“Gott möge die Spaltung unter den Christen heilen”
Der Papst hat zu verstärkten Bemühungen in der Ökumene aufgerufen
Rom, Radio Vatikan, 16.01.2011
Beim Mittagsgebet an diesem Sonntag erinnerte er an die am Dienstag beginnende Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Wörtlich sagte er:
“Bitten wir den Heiligen Geist, dass er Frieden unter den Völkern schafft und die Spaltungen unter den Christen heilt. Die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen inspiriert sich an einem Abschnitt aus der Apostelgeschichte: “Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten” (2,42). Der Woche geht der Tag des jüdisch-christlichen Dialogs voran. Die Nähe der beiden Ereignisse ruft die Bedeutung der gemeinsamen jüdisch-christlichen Wurzeln in Erinnerung.” Weiterlesen
Kardinal Koch ortet “Verballhornung des Christentums”
“Latent kein Beitrag zum Schutz der Christen“”
Der vatikanische Ökumeneverantwortliche, Kardinal Kurt Koch, kritisiert eine grenzenlose “Verballhornung” des Christentums im deutschen Sprachraum. Gleichzeitig schütze man Islam und Judentum davor. Dies sei “latent kein Beitrag zum Schutz der Christen”, die in der Welt verfolgt würden. Das sagte der Schweizer Kurienkardinal im Gespräch mit dem Kölner Domradio.
Gottes Geist in der Ökumene
Als Präsident des päpstlichen Rates für die Förderung der Einheit der Christen will er nun vor allem Bedingungen schaffen für die Möglichkeit, dass Gottes Geist in der Ökumene wirken kann. Denn die wirkliche Einheit der Christen, so Kardinal Koch im Domradio, könne nur Gott selbst bewirken. In diesem Zusammenhang sprach Koch auch die Beziehungen der katholischen Kirchen zu den evangelischen und reformatorischen Kirchen an. Hier müsse vor allem das unterschiedliche Verständnis von dem, was Kirche sei, angesprochen werden. Andernfalls rede man “aneinander vorbei”. Auch im Dialog mit der anglikanischen Kirche von England müsse es darum gehen, die jeweiligen Identitäten zu schärfen, denn Ökumene sei nur möglich “im Dialog zwischen Überzeugungen”, so Kardinal Koch. Weiterlesen
„Wir leben im Dienst des Kreuzes”
Zeugnis des Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen
Von Carmen Elena Villa
ROM, 14. Dezember 2010 Zenit.org
Mit nur 13 Jahren im bischöflichen Dienst wurde Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, zum Kardinal ernannt. Gegenüber ZENIT gestand er, dass ihn die gleichen Gedanken durch den Kopf gegangen seien, wie „John Henry Newman, als er von Papst Leo XIII zum Kardinal ernannt wurde”, das heißt, er sei „sehr überrascht” gewesen.
Kardinal Koch sagte, er habe nicht erwartet ins Konsistorium ernannt zu werden, weil er erst vor vier Monaten zum Präsident des Päpstlichen Rates ernannt worden sei, er glaube jedoch, dass die Erhebung zum Kardinal ein Zeichen für die Bedeutsamkeit sei, die der Heilige Vater der Ökumene beimesse. Weiterlesen
Für Jesus in Einheit mit Rom leben
John C. Broadhurst (68) anglikanischer Bischof der Londoner Diözese (Bezirk Fulham)
10.12.2010 Tagespost
Bischof Broadhurst ist Präsident von „Forward in Faith“, einer internationalen anglo-katholischen Gemeinschaft mit mehreren hunderttausend Mitgliedern. Er ist einer der fünf anglikanischen Hirten, die ihren Übertritt zur katholischen Kirche angekündigt haben. Mit ihm sprach Hinrich E. Bues
Exzellenz, Sie sind einer der fünf englischen Bischöfe, die zum Ende dieses Jahres ihren Übertritt zur katholischen Kirche angekündigt haben. Sie werden dann Anfang 2011 als katholischer Priester geweiht werden und als einer der ersten dem neuen Römischen Ordinariat in England beitreten. Die Zeitung „The Telegraph“ spricht von einem „Erdbeben für die Anglo-Katholiken“. Ist das wahr? Weiterlesen
Vatikanische Beziehungen zum Buddhismus
Botschaft an die Buddhisten anlässlich des Vesakh/Hanamatsuri Festes
Päpstlicher Rat für den interreligiösen Dialog
Christen und Buddhisten ehren das menschliche Leben
als Grundlage der Achtung gegenüber allen menschlichen Wesen
Liebe buddhistische Freunde
1. Anlässlich Ihres Vesakh-Festes wendet sich der Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog mit herzlichen Grüssen und Wünschen des Friedens und der Freude an Sie alle in der ganzen Welt. Möge diese Botschaft dazu beitragen, die bereits bestehenden Bande der Freundschaft und Zusammenarbeit unter uns im Dienste der Menschheit zu verstärken.
