Der rätselhafte Papst
Wer meint, Franziskus zu durchschauen, überschätzt sich selbst – oder er unterschätzt Jorge Mario Bergoglio
Vatican magazin 1/2016
Von Markus Günther
Die Kirchenhistoriker kommender Generationen sind nicht zu beneiden. Wenn sie die Geschichte dieses Pontifikats schreiben wollen, können sie zwar auf aussagekräftige Quellen zurückgreifen, stehen aber doch immer wieder vor einem Dilemma, wenn es darum geht, diese Quellen richtig zu interpretieren. Zum Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe im Herbst 2015 werden sie in den vatikanischen Archiven eine päpstliche Ansprache finden, die an Klarheit nichts zu wünschen übrig lässt. Da liest Franziskus den deutschen Brüdern im Hirtenamt die Leviten, dass es nur so kracht. Er konstatiert eine Erosion des Glaubens in Deutschland, spricht von schweren Versäumnissen in der Katechese und einem Zusammenbruch der sakramentalen Praxis, von administrativen Obsessionen und pastoralen Gleichgültigkeiten. Kurzum: Ein päpstliches Donnerwetter brach damals wohl über die deutschen Bischöfe herein. Tatsächlich?
Gebet von Papst Franziskus Santo*
Apostolische Reise von Papst Franziskus nach Kuba, in die Vereinigten Staaten von Amerika und Besuch der Vereinten Nationen
(19.-28. September 2015)
Gebet von Papst Franziskus Santo*, Gedenkstätte Ground Zero, New York Freitag, 25. September 2015
O Gott der Liebe, des Mitleids und der Versöhnung,
schau auf uns, Menschen vieler verschiedener Glaubensrichtungen und Traditionen,
die wir heute versammelt sind an diesem Ort,
dem Schauplatz unglaublicher Gewalt und unvorstellbaren Leides.
Wir bitten dich um deiner Güte willen,
ewiges Licht und ewigen Frieden zu schenken
all denen, die hier gestorben sind –
den heldenmütigen Helfern:
Ein radikaler Papst: Die franziskanische Wende
Dieser Papst ist anders: Er verabscheut den Pomp, räumt im Vatikan mit Seilschaften auf und durchleuchtet das dubiose Finanzgebaren der Vatikanbank
Jürgen Erbacher
Radio Vatikan: Buchtipp
Dieser Papst ist anders: Er verabscheut den Pomp, räumt im Vatikan mit Seilschaften auf und durchleuchtet das dubiose Finanzgebaren der Vatikanbank. Er steht in Lampedusa an der Seite der Flüchtlinge und küsst auf dem Petersplatz die Entstellten. Doch bei aller Herzlichkeit und Bescheidenheit, die ihm die Herzen der Menschen zufliegen lassen, ist Franziskus ein Mann klarer Worte. Seine Kritik am westlichen Kapitalismus hat ihm den Verdacht des Marxisten eingebracht. Unbeirrt legt er den Finger in die Wunden von Kirche und Welt. Jürgen Erbacher hat im Umfeld des Papstes und in seiner argentinischen Heimat recherchiert und weiss, was von diesem Papst noch zu erwarten ist.
Papst in Jugendbibelvorwort
Papst in Jugendbibelvorwort: Bibel in manchen Ländern gefährlich
Quelle
Einweihung des Internationalen YOUCAT-Zentrums in Aschau
In einem von Papst Franziskus verfasstem Vorwort für die neue “Youcat“-Jugendbibel, schreibt er von seiner “persönlichen” Bibel, davon, dass er gelegentlich beim Beten einschlafe und dass die Bibel “gefährlich sei”. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur.
Franziskus warnt in dem Vorwort vor den Gefahren, die vom Buch der Bücher ausgingen. Die Bibel sei so gefährlich, “dass man in manchen Ländern so behandelt wird als würde man Handgranaten im Kleiderschrank horten”. Gandhi habe als Nichtchrist einmal gesagt: “Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen. Aber ihr geht damit so um, als ob es bloss ein Stück guter Literatur wäre – sonst weiter nichts.”
Gebet an die Heilige Familie von Nazareth
Papst Franziskus
Papst Franziskus hat bei der Messe vor Familien an diesem Sonntag auf dem Petersplatz ein Gebet an die Heilige Familie von Nazaret gesprochen.
Jesus, Maria und Josef,
auf euch, heilige Familie von Nazaret,
richten wir heute unseren Blick
mit Bewunderung und Zuversicht;
in euch betrachten wir
die Schönheit der Gemeinschaft in wahrer Liebe;
euch empfehlen wir alle unsere Familien an,
dass sich in ihnen das Wunder der Gnade erneuert.
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