Einigung betreffend die Pfarrei Bürglen
Pfr. Bucheli betont, dass er der Kirche sowie dem ihn sendenden Bischof gegenüber loyal ist und sich an die kirchliche Lehre hält
Im Oktober 2014 hat der Pfarrer von Bürglen/UR, Wendelin Bucheli, in der Pfarrkirche von Bürglen ein gleichgeschlechtliches Paar gesegnet. Dies hat zu einem grossen öffentlichen Aufsehen geführt. Bischof Vitus Huonder hat daraufhin im März 2015 Generalvikar Martin Grichting beauftragt, angesichts der entstandenen Situation eine Lösung zu suchen, die in Einklang mit der Lehre der Kirche steht, der Einheit der Kirche dient sowie dem Wohl der Pfarrei Bürglen und von Pfarrer Bucheli.
Verschiedene Gespräche, die Generalvikar Grichting mit den beteiligten Personen und Gremien geführt hat, haben zu folgendem Ergebnis geführt: Pfarrer Wendelin Bucheli bedauert, dass durch die Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paars viele Menschen verletzt wurden. Er bedauert auch die Unannehmlichkeiten, die er dem Bischof von Chur bereitet hat, in dessen Auftrag er in Bürglen tätig ist. Pfr. Bucheli betont, dass er der Kirche sowie dem ihn sendenden Bischof gegenüber loyal ist und sich an die kirchliche Lehre hält.
‘Jüdisches Osterfest, auch Fest der ungesäuerten Brote’
Predigt von Bischof Vitus Huonder am Ostersonntag, 5. April 2015, in der Kathedrale in Chur
Brüder und Schwestern im Herrn,
das jüdische Osterfest, das Pascha, ist auch das Fest der ungesäuerten Brote. Die Ostertage heben sich von den übrigen Tagen durch das Essen von Broten ohne Treibmittel, ohne Gärstoff ab. Das ist eine Erinnerung an den hastigen Aufbruch des Volkes Israel aus Ägypten. Da blieb eben keine Zeit für die entsprechende Behandlung des Brotteigs.
Der heilige Paulus gibt nun dem ungesäuerten Brot eine neue Bedeutung: die Bedeutung der österlichen Freude, die Bedeutung des neuen Lebens in Christus. Es ist das Brot der Freiheit. Es ist das Brot der Wahrheit und des Guten.
‘Misshandelt und niedergedrückt’
Predigt von Bischof Vitus Huonder am Karfreitag, 3. April 2015, in der Kathedrale in Chur
Brüder und Schwestern im Herrn,
“Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf” (Is 53,7).
Die lange und eindrückliche Lesung aus dem Buch Isaias wird als Lied des Gottesknechts bezeichnet. Es ist die vierte Schilderung dieser Art. Mit drei weiteren Abschnitten aus derselben prophetischen Schrift führt sie uns den Leidensmann vor Augen, den kranken Mann, den unschuldigen Mann. Es ist der Mann, der sich ungerechten Angriffen gegenüber nicht wehrt und verstummt.
Predigt von Bischof Vitus Huonder
Predigt von Bischof Vitus Huonder anlässlich der Chrisammesse am Donnerstag, 2. April 2015 in der Kathedrale in Chur
Wenden wir uns dem Wort aus der Offenbarung des Johannes zu: “Er (Jesus) liebt uns und hat uns von unseren Sünden erlöst durch sein Blut; er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater” (Offb 1,6). Könige und Priester! Jesus hat uns durch seinen Tod am Kreuz zu Königen gemacht und zu Priestern, sagt uns diese Lesung. Betrachten wir zunächst diese zwei Aussagen.
Jesus hat uns zu Königen gemacht. Wörtlich heisst es: Er hat uns zu einem Königreich gemacht. Das ist doch ein nicht geringer Unterschied. In der Revision der Einheitsübersetzung wird daher wirklich der Ausdruck Königreich eingesetzt. Jesus hat uns zu einem Königreich geformt, zu einem königlichen Volk. Ein königliches Volk zu sein, ist wohl der Inbegriff von Freiheit, von Frieden, von Wohlergehen, von Reichtum, von Adel. Wir sind ein geadeltes Volk. Das Volk Gottes ist ein edles Volk. Wir bilden das Königreich unseres Herrn, und das bedeutet vor allem, dass wir unter seinem Schutz stehen. Wir leben nicht mehr in der Angst vor einer Fremdherrschaft – vor der Fremdherrschaft Satans – und brauchen nichts zu fürchten. Das alles umfasst der Ausdruck “Königreich”.
Familie im Brennpunkt
Hirtenbrief zur Fastenzeit 2015 von Msgr. Dr. Vitus Huonder Bischof von Chur
Quelle: Vollständiger Text
Dekret: Apostolicam Actuositatem
Der Hirtenbrief ist am ersten Fastensonntag, 22. Februar 2015, in allen Gottesdiensten zu verlesen.
Zur Veröffentlichung in der Presse ist er vom 22. Februar 2015 an frei gegeben.
Chur, 28. Dezember 2014
Fest der Heiligen Familie
Brüder und Schwestern im Herrn,
“Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium” (Mk 1,15). Das ist wohl der Kern der Botschaft unseres Herrn. Sein ganzes Wirken ist ein einziger Erweis der Nähe des Reiches Gottes.
‘Institutionell ein gewaltiger Umbruch im Gang’?
Richtungsstreit wegen Exodus der Gläubigen
Die konservativen Kreise innerhalb der katholischen Kirche lassen im Fall Bürglen die Muskeln spielen. Auch bei der Frage, wie die Kirche mit der Säkularisierung umgehen soll, pochen sie auf Deutungshoheit.
Die katholische Kirche erlebt derzeit einen konservativen Backlash. Die Bischofskonferenz stellt den Mediensprecher Simon Spengler auf die Strasse, weil er gegen aussen eine zu progressive Haltung vertrat. Der Westschweizer Bischof Charles Morerod hat angekündigt, im September beim “Marsch für das Leben” von christlichen Abtreibungsgegnern mitzulaufen. Und besonders schlagzeilenträchtig: Zusammen mit dem Churer Bischof Vitus Huonder will Morerod den Pfarrer des Urner Dorfes Bürglen abstrafen , weil dieser ein lesbisches Paar gesegnet hat. Es scheint, dass die Reformer in die Defensive geraten sind. Ihr Streit mit den Konservativen um die Deutungshoheit in der katholischen Kirche ist zwar ein Dauerbrenner, sowohl in der Schweiz wie auch weltweit.
Predigt von Bischof Vitus Huonder
Hl. Messe anlässlich des Studierendentreffens vom 15. Februar 2015
Brüder und Schwestern im Herrn,
der Herr schenkt einem Aussätzigen die Reinheit, das heisst zunächst die Gesundheit. Doch bedeutet Reinheit in diesem Zusammenhang weit mehr, nämlich die erneute Eingliederung in die Gemeinschaft. Auch hier geht es um weit mehr. Es geht um die Eingliederung in die Gemeinschaft des Volkes Gottes. Eine strenge Gesetzesregelung, wir haben sie in der ersten Lesung gehört, hielt den Aussätzigen von dieser Gemeinschaft fern. Die Maaanahme lässt sich verstehen. War doch der Aussatz eine ansteckende Krankheit, und musste das Volk davor geschützt werden. Schliesslich geht es aber nicht nur um diesen äusseren Schutz. Es geht Jesus um einen geistigen Zustand, den er in der Bergpredigt so zum Ausdruck bringt: “Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen” (Mt 5,8).
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