Europatag: Einheit und Frieden nötiger denn je
Der Europatag findet dieses Jahr wieder vor dem tragischen Hintergrund des Krieges auf europäischem Boden statt – mit schrecklichem körperlichem, materiellem und geistigem Leid für die Menschen in der Ukraine. Das hebt der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Bischof Mariano Crociata, in einer Botschaft zum Europatag an diesem Dienstag hervor
Quelle
9. Mai –Europatag | Europäische Union
Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges verschlechtern seit mehr als einem Jahr die soziale Lage der Bevölkerung, wobei die Auswirkungen auf die schwächsten Bevölkerungsgruppen noch verheerender seien, so Bischof Crociata. Der Comece-Vorsitzende betont auch, dass 73 Jahre nach der Erklärung von Robert Schuman das Bedürfnis nach Einheit und Frieden groß sei. Daran habe auch Papst Franziskus in seiner Ansprache vor der Vollversammlung der COMECE am 23. März eindringlich erinnert, betont Crociata. Das Ganze sei “noch dringlicher und unerträglicher geworden”.
Der Dritte Weltkrieg: Das Undenkbare denken
Spannend formuliert und historisch fundiert gehen die Autoren Hang Nguyen und Jamal Qaiser der Frage nach, wie es gelingen kann, die Menschheit vor einem Dritten Weltkrieg zu bewahren
Rezension
Ein Appell von Hang Nguyen | Diplomatic Council (diplomatic-council.org)
Spannend formuliert und historisch fundiert gehen die Autoren Hang Nguyen und Jamal Qaiser der Frage nach, wie es gelingen kann, die Menschheit vor einem Dritten Weltkrieg zu bewahren.
Die globalen Machtzentren und Atomwaffenarsenale, der Sicherheitsrat und die Blauhelme der UNO, die Macht und Ohnmacht der internationalen Institutionen, der Cyber War, biologische Waffen, Kriegspropaganda, asoziale Medien, Terrorismus, Killerroboter und der Kampf um den Weltraum sind nur einige der Themen.
Ebenso zur Sprache kommen die Entwicklungen in Afghanistan, Syrien, Nordkorea und der Ukraine sowie der sich zuspitzende globale Konflikt zwischen den USA und China.
Ukraine: Parolin bekräftigt Hoffnung auf Waffenstillstand
Kardinal Pietro Parolin zeigt sich “überrascht” über Äußerungen der Regierungen Russlands und der Ukraine. Beide haben erklärt, dass sie nichts von einer Friedensmission des Vatikan wüssten
Papst Franziskus hatte am Sonntag beim Rückflug von Ungarn nach Rom gegenüber Journalisten von einer “Mission” gesprochen, die derzeit im Gang sei. Wörtlich sagte er: “Ich bin bereit, alles zu tun, was getan werden muss. Auch jetzt ist eine Mission im Gange, aber sie ist noch nicht öffentlich. Warten wir ab… Wenn es öffentlich ist, werde ich es sagen.” Kurz darauf hatten Moskau wie Kyiv reagiert: Sie wüssten von einer solchen Initiative des Vatikan nichts, es habe in dieser Hinsicht keine spezifische Kommunikation gegeben.
Darauf reagierte der vatikanische Kardinalstaatssekretär nun “überrascht”: “Meines Wissens waren und sind sie sich beide Seiten der Sache bewusst”, äußerte er am Donnerstagabend am Rand einer Buchvorstellung in Rom. Und noch einmal: “Soweit ich weiß, wissen sie es… ich weiß, dass beide Parteien informiert wurden”.
Wo bleiben die schöpferischen Anstrengungen für Frieden?
Europa scheint sich der Logik der Aufrüstung und des Krieges hinzugeben und zeigt Apathie, was die Suche nach Frieden betrifft, gibt der Chefredakteur von Vatican News Andrea Tornielli zu bedenken. In diesem Kontext sei die in Ungarn gestellte Frage des Papstes eine wichtige Mahnung
Andrea Tornielli – Vatican News
Wo bleiben die schöpferischen Friedensbemühungen?
Es ist eine dramatische Frage, die Franziskus aus dem Herzen Europas stellt, aus Ungarn, dessen Grenzen an die Ukraine grenzen, die Opfer des russischen Angriffskrieges ist. Es ist eine Frage, die in erster Linie die Führer der betroffenen Nationen sowie die Regierungschefs Europas und der ganzen Welt herausfordert. Sie stellt auch das Gewissen eines jeden von uns in Frage.
Sudan: Bischof verschanzt sich in der Kathedrale
Auch zum Ende des Fastenmonats Ramadan kommt der Sudan nicht zur Ruhe. Trotz vereinbarter Feuerpausen tobt der Konflikt. Tausende sind aus der Hauptstadt Khartum geflohen. “Kirche in Not” sieht nicht nur die Christen unter Druck *UPDATE
Quelle
Machtkampf im Sudan | radio horeb Leben mit Gott …
Sudan- Ende des muslimischen Fastenmonats: Eid-el-Fitr-Feierlichkeiten von Unruhen geprägt – Agenzia Fides
Papst fordert Ende der Gewalt im Sudan – Vatican News
*Russlands unheilvolle Rolle im Sudan
“Momentan können wir nur telefonisch beistehen. Ich versuche die verschiedenen Kontakte täglich anzurufen und sage einfach, dass wir da sind. Ich frage jedes Mal nach, was wir tun können.” Das sagt Kinga Schierstädt, Projektreferentin für Afrika beim katholischen Hilfswerk “Kirche in Not” dem Kölner Domradio.
Es gehe in aktuellem Fall nicht um einen Religionskampf, so Schierstädt weiter, sondern um zwei Militärgeneräle, die gegeneinander kämpfen. “Aber die Gefahr, dass Zivilisten dem zum Opfer fallen, ist sehr sehr groß, weil ohne Rücksicht auf Verluste geschossen wird. Somit ist die Gefahr außer Haus zu gehen, wahnsinnig groß”, fügt sie an. Was die Katholiken im Sudan betreffe, sagt sie: “Die katholische Kirche im Sudan ist sehr klein, etwa 95 Prozent der Einwohner sind Muslime. Da es kein religiöser Konflikt ist, sind alle Bürger gleich betroffen. Die öffentlichen Gottesdienste am vergangenen Sonntag sind ausgefallen. Das Glaubensleben findet in den Krisenzonen nur mehr in den Privathäusern statt.” Einer von den Bischöfen habe ihr gesagt, dass er sich inzwischen in der Kathedrale verschanzt hat beziehungsweise dahin geflohen ist: “Hier bin ich wenigstens in der Nähe vom Allerheiligsten. Das ist momentan mein einziger Schutz.”
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