Ein theologischer Paradigmenwechsel
Nach den Bischöfen knöpft sich Franziskus die Theologen vor: Nach der “induktiven Methode” sollen sie anhand der Umstände der einfachen Leute die Zeichen der Zeit unterscheiden
02.11.2023
Die “Ergebnisse” der Beratungen der römischen Bischofssynode liegen in Form einer sogenannten Synthese auf dem Tisch. Sie dienen als Steinbruch für weitere Entscheidungsfindungen in Richtung Frauendiakonat und Lockerung des Zölibats weiterentwickeln. Aber am Ende entscheidet der Papst, und in einem 45-Minuten-Interview an Allerheiligen zur besten Sendezeit im Staatsfernsehen RAI machte er wieder einmal deutlich, dass er hier nicht die Zukunft sieht.
Franziskus kündigte an, dass er zur Weltklimakonferenz nach Dubai fahren werde, er sprach über die laufenden Kriege, den Fußball, seine Verlobte und allerlei. Beim Thema Frau in der Kirche wiederholte er aber wieder seine Rede vom petrinischen und marianischen Prinzip (wobei Maria wichtiger sei als Petrus) und bekräftige seine Auffassung, dass die Frau andere Charismen habe als der Mann und der Gedanke an die Frauenweihe ein Rückfall in den “Funktionalismus” wäre. Auch zur Priesterheirat wie in den Ostkirchen sagte der Papst: “Ich glaube nicht, dass das hilft.” Wichtig sei vielmehr, dass die Priester für ihre Leute ein Vater seien. Wenn Franziskus aber nicht hier einen Bedarf für Reformen sieht, was will er dann?
“Christus ist kein Honigbonbon”
Eine Evangelisierungsinitiative der französischen Bischofskonferenz hat am vergangenen Wochenende 2800 Katecheten und Missionare in Lourdes versammelt
Quelle
Missionskongress in Nantes: Kein Zeugnis ohne Zeugen | Die Tagespost (die-tagespost.de)
30.10.2023
Monseigneur Leborgne, mit “Kerygma” stellen die französischen Bischöfe die Evangelisierung in den Mittelpunkt des kirchlichen Lebens. Warum gerade jetzt?
In Frankreich stehen wir innerkirchlich wie gesellschaftlich an einem Wendepunkt. Die Covid-Krise und die Missbrauchsaufarbeitung haben uns als Kirche arm gemacht, entblößt. Aber ich habe den Eindruck, dass wir gerade in dem Moment, in dem wir am ärmsten sind, auch offen für etwas Neues werden. Die Gesellschaft hat sich in einem rasanten Tempo weiterentwickelt, der Katholizismus bildet nicht mehr die Mehrheit der Bevölkerung. Soziologisch gesehen befinden wir uns nach einer ersten, antireligiösen oder areligiösen, Moderne nun in einer zweiten Moderne, die religiös völlig unwissend, dadurch aber viel mehr bereit ist, sich die Frage nach dem Sinn zu stellen.
25. Oktober 2023 14.11 Uhr Briefing
Aus dem Pressesaal des Heiligen Stuhls, Briefing zur XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode
Synode wählt Mitglieder für zwei Kommissionen
346 der 364 Synodalen waren an diesem Dienstagvormittag bei den Arbeiten in den Kleingruppen anwesend. Dort wurden inzwischen die Mitglieder zweier Kommissionen gewählt, eine davon wird die Erstellung des Schlussberichtes betreuen, die andere ist für Information zuständig. Das gab der Präfekt des vatikanischen Mediendikasteriums, Paolo Ruffini, beim Pressebriefing an diesem Dienstag bekannt
Synode wählt Mitglieder für zwei Kommissionen – Vatican News
In der Kommission für die Überwachung der Arbeiten zum Synthesedokument sind neben den Mitgliedern, die von Amts wegen schon vorher “gesetzt“ waren (Generalrelator Kardinal Jean-Claude Hollerich als Präsident, Synodensekretär Kardinal Mario Grech und “Sondersekretär” Riccardo Batocchio) auch der kongolesische Kardinal Ambungo Besungu, ebenso wie Mitglieder aus Venezuela, Australien, Frankreich, dem Libanon und anderen Weltgegenden vertreten. Im Einzelnen sind dies:
Kardinal Fridolin Ambongo BesunguOFM Cap. (Afrika – DR Kongo)
Kardinal Jean-Marc Aveline (Europa – Frankreich)
Kardinal Gérald Cyprien Lacroix I.S.P.X. (Nordamerika – Kanada)
Erzbischof José Luis Azuaje Ayala& (Lateinamerika – Venezuela)
Bischof Shane Anthony Mackinlay (Ozeanien – Australien)
der maronitische Eparch Mounir Khairallah (Katholische Ostkirchen – Libanon)
und der Priester Clarence Sandanaraj Davedassan (Asien – Malaysia).
Schweizer Bischof Lazzeri ins Ostkirchendikasterium berufen
Der emeritierte Bischof von Lugano, Valerio Lazzari, bekommt eine weitere Aufgabe im Vatikan: Wie an diesem Samstag bekannt wurde, hat Papst Franziskus ihn als Mitglied in das Dikasterium für die Ostkirchen berufen
Quelle
Ökumene: Fortschritte im assyrisch-orthodoxen Dialog – Vatican News
Lazzeri hatte vor einem Jahr, am 10. Oktober 2022, vor der Presse seinen Rückzug von der Leitung der Diözese im Tessin verkündet, der er seit November 2013 auf Ernennung durch Papst Franziskus vorstand. Begründet hatte er dies mit einem Prozess der persönlichen Entscheidungsfindung. Franziskus hatte seiner Bitte um Entpflichtung entsprochen und als Apostolischen Administrator der Diözese Alain de Raemy, Weihbischof der Diözese Lausanne, Genf und Fribourg, bestimmt. Lazzeri ist bereits seit Februar 2023 Mitglied im Dikasterium für die Kultur und Bildung.
vatican news – cs, 7. Oktober 2023 Weiterlesen
Sorge um die Menschen in Bergkarabach
Sorge um die Menschen in Bergkarabach – Schweizer Bischofkonferenz
Die Schweizer Bischofskonferenz ist zutiefst besorgt über die aktuellen Ereignisse in Bergkarabach. Seit neun Monaten blockieren die Truppen Aserbaidschans die Versorgung der armenischen Exklave mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Treibstoff, seit Mitte Juni lassen sie nicht einmal Konvois des Internationalen Roten Kreuzes (abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen) in das geographisch isolierte Gebiet zu. Durch dieses brutale Vorgehen sind 120’000 unschuldige Menschen, darunter 30’000 Kinder, akut vom Hungertod bedroht. Es ist alarmierend, dass die Weltöffentlichkeit diese humanitäre Krise trotz ihrer Brisanz kaum zur Kenntnis nimmt.
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