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Hommage an journalistische Recherche
Hervorragende Dramaturgie, komplexe Antwort auf die Vertuschung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche: Der Spielfilm „Spotlight“
Die Tagespost, 7. März 2016
Filmkritik zu “Spotlight”
Im Sommer 2001 brachte „The Boston Globe“ einen Bericht über den katholischen Priester John Geoghan, der Kinder sexuell missbraucht hatte. Die „New York Times Company“, zu der die Zeitung seit 1993 gehörte, hatte gerade Marty Baron (Liev Schreiber) als neuen Herausgeber nach Boston entsandt. Ihn beschäftigt vor allem die Frage, ob der Erzbischof von Boston, Kardinal Bernard Law (Len Cariou), von den Vorfällen gewusst und den Priester gedeckt hatte. Um dies zu verdeutlichen, schickt Mit-Drehbuchautor und Regisseur Tom McCarthy seinem Spielfilm „Spotlight“ einen im Jahre 1976 angesiedelten Prolog voraus: Ein Bischof holt einen Priester aus dem Polizeirevier, der sich offenbar an Kindern vergriffen hatte, nachdem er sich mit Hilfe eines Staatsanwalts mit deren Familie über eine Entschädigung geeinigt hatte. Dies konnte zwar Marty Baron im Sommer 2001 nicht wissen. Aber der Zuschauer erfährt von vorne herein, wie solche Missbrauchsfälle abgewickelt wurden.
Der eigentliche Drogenskandal
Eklatante Fehleinschätzung von Drogen und ihrer Wirkung
Die Tagespost, 07.03.2016
Christa Meves: Diverse Beiträge
Eine ganzseitige Werbung in einer Sonntagszeitung macht sich über Volker Beck und die Drogensucht lustig. Da zeigt eine Autoverleihfirma ein Cabrio und das Gesicht des Grünen-Politikers und schreibt: „Gönnen Sie sich zur Abwechslung mal eine Nase frischen Wind“. Die Doppeldeutigkeit des Begriffs „sich eine Nase gönnen“ spielt auf die Aufnahme von Kokain an. Für die fixen PR-Leute mag das lustig sein, vielleicht nehmen sie selbst auch diese Droge. Für die Firma ist es ein Ausweis von Geschmacklosigkeit, immerhin geht es um die Würde einer Person, auch wenn diese sich oft nicht um die Würde anderer gekümmert hat. Schlimmer aber noch ist die in dieser Anzeige zum Ausdruck kommende eklatante Fehleinschätzung von Drogen und ihrer Wirkung. Hier wird ein Fehlverhalten als normal und salonfähig dargestellt und damit verharmlost. So als wäre der Drogenrausch eine Alternative zum Cabrio-Fahren.
Besondere Kinder
Ein Jahr lang haben 14 Experten unterschiedlicher Professionen auf Initiative der Akademie für politische Bildung in Tutzing über die Vorteile und Gefahren der pränatalen Diagnostik diskutiert
Die Tagespost, 4. März 2016
Akademie für politische Bildung
Ein Jahr lang haben 14 Experten unterschiedlicher Professionen auf Initiative der Akademie für politische Bildung in Tutzing über die Vorteile und Gefahren der pränatalen Diagnostik diskutiert. Seit gestern ist ihre daraus hervorgegangene, durchaus lesenswerte, Stellungnahme, die 23 sehr bedenkenswerte Thesen erhält, auch öffentlich zugänglich. Widersprochen werden muss jedoch der Einschätzung der früheren Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen). Sie schreibt im Geleitwort der Stellungnahme, „vor dem Hintergrund, dass die bisherigen Untersuchungsmöglichkeiten nicht risikolos sind“ sei die Einführung des prädikativen Bluttests (gemeint ist der umstrittene Pränatest) zweifellos ein Fortschritt“. Denn dem ist nicht so.
Pell und die Pest des Missbrauchs
Stellvertretend für viele hat Kardinal George Pell eine denkwürdige Befragung durch eine australische Regierungskommission über sich ergehen lassen müssen
Die Tagespost, 4. März 2016
Stellvertretend für viele hat Kardinal George Pell eine denkwürdige Befragung durch eine australische Regierungskommission über sich ergehen lassen müssen. In einem römischen Hotel, per Videoschaltung mit den Richtern in Australien verbunden, der dortigen Ortszeit entsprechend mitten in der Nacht, und das an vier hintereinander folgenden Tagen, in Anwesenheit von etwa fünfzehn Opfern, die in den siebziger Jahren von Klerikern missbraucht worden waren. Die Zahl aller gequälten Kinder und Jugendlichen – es dreht sich vor allem um Pells Heimatbistum Ballarat – ist wesentlich höher. Ein Opfer hat sich umgebracht.
Amerika verändert sich
Nach dem Super Tuesday sieht es im November nach einem Rennen Trump gegen Clinton um die Nachfolge Barack Obamas aus
Die Tagespost, 2. März 2016
Nach dem Super Tuesday sieht es im November nach einem Rennen Trump gegen Clinton um die Nachfolge Barack Obamas aus. Frau Clinton reibt sich die Hände. Jüngste Umfragen zeigen, dass selbst ihr innerparteilicher Widersacher Bernie Sanders für den seit Dienstag unwahrscheinlichen Fall seiner Nominierung Trump schlagen könnte. Das republikanische Establishment ist derweil zunehmend panisch und hofft, doch noch irgendwie den sich als moderaten Konservativen positionierenden Marco Rubio in den Ring zu schicken.
“Zumutbar” oder nicht – das ist die Frage
Der US-Supreme Court muss entscheiden, ob die neue texanische Abtreibungsgesetzgebung verfassungsgemäss ist.
Washington, Die Tagespost, 2. März 2016
Am Mittwoch hat der Oberste Gerichtshof in den USA mit der Verhandlung der Klage eines Betreibers von Abtreibungskliniken begonnen, die dieser gegen den US-Bundesstaat Texas angestrengt hat. Der Betreiber der Kliniken „Whole Woman’s Health“ wirft dem Bundesstaat vor, mit seinem im Sommer 2013 erlassenen Gesetz gegen den 14. Zusatzartikel der US-Verfassung zu verstossen.
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