Oekumene

Unwiderruflich sind Gnade und Berufung

Wort zum Dies Judaicus

Chur, 1. Januar 2011

Dieses Bischofswort ist auf den Zweiten Fastensonntag, den 20. März 2011, abgestimmt und kann auf diesen Tag hin in der Presse veröffentlicht werden.

Brüder und Schwestern im Herrn

Mit dem zweiten Fastensonntag, dem 20. März 2011, führt die Schweizer Bischofskonferenz den Dies Judaicus, den Tag für das jüdische Volk, ein. Dieser Tag hat einen doppelten Zweck. Er soll uns an die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens erinnern. Er soll ebenso die besondere Verbundenheit der Christen mit dem jüdischen Volk bewusst machen. Weiterlesen

Libyen: Angst vor möglichem Militärschlag

Alle warten hier auf die Ankunft der Bomber

Rom, Radio Vatikan, 18.03.2011

Nach der UNO-Entscheidung für einen Militäreinsatz in Libyen wachsen in dem Land Angst und Unsicherheit. Gedacht sei der Militäreinsatz, um das libysche Volk zu schützen und damit es seinem Streben nach Freiheit bis zum Ende nachgehen könne, gab ein französischer Regierungssprecher an. Von wirtschaftlichen Interessen der internationalen Gemeinschaft in dem erdölreichen nordafrikanischen Land ist derzeit freilich wenig die Rede. Zur Situation vor Ort haben unsere italienischen Kollegen Cristian Tinazzi in Tripolis befragt. Der Journalist gehört zur immer kleiner werdenden Gruppe von Europäern, die sich noch in dem Land aufhalten.

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Warum es in Japan noch Helden gibt

Die Samurai waren das letzte Aufgebot

Die Tagespost, 18.03.2011

Die japanische Kultur hat eine aussergewöhnliche Bindekraft, in der die Menschen noch heute ihr Leben für die Gemeinschaft opfern. Von Alexander Riebel

Die Samurai waren das letzte Aufgebot. Ohne ihre Hilfe hätte es weiterhin nur Tod und Verwüstung gegeben. Sie retteten 1754 in der Präfektur Gifu, in der Mitte Japans, zahllosen Menschen das Leben, indem sie sich selbst opferten. Da, wo sich die Flüsse Kiso, Nagara und Ibi nahe der Ise-Bucht treffen, gab es alljährlich Überschwemmungen mit vielen Toten. General Ieshige Tokugawa gab dem Shogun von Satsuma, dem heutigen Kagoshima ganz im Süden des Landes, den Auftrag, die Flussufer zu befestigen. Der befehligte sofort 947 Samurai, die Reise anzutreten.

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Jetzt geht es um Kirche, Amt und Eucharistie

Interview mit Kardinal Kurt Koch

Ein Gespräch mit Kurienkardinal Kurt Koch über den Stand der Ökumene und die Theologen mit ihren Erklärungen.

Die Tagespost, 25.02.2011, von Guido Horst

Hinter dem vor sechzig Jahren im Kanton Luzern geborenen Theologen Kurt Koch liegt ein bewegtes Jahr. Von seinem Bischofssitz Basel abberufen, trat er im vergangenen Sommer die Nachfolge von Kardinal Walter Kasper als Präsident des Rats zur Förderung der Einheit der Christen an. Dazu kamen die Erhebung in den Kardinalsstand und der Beginn zahlreicher Reisen, die den Kardinal wohl auch in Zukunft zu den verschiedensten Baustellen der Ökumene führen werden. Bald steht ein Besuch im Moskauer Patriarchat der Orthodoxen auf dem Programm.

