Sein Besuch wäre mehr als nur ein Besuch. Er hätte hohen pastoralen und geistlichen Symbolwert. Er könnte für einen Tag kommen. Der Besuch von Papst Franziskus wäre eine grosse Unterstützung für uns, nicht nur für die Christen, sondern den ganzen Irak”, so der Patriarch. Bei einem Treffen in Rom habe er Franziskus kürzlich persönlich eingeladen.
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