Glauben in Manila: Wie alles anfing
12 Uhr mittags: Das Glockenspiel der Augustinuskirche läutet zum Angelus
Der graue Bau mit angehängtem Kloster liegt im “Intramuros”-Viertel, dem alten Manila der spanischen Kolonialherren, noch heute von starken Mauern umschlossen. Die Kirche zeugt wie keine andere von den Ursprüngen des katholischen Glaubens in der Stadt, erzählt uns Pater William Arana, der Prior der hiesigen Augustiner-Gemeinschaft.
“Die Kirche in Manila begann mit der Ankunft von Miguel López de Legazpi im Jahr 1571. Er machte Manila zum Sitz der Kolonialregierung, und aus Mexiko kamen spanische und auch mexikanische Priester in die Stadt. Damals entstand diese Kirche, seit damals sind wir hier präsent!”
Kardinal Tagle
Kardinal Tagle: Papstbesuch im Zeichen der Einfachheit
Papst Franziskus will in Asien vor allem den Armen und Bedürftigen begegnen – und das verträgt sich nicht so richtig mit Pomp und Spendierhosen. Darum wünscht er sich, dass möglichst wenig Geld in die Vorbereitungen seiner Visite auf die Philippinen gesteckt wird. Das erzählt der Erzbischof von Manila, Kardinal Luis Antonio Tagle, im Gespräch mit Radio Vatikan. “Die koreanischen Bischöfe haben uns darauf angesprochen, als wir Filipinos (vor fünf Monaten) zum Papstbesuch in Korea waren. Sie sagten, der Papst wird nicht zufrieden sein, wenn er teure Vorbereitungen bemerkt. Auch das Design des Altars muss nüchtern sein, wie das diesem Papst und seiner Einfachheit entspricht.”
Keine ganz einfache Vorgabe. Denn Geldausgeben ist Ehrensache, wenn ein Papst in Asiens einziges grosses Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit kommt. Tagle gibt zu, es sei schwierig, seine Landsleute von aufwendigen Vorbereitungen abzuhalten.
Franziskus als Missionar des Friedens
In Sri Lanka stärkte der Papst eine Ortskirche, die viel zur Versöhnung in dem einst vom Bürgerkrieg zerrissenen Land beitragen kann
Colombo, Die Tagespost, 14. Januar 2015
Von Guido Horst
Bunt und farbenfroh, mit viel Gesang, Tänzen, natürlich auch geschmückten Elefanten und vor allem ausgelassener Begeisterung hat Colombo bei tropischen Temperaturen Papst Franziskus empfangen. Dabei ist Sri Lanka kein christliches Land. Unter der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung stellen die Katholiken und Angehörigen anderer christlicher Konfessionen eine Minderheit von etwa acht Prozent dar. Aber das alte Ceylon ist zutiefst religiös. Wer morgens englische Fernsehnachrichten sucht, dem kann es passieren, dass er sich zunächst einen buddhistischen Mönch, dann einen muslimischen Prediger und schliesslich einen katholischen Priester bei ihrer morgendlichen Betrachtung anhören muss – und das hintereinander auf ein und demselben Sender.
Missionieren mit Liebe und Verstand
Der heilige Oratorianerpater Joseph Vaz (1651-1711), der grösste einheimische christliche Missionar Asiens
Wien, 13. Januar 2015, zenit.org, Edoardo Aldo Cerrato, C.O., Paul Bernhard Wodrazka, C.O.
Am 14. Jänner 2015 wird der Oratorianerpater Joseph Vaz durch Papst Franziskus in Colombo heiliggesprochen. Doch wer ist dieser neue Heilige wirklich, der der gesamten Kirche nun zur Verehrung vorgeschlagen wird? Der bis heute bedeutendste einheimische, aus Indien stammende, christliche Missionar ist der erste Heilige Sri Lankas, der Insel, die sein eigentliches Wirkungsfeld wurde.
Die Geschichte der katholischen Kirche auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, korrespondiert mit der Entdeckung des Landes durch die Portugiesen im Jahre 1505. Zu Beginn wurde dort nur sporadisch missionarische Arbeit geleistet. Erst 1543 traf eine Gruppe von Franziskanern ein, die ein Apostolat systematisch aufnehmen konnte. Im Jahre 1602 traten die ersten Jesuiten auf, vier Jahre später folgten die Augustiner und Dominikaner.
Sri Lanka freut sich über den Papst
Elefanten, Girlanden, Begeisterung: Sri Lanka freut sich über den Papst
Ein Volksfest, im besten ursprünglichen Sinn: das ist der Papstbesuch auf Sri Lanka für die Menschen dort. Radio Vatikan sprach mit einem Pfarrer in Colombo, Anselm Shiran.
“Die Leute stehen entlang den Strassen, durch die der Papst kommt, und sind ungeheuer begeistert”, erzählt er. “Gerade habe ich mit dem Sekretär des Gemeinderates in meiner Pfarre telefoniert, er sagte, einige weinten, andere hatten sich hingekniet, es waren viele Kinder gekommen, auch viele Kranke. Der Papst hat sie gesegnet. Es war ungeheuer emotional.”
Nicht viele Bewohner Sri Lankas können sich Reisen ausser Landes leisten. Die Menschen wissen, dass sie den Papst nie wieder im Leben sehen werden, erklärt Pater Anselm. “Und wir sehen ihn ja auch nicht im Fernsehen, hören ihn nicht im Radio. Nur die Pfarrer sprechen vom Papst. Er ist so weit weg. Und es ist ein buddhistisches Land. So war das wirklich eine einmalige Gelegenheit. Wirklich, die Leute sind glücklich, den Papst zu haben.”
Die Papstrede im “Shrine of Our Lady of Madhu”
“Maria hat ihre Kinder auf dieser wunderschönen Insel nie vergessen”
Unsere Liebe Frau von Madhu
Rom, Redaktion
Papst Franziskus besuchte heute auch das Heiligtum “Unserer Lieben Frau” von Madhu. Das mehr als 400 Jahre alte Marienheiligtum war während des Bürgerkriegs als Flüchtlingslager verwendet worden. Wir übernehmen im Folgenden die Ansprache des Heiligen Vaters in einer offiziellen Übersetzung.
Liebe Brüder und Schwestern,
wir sind im Haus unserer Mutter. Hier heisst sie uns bei sich daheim willkommen. In diesem Heiligtum Unserer Lieben Frau von Madhu kann sich jeder Pilger zu Hause fühlen, denn hier führt uns Maria in die Gegenwart ihres Sohnes Jesus. Hierher kommen die Bewohner Sri Lankas – Tamilen wie Singhalesen – als Mitglieder einer Familie. Maria empfehlen sie ihre Freuden und Sorgen, ihre Hoffnungen und Nöte an. Hier in ihrem Haus fühlen sie sich sicher. Sie wissen, dass Gott ganz nah ist, sie spüren seine Liebe, sie wissen um sein liebevolles Erbarmen.
Eucharistiefeier/Heiligsprechung Joseph Vaz
Apostolische Reise von Papst Franziskus nach Sri Lanka und auf die Philippinen
(12.-19. Januar 2015)
Quelle
Papst spricht Misionar Joseph Vaz heilig
Eucharistiefeier mit Heiligsprechung des Seligen Joseph Vaz
Predigt des Heiligen Vater
Strandpromenade des “Galle Face Green”, Colombo
Mittwoch, 14. Januar 2015
“Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes ” (Jes 52,10)
Das ist die grossartige Prophetie, die wir in der heutigen ersten Lesung gehört haben. Jesaja sagt die Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi an alle Enden der Erde voraus.
Neueste Kommentare