Vatikanische Archivöffnungen befeuern die Forschung
Wie stellte sich der Vatikan in den 1930er Jahren zur Rassendebatte der damaligen Zeit?
Mit dieser Frage setzte sich ein internationaler Kongress auseinander, der am Freitag im Camposanto Teutonico im Vatikan zu Ende ging. Ziel der von der Görres-Gesellschaft mitorganisierten Tagung war es auch, acht Jahre nach der Öffnung der Bestände zum Pontifikat Papst Pius XI. an den vatikanischen Archiven eine Zwischenbilanz zu ziehen. Einer der Organisatoren, der Potsdamer Zeithistoriker Thomas Brechenmacher, sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:
“Wir haben wie bei allen diesen Archivöffnungen einen viel detaillierteren Einblick in die Diskussions- und Entscheidungsvorgänge bekommen. Zum Beispiel die Initiativen des Heiligen Offiziums in den 1930er Jahren, die sich auseinandersetzen mit den totalitären Ideologien, zu denen auch der Rassismus gezählt wird.
Mortalium animos, 6.1.1928
Enzyklika von Papst Pius XI. über religiöse Einheit
An die ehrwürdigen Brüder, die Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe, Bischöfe, und die anderen Oberhirten, die in Frieden und Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl leben:
Ehrwürdige Mitbrüder, Gruss und Apostolischen Segen!
Wohl zu keiner anderen Zeit hat die Herzen der Menschen ein solcher Eifer ergriffen, das Band der brüderlichen Verbundenheit, durch das wir alle auf Grund unseres gleichen Ursprungs und der gleichen Natur miteinander verknüpft und verkettet sind, zu bestärken und zum Wohl der ganzen menschlichen Gesellschaft immer weiter auszudehnen, als wir es in unseren Tagen beobachten können. Die Völker geniessen noch nicht in vollem Masse die Segnungen des Friedens. Ja noch mehr: alte und neue Zerwürfnisse führen mancherorts zu Aufständen und zu Bürgerzwisten. All die vielen Streitfragen auf dem Gebiete der Ruhe und der Wohlfahrt der Völker können aber nur durch einträchtiges Zusammenarbeiten und Zusammenwirken aller jener gelöst werden, die an der Spitze der Staaten stehen und denen die Leitung und Förderung der Staatsangelegenheiten anvertraut ist.
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