Gerl Falkovitz

Spielräume: Zwischen Natur, Kultur und Religion: der Mensch

Nach einem Bonmot Chestertons sind “sämtliche Wissenschaften erhabene Detektivgeschichten”

 G.K. Chesterton

Nach einem Bonmot Chestertons sind “sämtliche Wissenschaften erhabene Detektivgeschichten”. Spurensicherung, Kombinationsgabe und Finderglück bestimmen das Ergebnis. Eine der grossen Detektivgeschichten ist die Erforschung des Menschen. Die vorliegenden Versuche bieten ein vielfarbiges Kaleidoskop:

Eingekreist wird der Spielraum des Menschlichen in grosser oder volkstümlicher Literatur, in klassischer, aber auch skeptischer Philosophie, in biblischer Durchdringungskraft. Es macht Freude, sich in den Strudel von Fragen hineinzuwerfen. Ebenso ist es Freude, ein Ufer zu erreichen – und von diesem Ufer aus kann immer weitergedacht werden.

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Verzeihung des Unverzeihlichen?

Verzeihung des Unverzeihlichen?: Ausflüge in Landschaften der Schuld und der Vergebung

“Europäische Institut für Philosophie und Religion” (EUPHRat)

Die Moderne hat vielfache Ent­schuldungen im Blick auf Un­freiheiten der Täter ent­wickelt: Soziale, psychologische, patho­logische, gesellschaftspolitische Schranken engen den Ent­schei­dungsraum und damit die Schuld des Handelnden ein oder verstellen sie sogar gänzlich. Auch unter naturwissenschaftlichen Vorzeichen wird heute erneut eine Schuldfähigkeit des Menschen bestritten: Handeln, Fühlen, Denken seien neurobiologisch festgelegt. Dem stehen jedoch Argumente einer grundsätzlichen Schuldmöglichkeit des Menschen gegenüber – sogar bei verminderter Freiheit. Ist Verminderung von Freiheit vielleicht selbst schon ein Anzeichen von (eigener oder fremder) Schuld? Betrachtet werden muss eine mögliche Schuld, die sich nicht mehr selbst oder mit Hilfe anderer entschuldet. Daher wird ein Wortspiel ausgeleuchtet: Im Absoluten gibt es Absolution.

Und Vergebung (Absolution) als “reine Gabe” wurde zu Beginn des neuen Millenniums eingefordert. Was kann das heissen, und wer spricht die Gabe zu?
Von welchem “Raum” des Denkbaren her kann Vergebung thematisiert werden?

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Mit Freundinnen im Gespräch

Mit Freundinnen im Gespräch – Christliche Frauen aus zwei Jahrtausenden

Hildegard von Bingen, Caterina von Siena, Annette von Droste-Hulshoff, Edith Stein u.a. sind – und bleiben – grosse Namen in der Geschichte des Christentums.

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz widmet ihnen und anderen herausragenden Christinnen von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert eine Porträtsammlung, die in sprachlich brillanter Form das jeweils Besondere und Unverwechselbare in Leben und Werk dieser starken Frauen herausarbeitet.

Über den Autor

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Prof. Dr., geb. 1945, studierte Philosophie, Germanistik und Politische Wissenschaften. Zuletzt hatte sie den Lehrstuhl für

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So bin ich im Glauben geblieben!

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Do. – Stift Heiligenkreuz
Porträt der Woche

Unser Sonntag: Kann Gott trauern?

In dieser Betrachtung von Frau Prof. Gerl-Falkovitz geht es um die Bitterkeit Jesu, seine Psychologie, die zerschellten Hoffnungen Gottes. Mit Augustinus fragt sie: Sind wir drinnen? Sind wir draussen?

Quelle
Warum das Leiden zu Gott gehört
Jesus begegnet den weinenden Frauen von Jerusalem
Lesungen/Evangelium

Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-FalkovitzLk 4, 21-30

Mitten in die anhaltende Feststimmung des Neuen Jahres hinein lässt die Kirche ein Evangelium lesen, das einen groben Missklang enthält, etwas verstörend Hässliches. Die ersten spektakulären Heilungen Jesu sind geschehen, einige Apostel sind schon ausgewählt, die Menge schleppt die Kranken zu ihm.

