Schlussfeier Studienjahr Theologische Hochschule Chur 2016
Predigt von Bischof Vitus anlässlich der Schlussfeier des Studienjahrs 2015/2016 der Theologischen Hochschule Chur am 24. Juni 2016

Quelle
Bistum Chur (372)
Hl. Johannes der Täufer
Brüder und Schwestern im Herrn,
wir feiern heute die Geburt des heiligen Johannes des Täufers. Sein Name bleibt für immer mit der Frage der Ehe verbunden. Er hat den Willen Gottes bezüglich der Ehe kundgetan. Er hat die Ehe geschützt. Er hat für die Heiligung der Ehe sogar den menschlichen Zorn auf sich gezogen und infolge das Martyrium erlitten. Auf diese Weise war er nicht nur im allgemeinen der Vorläufer Jesu. Er war es auch im besonderen mit Blick auf dessen Lehre und Verkündigung: „Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mk 9,6). Es ist daher sinnvoll, wenn ich am Hochfest des heiligen Johannes des Täufers kurz auf das Nachsynodale Apostolische Schreiben Amoris Laetitia unseres Heiligen Vaters, Papst Franziskus, zu sprechen komme.
Nach dem synodalen Prozess: Kontinuität oder Bruch?
„Amoris laetitia“: Für wen aber gilt der „neue Weg“
Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, hat Anfang Mai das nachsynodale Papstschreiben „Amoris laetitia“ bei einem Vortrag im spanischen Oviedo im Sinne einer Hermeneutik der Kontinuität interpretiert. Da wo Franziskus irreguläre Situationen im Allgemeinen beschreibe – so etwa in der Fussnote 351 –, also jemanden, der objektiv nicht nach den Geboten Gottes lebt, dies aber subjektiv noch nicht in vollem Umfang erfassen kann, widerspreche das noch nicht der Lehre der vergangenen Päpste, die in einem ganz konkreten Einzelfall, eben dem der zivilen Wiederverheiratung, im Einklang mit der Tradition der Kirche eine ganz präzise Feststellung getroffen haben.
Europäische Bürgerinitiative “Vater, Mutter und Kind”
Europäische Bürgerinitiative “Vater, Mutter und Kind” zum Schutz von Ehe und Familie in der EU
Die Europäische Bürgerinitiative “Vater, Mutter und Kind” zum Schutz von Ehe und Familie in der EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Begriffe “Ehe” und “Familie” im Europäischen Recht und somit in allen Mitgliedsstaaten der EU zu schützen.
Der zunehmenden Zersplitterung der beiden Begriffe soll entgegengewirkt werden. “Die Ehe ist ein Lebensbund zwischen einem Mann und einer Frau, und die Familie gründet sich auf Ehe und/oder Abstammung”, so der Wortlaut der Initiative.
Das wahre Evangelium der Familie
Das wahre Evangelium der Familie – Die Unauflöslichkeit der Ehe: Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
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UPDATE: Den Gnadenstand unterscheiden?
Das Buch möchte einen Beitrag zu der von Papst Franziskus gewünschten offenen Diskussion zu den Bischofssynoden über die Familie leisten. Es werden einige dokumentierte, kritische Vorbehalte gegenüber der von Kardinal Kasper gewählten Argumentation vorgebracht, auch wenn einige der dort enthalten Elemente durchaus geschätzt werden. Noch mehr aber geht es darum, einen positiven Beitrag zu leisten und eine alternative Weise aufzuzeigen, wie man einen von Barmherzigkeit geleiteten pastoralen Ansatz verstehen kann. Hierbei orientiert es sich an der Lehre und am Zeugnis Johannes Pauls II., den Papst Franziskus der ganzen Kirche als Papst der Familie vorgestellt hat.
Wenn Friede, dann Friede, wenn Streit, dann Streit
‘Wie heisse Lava tief unten in einem Vulkan, die sich mächtig den Weg nach oben sucht, steigt auch der Innendruck im Dampfkessel Kirche’
Von Guido Horst
Wie heisse Lava tief unten in einem Vulkan, die sich mächtig den Weg nach oben sucht, steigt auch der Innendruck im Dampfkessel Kirche. Die Spaltung, die sich mit dem synodalen Prozess zu Ehe und Familie aufgetan hatte, ist mit „Amoris laetitia“, dem jüngsten Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus, nicht überwunden worden. Nein, jetzt ist sie manifest und führt zu Kontinentalverschiebungen. Es wäre unlauter, wenn man das nicht zugeben und zur Kenntnis nehmen würde. Es geht hier nicht darum, Partei zu ergreifen oder gar zu verurteilen. Aber der Segen hängt schief.
Kardinal Müller
Kardinal Müller: Papst hält an der Lehre seiner Vorgänger fest
Der Glaubenspräfekt sieht in dem nachsynodalen Schreiben von Franziskus keine Neuerungen für Wiederverheiratete.
Von Guido Horst
Rom, Die Tagspost, 02. Mai 2016
Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, nutzt einen Vortrag im Priesterseminar im spanischen Oviedo dazu, um zu den umstrittenen Stellen in dem nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia Stellung zu nehmen. Was den Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene angeht, hatte es nach der Veröffentlichung des Papstschreibens unterschiedliche Interpretationen gegeben – auch, dass Franziskus die Tür für die Sakramentenzulassung der Wiederverheirateten in Einzelfällen aufgestossen habe. Der Präfekt der Glaubenskongregation ist anderer Meinung. Dem Redemanuskript seines Vortrages zufolge, das dieser Zeitung vorliegt, weist Kardinal Müller mit Entschiedenheit darauf hin, dass dort, wo sich Amoris laetitia auf Situationen im Allgemeinen beziehe, nicht aber ganz konkrete Umstände in den Blick nehme, so etwa Paare in einer zweiten, zivilen Ehe, wo bei einem oder beiden noch ein erstes Eheband bestehe, die bisherigen Aussagen des kirchlichen Lehramtes zu diesen konkreten Fällen nach wie vor Gültigkeit besässen. Und dies gelte eindeutig für den Kommunionempfang der wiederverheirateten Geschiedenen. Was Johannes Paul II. in Familiaris consortio und Benedikt XVI. in Sacramentum caritatis gelehrt hätten, sei unverändert gültig.








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