2. Nützen wir diese Gelegenheit,
Ökumenischer Dialog mit den jüdischen Glaubensbrüdern
1964 besucht Papst Paul VI. als erster Papst der Moderne für drei Tage das Heilige Land.
Ost-Jerusalem und Betlehem gehörten damals zu Jordanien.
1965: Das zweite Vatikanische Konzil gibt den wichtigen Anstoss für eine Neubestimmung im Verhältnis zwischen Katholiken und Juden. In ihrer Erklärung “Nostra aetate” sprechen die Konzilsväter ertsmals offiziell in anerkennenden Worten vom Judentum, betonen die geistliche Verwandtschaft mit dem Judentum und verurteilen jeden Rassismus.
1979: Papst Johannes Paul II. besucht als erster katholischer Oberhirte das Konzentrationslager Ausschwitz. Vor der Gedenktafel in hebräischer Schrift im Vernichtungslager Birkenau -“diesem Golgatha der modernen Welt” – kniet er nieder, um für das jüdische Volk zu beten, “dessen Söhne und Töchter vollständig ausgelöscht werden sollten”. Niemand dürfe in Gleichgültigkdeit an dieser Inschrift vorübergehen sagt der Papst. “Dieses Volk leitet seinen Ursprung von Abraham her, unserem Vater im Glauben. Dieses Volk welches von Gott das Gebot empfing, Du sollst nicht töten, erlebte in besonderem Masse, was Töten bedeutet”.
1984: Der Vatikan betont in dem apostolischen Schreiben “Redemptionis anno” erstmals das Existenzrecht von Israel und Palästina. “Für das jüdische Volk, das im Staat Israel lebt, müssen wir um die gewünschte Sicherheit und die gerechte Ruhe bitten”, schreibt der Papst. Aber auch “das palästinensische Volk hat aus gerechtem Grund das natürliche Recht, wieder eine Heimat zu finden”.
1986: Johannes Paul II. nimmt als erster Papst in der Synagoge von Rom an einem jüdischen Gottesdienst teil. Unter dem grossen Beifall der Anwesenden sagt er: “Ihr seid unsere Lieblingsbrüder und – in gewisser Hinsicht kann man sagen -Ihr seid unsere älteren Brüder.” Der Oberrabiner von Rom erwidert, die Entfernung vom Vatikan zu seiner Synagoge sei nicht gross, nur ein paar Kilometer.” Aber es dauerte zweitausend Jahre, sie zu überwinden – und Papst Johannes Paul II. hat es getan.”
1993: Der Vatikan und Israel unterzeichnen einen Grundlagenvertrag. In diesem Abkommen verurteilt der Heilige Stuhl “Hass, Verfolgung und jede Form von Antisemitismus, gerichtet gegen das jüdische Volk oder einzelne Juden überall, zu jeder Zeit und durch jede Person”. Besonders verdammte der Heilige Stuhl “alle Angriffe auf Juden sowie die Entweihung jüdischer Synagogen und Friedhöfe – Taten – welche die Erinnerung an die Opfer des Holocaust beleidigen”. Erstmals trifft mit Meir Lau ein israelischer Oberrabiner mit dem Papst in Rom zusammen.
1994: Der Heilige Stuhl und Israel nehmen diplomatische Beziehungen auf.
1998: Der Vatikan veröffentlicht die Erklärung “Wir erinnern. Eine Reflexion über die Shoa”. Dem Kuriendokument, welches Kommentatoren als “streckenweise widerspruchsvoll, ängstlich, apologetisch, halbherzig und rückwärtsgewandt” kritisierten, ist eine persönliche Einleitung von Papst Johannes Paul II. vorgestellt, welche eine ganz andere Sprache spricht. Der Papst nennt “das Verbrechen, dass als Shoa bekannt wurde, einen unauslöschlichen Schandfleck in der Geschichte dieses Jahrhunderts”. Er äussert die Hoffnung, dass die Erinnerung dazu beitrage, dass die unaussprechliche Bosheit der Shoa nie wieder möglich wird”. Weiterlesen
Die Entwicklung der Ökumene
Stimmen zum ökumenischen Grundgedanken
Der Irenismus ist die falsche ökumenische Grundhaltung
Ein Beitrag von Mag. theol. Michael Gurtner
Mitunter werden Stimmen laut welche fordern, Ökumene einfach zu “machen” und zu praktizieren, wenn die “Kirchenleitungen” sich schon nicht zu einem grossen Schritt durchringen können.
Anglicanorum coetibus ist der Modellfall gelungener Ökumene
Papst Benedikt XVI. hat in seiner Apostolischen Konstitution anglicanorum coetibus eine sehr viel weitsichtigere Sicht von Ökumene demonstriert.
Er suchte keine billigen Kompromisse und rein äusserliches gemeinsames Tun, so wie es den meisten ökumenischen Bestrebungen heute entspricht, sondern die
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