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“Was wir wollen, ist Einheit im Glauben…

in den Sakramenten, im kirchlichen Amt

“Der Weg hin zu dieser Einheit ist ein moralischer Imperativ – Antwort auf eine präzise Aufforderung des Herrn”

Rom, 26. Januar 2011

Das erklärte Papst Benedikt XVI. gestern abend während der Feier der Vesper am Grab des heiligen Paulus. Am Dienstagnachmittag beschloss der Papst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern die diesjährige Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Hochrangige Vertreter von anderen christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften nahmen am Vespergottesdienst teil. Die erste Lesung wurde vom protestantischen Seelsorger Roms, dem deutschen Pfarrer Jens-Martin Kruse, vorgetragen.

In seiner Predigt betonte Benedikt XVI. die Notwendigkeit, “dankbar zu sein, dass im Lauf der letzten Jahrzehnte, die ökumenische Bewegung, die durch das Wirken der Gnade des Heiligen Geistes hervorgesprungen ist, wichtige Schritte nach vorne gemacht hat, die es uns möglich gemacht haben, ermutigende Konvergenzen und Konsense in verschiedenen Punkten zu erreichen.” Zwischen den Kirchen und den kirchlichen Gemeinschaften seien Beziehungen geschaffen worden, die von echtem Respekt und gegenseitigem Vertrauen gekennzeichnet sind, sowie von konkreter Zusammenarbeit angesichts der Herausforderungen der modernen Welt.

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Kardinal Kasper: Dialog ist einzige Alternative zu Gewalt

“Selbstverständlich war er nie gegen den interreligiösen Dialog”

Rom, Radio Vatikan, 20.01.2011

Assisi 2011 – zu Beginn des Jahres hatte Papst Benedikt XVI. angekündigt, dass er wie sein Vorgänger zu einem interreligiösen Gebetstreffen für den Frieden nach Assisi einladen werde. Diese Ankündigung hatte einige Beobachter überrascht, galt bei ihnen doch Kardinal Ratzinger als einer der Kritiker dieser Treffen. Kardinal Walter Kasper war bei der Vorbereitung des letzten Treffens 2002 beteiligt und kennt aus den damaligen Diskussionen den Standpunkt des heutigen Papstes:

“Es gibt über den Kardinal Ratzinger und über den jetzigen Papst Benedikt XVI. viele Vorurteile und auch falsche Urteile. Selbstverständlich war er nie gegen den interreligiösen Dialog, im Gegenteil: er hat mehrfach dazu geschrieben. Als Papst hat er ihn bei seinen Reisen auch mehrfach geübt. Er ist für den Dialog. Und dazu gibt es ja auch keine sinnvolle Alternative. Der Dialog ist die einzige Alternative zur Gewalt und das Konzil hat sich dafür entschieden. Das ist unsere Option und unser Programm für die Zukunft, auch das des Papstes.” Weiterlesen

Ein doppelter Neuanfang

Die Geschichte des deutschen Pontifikats ist noch lange nicht geschrieben

Die Tagespost, 17.01.2011,von Guido Horst

Man kann die Weihe der drei ehemaligen anglikanischen – und verheirateten – Bischöfe zu katholischen Priestern vom vergangenen Samstag als “epochal” oder “historisch” bezeichnen. Tatsache jedenfalls ist, dass mit der Errichtung des Personalordinariats Unserer Lieben Frau von Walsingham für England und Wales sowie der Ernennung von einem der drei zur katholischen Kirche konvertierten Geistlichen zum ersten Vorsteher dieses Ordinariats etwas Neues in der katholischen Kirche entstanden ist. Und an der Spitze der für ehemalige Anglikaner geschaffenen Ortskirche in England – die Vereinigten Staaten und Australien werden wohl bald folgen – steht nun ein verheirateter Priester. Eine Geste der Wertschätzung des Vatikans gegenüber den drei Bischöfen, die das Eis gebrochen und um Aufnahme in den katholischen Klerus gebeten haben. Es hätten auch zölibatär lebende Priester, die früher schon von der anglikanischen zur katholischen Kirche übergetreten sind, für die Aufgabe des ersten Ordinarius zur Verfügung gestanden. Weiterlesen

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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