Fünf Jahre Summorum-Pontificum 7. Juli 2012
Das heilige Messopfer
Der 5. Jahrestag der Veröffentlichung von Summorum-Pontificum am 7. Juli 2007 – in Kraft getreten ist das motu-proprio am 15. September – ist ein Tag dankbarer Freude, aber auch der Ernüchterung. Es wurde viel erreicht in diesen Jahren, auch in Deutschland. In den meisten Gebieten unseres Landes ist die hl. Messe im überlieferten Ritus weitaus besser erreichbar als vor dem Erlass des Papstes, wenn auch oft immer noch nicht als Sonntagsmesse. Wer die “alte Messe” mitfeiern will, hat dazu vielfache Möglichkeiten, und insbesondere in Grossstädten und Ballungsräumen bilden sich Gemeinden, deren ganzes sakramentale Leben von der überlieferten Liturgie und Lehre bestimmt wird.
Auf der anderen Seite ist die Ablehnung gegenüber der traditionellen Liturgie in den meisten Ordinariaten und in vielen Gemeinden kaum geringer geworden. Diese Ablehnung erstreckt sich auf die gesamte Absicht von Papst Benedikt, die Kirche mit ihrer vermeintlich “nach dem Konzil” abgestossenen Tradition wieder zu versöhnen.
Feuerzungen aus Rosenblüten
Pfingsten im Pantheon in Rom
Wenn der Himmel Rosen regnen lässt
Von Jan Bentz
Rom, 28. Mai 2012, zenit.org
Im Jahr 609, als Papst Bonifatius IV. die Pfingstmesse im Pantheon zelebrierte, soll bei seiner Predigt ein Rosenregen “wie Feuerzungen” auf die Gläubigen niedergegangen sein. Über viele Jahrhunderte in Vergessenheit geraten, war daraus der Brauch des pfingstlichen Rosenregens entstanden: Man liess einen Regen aus roten Blütenblättern der “Königin der Blumen” auf die Köpfe der Gläubigen niedergehen, die Feuerzungen symbolisierend, die sich am Pfingstfest auf den Aposteln verteilten: “Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen liess sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geiste erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab” (Apg 2,3-4).
Der letzte Ritter der Moderne
Vernunft und Tradition – Der heilige Faden der Erinnerung
Rom, kath.net, 27. Mai 2012, von Paul Badde
Von Rom aus gesehen schien in der Woche vor Pfingsten eine der ernstesten Stimmen auf dem fernen Katholikentag in Mannheim die Stimme eines Clowns. “Das Entscheidende an einem Witz”, verriet da Willibert Pauels, “de fromme Jeck” aus dem Bergischen Land, sei immer dessen “befreiende Perspektive” – quasi in einem Blick von oben auf uns selbst.
Sonst allerdings ging es auf der Heerschau der Katholiken des deutschen Laienforums nicht immer so ernst, so geistig, so witzig und pfingstlich zu.
Das mag aus der Ferne betrachtet vielleicht täuschen. Es gab rund 60.000 Teilnehmer um 1200 Veranstaltungen, mal frisch, fromm, fröhlich, frei und mal weniger von all dem.
Papst Benedikt XVI.: Liturgie ist keine Show
Religion nicht mit modischen Mätzchen und kessen Moralismen interessant machen
Die liturgischen Anliegen von Papst Benedikt XVI. sind in der Vergangenheit mehrfach und ausführlich dokumentiert worden. Auch im Band 11 seiner gesammelten Schriften, Theologie der Liturgie, wird eine Predigt bei der Bischofskonferenz in Fulda 15 Jahre nach dem Konzil zitiert, in der der Papst zum Thema “Unterhaltungswert von Liturgie” Stellung nimmt:
“Das Zweite Vatikanische Konzil hat uns nachdrücklich daran erinnert, dass die Liturgie in der Sprache der Kirche “Actio” heisst. Sie ist eine Handlung und deswegen gibt es die “participatio actuosa”, die tätige Beteiligung aller Gläubigen. Aber da ist dann vielfach in geringerem oder grösseren Mass der Eindruck entstanden, die Liturgie müsse von den Gläubigen gemacht werden… und das hat, etwas grob gesagt, dazu geführt, dass man anfing, ihr Gelingen schliesslich an ihrem Unterhaltungswert zu messen.