Da: wie ein giftiges Rinnsal mischt sich ein Flüstern in den Glanz: Ist Jesus ein Hochstapler? Kennen wir nicht seinen Vater, den Zimmermann Joseph? Was masst er sich an – auch wenn er schön reden kann? Ist er nicht doch ein Schwätzer? Taten will man sehen, nicht Worte. Zeig, was du kannst!
Jesus selbst provoziert diese Stimmen, dabei wäre es ihm doch ein Leichtes gewesen, sich auszuweisen.

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Unser Sonntag: Die unwiderstehliche Gegenkraft

Der junge Zimmermann, so erläutert Prof. Gerl-Falkovitz, redet nicht schlecht, aber befremdlich. Er behauptet die unglaublichen Prophezeihungen des Jesaja seien erfüllt. Offenbar mit ihm. Seine Worte werden zu Wellen, ja sogar zum Orkan, der die Welt erfasst. Aber: nichts hat Jesus gehalten…

Quelle
Unbekanntere Wunder Jesu – Und wo er sie vollbrachte
Lesungen/Evangelium

Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Lk 1, 1-4; 4, 14-21

Die Sätze in der Synagoge von Nazareth sind vor wenigen Ohren gesprochen, die noch dazu – wie wir am nächsten Sonntag in den nächsten Versen erfahren – nicht zuhören. Was wird der allseits bekannte Sohn des Zimmermanns vor Ort sagen?

Er redet nicht schlecht, wenn auch befremdlich… hat die eigenartigen Worte des Jesaja ausgewählt von einem Geheimnis, in dem Heilung und Freiheit wachsen und die Blinden sehen. Und der junge Zimmermann behauptet, diese unglaublichen Prophezeiungen seien heute erfüllt. Offenbar mit ihm.

Nazareth ist eigentlich ein Nirgendwo

Nazareth ist eigentlich ein Nirgendwo. Und doch schlagen diese Worte Wellen, sie breiten sich aus, man liest sie noch heute. Die Worte aus dem Nirgendwo werden zum Orkan: Erst erfasst er das jüdische Volk, dann die römische Herrschaft, dann die griechische Weisheit, dann die Welt. Sehr leise, sehr klein, sehr undeutlich sind die Anfänge … Erst später zeigt sich, was darin steckte.

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Unser Sonntag: Anfang des Nie-Dagewesenen

In der Betrachtung von Prof. Gerl-Falkovitz zur Taufe Jesu geht es um das Umkehren, Anderswerden, Neuanfangen. Hinter Johannes dem Täufer taucht schon der Größere auf. Was aber kann Jesus, so fragt sie, was der Täufer nicht konnte?

Quelle
Evangelium/Lesungen -‘Tröstet, tröstet mein Volk’
Jesus ist der von Gott gesandte Messias

Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Lk 3, 15-16.21-22

Taufe Jesu 

In Jesu Leben gab es zwei Männer mit Namen Johannes. Der eine war mit ihm verwandt, ein halbes Jahr älter als er, Johannes der Täufer; der andere stiess erst in den letzten drei Lebensjahren Jesu zu ihm. Dieser Jüngere wurde Jesu Freund, wie er sonst keinen hatte.

Der Apostel Johannes scheint die innige, subjektive Beziehung darzustellen; der Cousin Johannes der Täufer aber die Beziehung in der gemeinsamen Aufgabe, objektiv. Ohne tieferes Nachdenken würden wir wohl der gefühlsmässigen Beziehung den Vorrang einräumen. Darüber vergessen wir aber eine Grundstruktur von Freundschaft. Sie enthält über die Zuneigung hinaus ein Drittes: die gemeinsame Sache. Von dieser Art war die Beziehung Jesu zum Täufer, und die gemeinsame Sache zwischen ihnen hiess Gerechtigkeit.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

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