Diener des Wortes UPDATE

… keine Götzendiener des Reichtums und der Weltsorgen

Kirche in Not: Kuba

“Niemand kann zwei Herren dienen”

Franziskus-Perle des Tages: Erwählung, Bund und Verheissung – die drei Säulen der ganzen Heilsgeschichte und des christlichen Lebens. Reichtum und Sorgen – die Entfremdung von der Zeit. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 22. Juni 2013

Die Reichtümer und Sorgen der Welt ersticken das Wort Gottes. Erwählung, Bund und Verheissung sind die drei Säulen des christlichen Lebens. Der Christ muss sich dem Vater anvertrauen und so die Gegenwart ohne Ängste um das leben, was geschehen wird.

Dies unterstrich Papst Franziskus am Samstag der elften Woche im Jahreskreis (CI) in seiner Predigt zur heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses “Domus Sanctae Marthae”. Zusammen mit anderen konzelebrierte der Bischof von Santa Clara (Kuba), Arturo González. Am Gottesdienst nahm eine Gruppe von Angestellten der Vatikanischen Museen teil.

“Niemand kann zwei Herren dienen“: ausgehend von diesen Worten Jesu um Evangelium vom Tag (Mt 6,24-34) konzentrierte der Papst seine Betrachtungen auf das Thema des Reichtums und der Sorgen. Jesus habe diesbezüglich eine klare Idee: “Es sind die Reichtümer und Sorgen der Welt, die das Wort Gottes ersticken und nicht wachsen lassen”. Sie seien die Dornen, die den auf den Boden gefallenen Samen erstickten, von dem im Gleichnis vom Sämann die Rede sei (vgl. Mk 4,1-9).

“Das Wort stirbt, weil es nicht bewahrt wird”, so Franziskus: “es wird erstickt. In jenem Fall dient man dem Reichtum oder den Sorgen, nicht aber dem Wort Gottes. Und auch dies hat einen zeitlichen Sinn, da das Gleichnis – die Rede Jesu im Gleichnis – ein wenig in seinem Bezug auf die Zeit aufgebaut ist, nicht wahr? ‘Sorge dich nicht um morgen, um das, was du morgen tun wirst…’ Und auch das Gleichnis vom Sämann ist in Bezug auf die Zeit aufgebaut: er sät, dann kommt der Regen und die Saat wächst. Was bewirken die Reichtümer in uns? Was bewirken die Sorgen? Sie nehmen uns einfach aus der Zeit heraus”.

Unser ganzes Leben fusse auf drei Säulen: eine in der Vergangenheit, eine in der Gegenwart und eine weitere in der Zukunft. Die Säule der Vergangenheit “ist jene der Erwählung durch den Herrn”. Jeder von uns könne nämlich sagen, dass “der Herr mich erwählt hat, dass er mich geliebt hat, dass er zu mir gesagt hat: ‘Komm!’. Und mit der Taufe hat er mich erwählt, auf einer Strasse zu gehen, auf der christlichen Strasse“. Die Zukunft dagegen betreffe das Unterwegssein hin zu einer Verheissung, da der Herr uns etwas verheissen habe. Die Gegenwart schliesslich “ist unsere Antwort an diesen so guten Gott, der mich erwählt hat”. Gott “verheisst etwas, er schlägt mir einen Bund vor und ich schliesse einen Bund mit ihm. Das sind die drei Säulen: Erwählung, Bund und Verheissung – die drei Säulen der ganzen Heilsgeschichte”.

“Wenn aber unser Herz in das eintritt, was Jesus erklärt, so durchschneidet es die Zeit: es durchschneidet die Gegenwart, es durchschneidet die Zukunft und verläuft sich in der Gegenwart. Wer an den Reichtümern hängt, interessiert sich weder für die Vergangenheit noch für die Zukunft, er hat ja alles da. Der Reichtum ist ein Götze. Ich brauche keine Vergangenheit, keine Verheissung, keine Erwählung: nichts. Wer sich darum sorgt, was geschehen kann, durchschneidet seine Beziehung mit der Zukunft – ‘Ach, wie soll das nun gehen?’ – und die Zukunft wird etwas Futuristisches, aber nein, sie gibt dir keine Orientierung hin auf eine Verheissung: sie bleibt konfus, allein“.

Aus diesem Grund sage Jesus: “Entweder man folgt dem Reich Gottes oder den Reichtümern und Sorgen der Welt”. Mit der Taufe “werden wir von ihm in Liebe auserwählt und haben einen Vater, der uns auf den Weg gebracht hat”. So sei auch die Zukunft voller Freude, “da wir zu einer Verheissung unterwegs sind”. Der Herr “ist treu, er enttäuscht nicht”, so Franziskus. Daher seien auch wir dazu berufen, ohne Enttäuschung zu tun, was wir können, “ohne dabei zu vergessen, dass wir einen Vater haben, der uns in der Vergangenheit erwählt hat”. Der Papst mahnte: die Reichtümer und Sorgen seien zwei Dinge, “die uns unsere Vergangenheit vergessen und uns so leben lassen, als hätten wir keinen Vater“. Auf diese Weise sei auch unsere Gegenwart etwas, das nicht in Ordnung sei:

“Die Vergangenheit vergessen, die Gegenwart nicht akzeptieren, die Zukunft entstellen: das ist es, was die Reichtümer und Sorgen bewirken. Der Herr sagt: ‘Aber ruhig! Sucht das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere dazugegeben’. Bitten wir den Herrn um die Gnade, nicht mit den Sorgen, mit dem Götzendienst am Reichtum dem Irrtum zu verfallen und stets der Tatsache eingedenk zu sein, dass wir einen Vater haben, der uns erwählt hat. Eingedenk zu sein, dass uns dieser Vater etwas Gutes verheisst, was darin besteht, zu jener Verheissung unterwegs zu sein und den Mut zu haben, die Gegenwart so zu nehmen, wie sie kommt. Um diese Gnade bitten wir den Herrn!”.

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