Ein unstillbares Verlangen nach Wahrheit
Der Philosoph Robert Spaemann wird heute 85 Jahre alt
Im Gespräch mit Stephan Sattler erzählt er “Über Gott und die Welt” Von Martin Mosebach
Dieser Artikel erschien in der Zeitung DIE WELT, 5. MAi 2012
Nach Robert Spaemanns Überzeugungen tritt der Philosophierende in ein grosses, die Jahrhunderte überspannendes Gespräch ein; jede seiner Einsichten ist eine Antwort auf eine von anderen gestellte Frage oder Widerlegung einer von anderen aufgestellten These, die wiederum Glied in der langen Kette der einst von Platon begonnenen Dialoge ist. So lag der Einfall des Journalisten Stephan Sattler nicht fern, Spaemann aus Anlass von dessen 85. Geburtstag am 5. Mai 2012 um ein Privatissimum zu bitten. In Frage und Antwort “Über Gott und die Welt” – dieser Titel ist ganz buchstäblich, nicht redensartlich zu nehmen – entstand so das Bild eines philosophischen Lebenswerks, das in seiner Eigentümlichkeit ganz und gar mit der Person und dem Charakter Spaemanns verbunden scheint, wie aus seinem Schicksal, seiner Art zu sein organisch hervorgewachsen.
Wann zelebrieren?
1: Die liturgische Zeit (KKK 1163-1165)
Geist der Liturgie Rubrik für Theologie der Liturgie, herausgegeben von Don Mauro Gagliardi
Von Nicola Bux*
Rom, 2. Mai 2012, zenit.org
Jedes Jahr feiert die Kirche das von Jesus Christus vollbrachte Heilswerk. Sie tut dies in erster Linie mit der Feier des Sonntags, den sie nach dem auferstandenen Herrn den Herrentag nennt. Im Jahreskreis dieser liturgischen Feiern bildet das Hochfest von Ostern den Höhepunkt. Hierbei werden im Laufe des Jahres alle Geheimnisse des Lebens Christi entfaltet und gegenwärtig gesetzt. – In welchem Sinne aber geschieht das? Wenn Christus stets Zeitgenosse aller Menschen ist, so sind seine Werke, insofern als sie vom Sohn Gottes vollbracht sind, nicht Tatsachen, die der Vergangenheit angehören, sondern Werke, die stets und zu allen Zeiten gegenwärtig sind, und zwar mit der Gesamtheit ihrer Verdienste, die deswegen all jenen, die ihr Gedächtnis feiern, das Heil bringen (vgl. “Katechismus der Katholischen Kirche” [KKK], 1163).
“Unterschiede zur Liturgie in meinen Kindertagen”
Immer mehr Details über die Begegnung zwischen Fidel Castro und Papst Benedikt
Castro verehrt Mutter Teresa und wäre begeistert, wenn sie und Papst Johannes Paul II. bald heiliggesprochen würden.
Havanna, kath.net/pl, 30. März 2012
Am Ende seiner Tage zeigte der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro im Gespräch mit Papst Benedikt XVI. offensichtlich ein waches Interesse an religiösen Fragen. Das berichtete der italienische Blog “Vatican Insider”. Castro hat bei der Begegnung berichtet, dass er den apostolischen Besuch des Papstes im Fernsehen mitverfolgt habe und dass er Unterschiede zur Liturgie aus seinen Kindertagen festgestellt habe. Benedikt erklärte Castro Änderungen in der katholischen Liturgie. Der Revolutionsführer bat den Papst auch um Glaubensbücher. Der Papst versprach, dass er Fidel Castro über weiterführende Lektüre informieren werde. Dieser zeigte sich begeistert von der Aussicht, dass Papst Johannes Paul II. sowie Mutter Teresa möglicherweise bald heiliggesprochen werden. Dabei nannte er Mutter Teresa eine “Wohltäterin Kubas, die ich verehre”.
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