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Irak: Finstere Aussichten

Immer tiefer versinkt der Irak im Chaos

Die Tagespost, 11. August 2014

Von Oliver Maksan

Immer tiefer versinkt der Irak im Chaos. Zur jüngsten Offensive des “Islamischen Staats”, die Christen und Jesiden in existenzielle Verzweiflung treibt, kommt die sich verschärfende innenpolitische Krise. Die Regierungsbildung will nicht gelingen. Premier Maliki, Hauptschuldiger der konfessionell-ethnischen Polarisierung, besteht in einer verfassungsformalistischen Geisterfahrt auf seinem Recht auf eine dritte Amtszeit. Der Buchstabe mag für ihn sein: das Wohl des Landes und gesunder Menschenverstand hingegen nicht. Zu einer glaubwürdigen Regierung der nationalen Einheit ohne ihn gibt es keine Alternative. Der Vorstoss der Extremisten und die Verfassungskrise haben zusammen das Zeug, dem geschundenen Land den Todesstoss zu versetzen.

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Diese Brutalität schnürt den Atem ab

Vorsitzender des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland

Simon Jacob, Vorsitzender des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland, sieht das Christentum im Irak kurz vor der “totalen Auslöschung”.

Die Tagespost, 11. August 2014, Von Markus Reder

Die Situation im Irak hat sich dramatisch zugespitzt. Eine halbe Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sehen Sie noch eine Überlebenschance für das Christentum im Irak?

In Anbetracht der Tatsache, dass das Christentum, das Jesidentum, uralte Kulturen und Traditionen, die ein Teil unserer Geschichte sind, vor den Augen der Welt kurz vor einer totalen Auslöschung stehen, kann ich Ihnen die Frage mit einem klaren und schmerzlichen “Nein” beantworten.

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Papst ruft zu Gebet für Irak auf

“Ich bitte alle Pfarreien und katholischen Gemeinschaften, an diesem Wochenende besonders für die irakischen Christen zu beten”

Das schreibt Papst Franziskus in einer Twitter-Botschaft von diesem Samstagmorgen. In den nicht-deutschen Fassungen des Tweet ist ausdrücklich von einem “speziellen Gebet” bzw. einer “Fürbitte” die Rede.

Ein weiterer Tweet vom Nachmittag bittet die Staatengemeinschaft, alle Opfer von Gewalt im Irak zu schützen. Franziskus ist ausgesprochen besorgt über das Vorgehen von Dschihadisten gegen Christen und Jesiden im Irak. Darum schickt er auch den Präfekten seiner Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, als Sondergesandten in die Region. Filoni war Päpstlicher Nuntius in Bagdad und hat aus dieser Zeit noch viele Kontakte im Irak.

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“Einen Völkermord im Irak verhindern”

Offener Brief an den Bundespräsidenten und die Bundeskanzlerin

UPDATE: USA werfen Lebensmittel im Irak ab

Karin Maria Fenbert, Geschäftsführerin Kirche in Not DeutschlandBrooklyn_Museum_-_The_Good_Samaritan_(Le_bon_samaritain)_-_James_TissotQuelle
Kardinal: Die Christen mussten alles zurück lassen, sogar ihre Schuhe

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

mitten in der Sommerpause wenden wir uns heute mit einem dringenden Aufruf an Sie: Verhindern Sie einen Völkermord im Irak!

Wie aus dem beiliegenden Schreiben von Patriarch Sako ersichtlich wird, droht jener Teil der irakischen Bevölkerung, der sich nicht dem radikalen, fundamentalistischen Verständnis des Islam der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterwerfen will, ausgelöscht zu werden.

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Der gewalttätige Islamismus bedroht Christen und Muslime

Christen in Nahost halten Blick auf das Andere wach

MEC: Middle East Council of Churches
Planet-Wissen: Andere Schreckensherrschaften

Die Tagespost, 06. August 2014

Christen in Nahost halten Blick auf das Andere wach, meint der Göttinger Experte für orientalisches Christentum, Martin Tamcke. Von Oliver Maksan

Herr Professor Tamcke, mit dem Blick auf Syrien und den Irak: Zeichnet sich das Ende des orientalischen Christentums ab?

Das ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall zeichnet sich das Ende in der zahlenmässigen Stärke ab, die wir kennen. Länder, die früher eine bedeutende christliche Minderheit hatten wie Syrien, werden künftig wohl nur noch einen christlichen Anteil im unteren einstelligen Prozentsatz haben. Im Irak konnten wir diese Entwicklung ja schon seit 2003 beobachten. Aber selbst aus Jordanien gibt es eine stetige Abwanderung. Insgesamt setzt sich unter den Christen der Region die Ansicht durch, dass sie zu schwach sind, um noch ein eigenständiges kulturelles Leben zu sichern. Das ist vielleicht das gefährlichste Ergebnis der gegenwärtigen Entwicklungen.

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Ein Zeichen für die verfolgten Christen

Solidarität per Mausklick: Ein Zeichen für die verfolgten Christen

Solidarität per Mausklick ist nichts Neues oder Aussergewöhnliches in unserer modernen und digitalisierten Welt. Neu im Social-Network ist jedoch das Zeichen “Nun”. Es verbreitet sich mit einer enormen Schnelligkeit und ist von einem tödlichen gefährlichen Zeichen zu einem Zeichen der gemeinsamen Kultur geworden – nämlich dem “Christsein” und der Solidarität mit den verfolgten Christen im Irak. Das Zeichen sieht aus wie ein halbes offenes O und darüber wird ein Punkt gezeichnet.

Im Irak wurde dieses Zeichen von der Terrorgruppe IS genutzt um die Häuser der Christen zu kennzeichnen. Der deutsche Theologe, Islamwissenschaftler und Jesuitenpater Christian W. Troll hat Radio Vatikan die Bedeutung dieses “N” erklärt:

“Das ist das arabische N, Nun, das steht für den ersten Buchstaben des Wortes Nazara und es ist die arabische und auch die koranische Bezeichnung für Christen. Somit soll das Haus gekennzeichnet werden als Haus der Christen. Diese sind jedoch enteignet worden und das bedeutet dann, dass das Haus dem Kalifat gehört und nicht mehr den Christen.”

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Unumkehrbare Konsequenzen für Minderheiten im Irak

UNO: Unumkehrbare Konsequenzen für Minderheiten im Irak

Irak: Untersuchungskommission für Situation der Christen

Uno-Experten warnen vor unumkehrbaren katastrophalen Konsequenzen für die religiösen Minderheiten im Irak. Ohne dringende Schutzmassnahmen hätten sie den höchsten Preis zu zahlen, erklärten sie am Freitag, 25. Juli in Genf. Die Sonderberichterstatterin für Minderheiten, Rita Izsak, zeigte sich besonders besorgt um Christen, Schiiten, Schabak, Turkmenen und Jesiden, die wegen ihrer ethnischen oder religiösen Herkunft verfolgt würden.

Mit Blick auf die islamistische Terrorgruppe “Islamischer Staat” (IS) sagte sie, in mehreren Regionen im Nordirak hätten bewaffnete Gruppen die Kontrolle übernommen, die “bereits unter Beweis gestellt haben, was für grausame Menschenrechtsverletzungen sie zu verüben imstande sind”.

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