Ansprache von Bischof Vitus Huonder am 19.06.2015
Zum Abschluss des Studienjahres 2014/2015 an der Theologischen Hochschule Chur
Quelle
Sehr geehrte, liebe Freunde und Gäste,
diese Schlussfeier steht im Zeichen der neuen Enzyklika unseres Heiligen Vaters, Papst Franziskus: Laudato si. Indem er mit den Eingangsworten seines Rundschreibens auf den Lobpreis des heiligen Franz anspielt, taucht er uns in die Spiritualität des Heiligen von Assisi ein und zeigt uns den Weg, auf dem wir der Sorge um unser “gemeinsames Haus” – die Welt, in der wir leben und in der wir unser Heil wirken – wahrnehmen sollen, nämlich ausgehend vom Schöpfer, und auf ihn zugehend. In diesem Sinn sind sicher auch die Worte zu verstehen, welche wir im neuen päpstlichen Schreiben lesen: “Es gibt keine Ökologie ohne eine angemessene Anthropologie” (118). Dabei meint der Heilige Vater nicht nur eine Binnen-Anthropologie – eine Anthropologie der innerweltlichen Selbstbespiegelung des Menschen – sondern eine Anthropologie, die sich der transzendenten Dimension unseres Wesens bewusst ist, und den Menschen von seiner “Offenheit auf das göttliche ‘Du’ hin” betrachtet (119). Das ist denn auch eine der grossen Aufgaben einer Theologischen Hochschule.
Predigt von Bischof Vitus Huonder
Predigt von Bischof Vitus Huonder im Gottesdienst beim Anlass zur Gebetsinitiative vom Sonntag, 21. Juni 2015 in Chur
Die Vorbereitungen auf die kommende Bischofssynode zum Thema der Familie haben uns gezeigt, dass in unserer Zeit und in den gegenwärtigen Lebensumständen drei Lebensbereiche gefährdet sind, das heisst die Lehre des Glaubens zu drei Lebensbereichen: Ehe, Familie, Gesellschaft. Gefährdet ist das Heilighalten der Schöpfung bezüglich des Aspekts des Sexualität.
Als besonderen Fürsprecher haben wir den heiligen Thomas Morus (1478-1535) gewählt, dessen Gedenktag wir am 22. Juni – also morgen – feiern. Warum? Thomas Morus ist ein Laie, ein Ehemann, ein Familienvater, ein Staatsmann. Als solcher ist er Märtyrer geworden. Sein Martyrium ist insbesondere ein Martyrium für die Katholische Kirche und für die Heiligkeit der Ehe; weil für die Ehe, deshalb für die Katholische Kirche.
Familie in der Gegenwartskultur
Vortrag von Herrn Giuseppe Gracia (Medienbeauftragter des Bistums Chur) beim Anlass zur Gebetsinitiative vom Sonntag, 21. Juni 2015 in Chur
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich freue mich, dass ich heute zum Thema Familie sprechen darf. Dazu möchte ich Ihnen zwei Thesen präsentieren.
Erstens: Heute bilden Familie, Liebe und Sexualität keine Einheit mehr. Im Fernsehen, in Bestsellern oder im Kino haben die Leute in allen möglichen Kombinationen sexuelle Erlebnisse. Da kann Liebe im Spiel sein, muss aber nicht. Und Familie: das ist dort, wo Leute aus dem gleichen Kühlschrank essen. In dieser Kultur, die ein Teil von uns ist und uns prägt, brauchen wir neue Wege, um Liebe und Sexualität im christlichen Sinn überhaupt wieder als Option sichtbar machen zu können.
Die Kirchen in der Schweiz sind Scheinriesen
Es wird Zeit, diese Entwicklungen in Kirche und Staat zur Kenntnis zu nehmen
Und das bedeutet: Man muss die verbliebenen Indianer zählen, nicht länger die kirchlichen Strukturen. Gastkommentar von Generalvikar Martin Grichting
Chur, kath.net/Tagesanzeiger, 24. Juni 2015
Kürzlich hat der frühere Basler Münsterpfarrer Bernhard Rothen davon gesprochen, reformierte Kirchenleute seien “Häuptlinge ohne Indianer”. Nach so viel Ehrlichkeit von reformierter Seite darf man sich katholischerseits nicht lumpen lassen. Und es ist auch gar nicht schwierig, da mitzuhalten. Denn die Schweizer Bischofskonferenz hat bekanntlich zu Händen der römischen Bischofssynode über Ehe und Familie zwei Umfragen bei ihren Gläubigen durchführen lassen. Was da über den Zustand der katholischen Kirche in der Schweiz zu Tage gefördert wurde, zeigt ein ähnliches Bild wie bei den Reformierten. Einer italienischen Nachrichtenagentur blieb angesichts der schieren Abständigkeit hiesiger Kirchenmitglieder von zentralen Inhalten der katholischen Glaubenslehre schlicht die Frage, was denn von der katholischen Kirche in der Schweiz noch übriggeblieben sei.
Franziskus empfängt Bischof Huonder
Papst Franziskus hat an diesem Dienstag den Bischof von Chur, Vitus Huonder, in Audienz empfangen
Bei dem Treffen ging es um “weltkirchlich relevante” Themen, aber 2in keiner Weise um das Bistum Chur oder andere Fragen, die allein die Kirche in der Schweiz betreffen”, erklärte das Schweizer Bistum, ohne nähere Angaben zu machen.
Huonder war zuletzt im Dezember beim Ad-limina-Besuch der Schweizer Bischöfe mit Franziskus zusammengetroffen. Der Papst empfängt für gewöhnlich jeden Tag mehrere Bischöfe und weitere Besucher; am Dienstag waren es fünf Besucher.
rv 23.06.2015 gs
Familie in der Gegenwartskultur
Vortrag bei Veranstaltung der “Thomas Morus Gebetsinitiative”
Quelle
“Geht es beim christlichen Familienentwurf nur um ein paar Gebote fürs Schlafzimmer? Oder geht es um viel mehr, geht es womöglich um eine Wahrheit über den Menschen?”
Vortrag bei Veranstaltung der “Thomas Morus Gebetsinitiative”.
Von Giuseppe Gracia
Chur, kath.net, 22. Juni 2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich, dass ich heute zum Thema Familie sprechen darf. Dazu möchte ich Ihnen zwei Thesen präsentieren.
Erstens: Heute bilden Familie, Liebe und Sexualität keine Einheit mehr. Im Fernsehen, in Bestsellern oder im Kino haben die Leute in allen möglichen Kombinationen sexuelle Erlebnisse.
Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen
Katholische Wochenzeitung, 1. Mai 2015/18
Literatur: Quelle/Bestellung
Professor Wollbold: Weitere Themen
Msgr. Christoph Casetti Weitere Themen
Von Msgr. Christoph Casetti, Chur
Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen, so heisst das neuste Buch von Andreas Wollbold. (Verlag Friedrich Pustet).
Er ist Pastoraltheologe. Die meisten seiner Kollegen lassen sich nach meiner Wahrnehmung mehr von der Soziologie und der Psychologie leiten als von der Theologie. Professor Wollbold kennt die soziologische und psychologische Forschung durchaus. Und, was für unser Thema wichtig ist, auch die Scheidungsforschung. Aber er ist und bleibt Theologe.
Die Seelsorge für zivil wiederverheiratete Geschiedene ist eines der ganz heissen Eisen im Blick auf die Bischofssynode in Rom im Oktober.
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