6. Dezember – Nikolaustag UPDATE
EU-Parlamentarier im Dialog mit syrischen Kindern – „Aktion von „Kirche in Not“ zum Nikolaustag
Quelle
Gebt uns unsere Kindheit zurück
Hl. Nikolaus von Myra
Am 6. Dezember, dem Nikolaustag, organisiert das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ eine einstündige Videokonferenz zwischen Politikern des Europäischen Parlaments und Schulkindern aus dem syrischen Aleppo. Die Veranstaltung wird um 18:00 Uhr im Brüsseler Parlamentsgebäude (Raum ASP 3E2) stattfinden. Mitorganisatoren sind der Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, Antonio Tajani, und der EU-Sonderbeauftragte für Religionsfreiheit, Jan Figel.
Die christlichen und muslimischen Kinder werden sich zu der Videokonferenz in einer Kirche in Aleppo versammeln. Einige von ihnen werden über die aktuelle Lage berichten und Fragen zu ihrem Leben mitten im Krieg beantworten. „Der gemeinsame Friedensappell soll darauf aufmerksam machen, dass in Syrien trotz des Krieges und des IS-Terrors Christen und Muslime einander noch immer verbunden sind“, erklärte der Nahost-Experte von „Kirche in Not“, Dr. Andrzej Halemba. Er war Ideengeber der Initiative „Frieden für Kinder“. Unter diesem Motto hatten Anfang Oktober bei einem Aktionstag der christlichen Kirchen über eine Million Kinder aus mehr als 2000 Schulen in ganz Syrien Botschaften an die politisch Verantwortlichen der Weltgemeinschaft geschrieben und Bilder gemalt, mit denen sie um Frieden in ihrer Heimat bitten.
Diese Briefe und Bilder hatten namhafte „Botschafter der Kinder“ an Vertreter der Europäischen Union und der Vereinten Nationen übergeben. Dazu waren Mitte Oktober das Oberhaupt der melkitischen griechisch-katholischen Kirche, Patriarch Gregorios III. Laham, der griechisch-orthodoxe Metropolit George Abou-Zakhem und der syrisch-orthodoxe Bischof Silvanus Petros al-Nemeh aus Homs nach Genf und Brüssel gereist, wo sie unter anderem mit Kommissionpräsident Jean-Claude Juncker und Parlamentspräsident Martin Schulz zusammentrafen.
„Die Videokonferenz am Nikolaustag setzt diese Aktion fort und ist zugleich ein starkes Zeichen der Solidarität mit den syrischen Kindern, die bereits ihr sechste Adventszeit im Krieg erleben“, sagte Halemba. Im Anschluss an die Veranstaltung werden einige der Kinderbilder im EU-Parlament und bei einer Ausstellung im Gebäude der Europäischen Kommission zu sehen sein.
Unter den Briefen der syrischen Kinder findet sich auch der von Razan (5. Klasse): „Von meiner Kindheit habe ich nichts gesehen. Mein Zuhause wurde zerstört. Mein Leben hat sich verändert. Wenn ich Explosionen höre, habe ich Angst. Bei vielen Geräuschen; ich bin sehr traurig, wenn ich sehe, wie die Kinder sterben. Ich hoffe, dass Gott alles wieder in den Zustand versetzt, wie es vorher war, und dass Gott unser Land Syrien rettet.“ Eine andere kurze Botschaft stammt von Shifa (6. Klasse): „Vater, ich vermisse dich, aber du wirst immer in meinem Herzen sein.“
In einem Gedicht schildert der 12-jährige Shan aus Aleppo die Leiden im Krieg:
„Ich bete, Gott, mein Land leidet.
Kälte, Trauer und Dunkelheit, kein Strom und keine Kerzen.
Eine Mutter ruft mit ungehörter Stimme
nach dem Vater, der am Morgen gegangen ist.
Sie weiss nicht, ob er zurückkehren wird.
Bitte, Gott, überlass uns nicht dem Kummer und Hunger.
Gott, halte deine Hände über uns, unser Land leidet.
Kinder, wie der Sonnenaufgang, lernen in der Dunkelheit;
wir warten auf gute Nachrichten umhüllt von Barmherzigkeit,
wir hoffen auf wunderbares Lächeln um uns herum,
aber sie finden schwarze Herzen, noch schwärzer als Kohle.
Sie werden mit Blut getauft, und wir haben nicht einmal Tränen.
Gott, gib unser leidendes Land nicht auf!“
„Kirche in Not“ hat in den vergangenen fünf Jahren Hilfsprojekte in Höhe von 14,6 Millionen Euro unterstützt. Dazu zählen unter anderem Schulbau- und Stipendienprogramme, um Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Ausserdem hilft „Kirche in Not“ bei der Beschaffung von Babynahrung, Windeln, Kleidung und Lebensmitteln oder der Anmietung von Wohnraum für kinderreiche Familien.
Mehr Infos zur Spendenaktion finden Sie unter: www.christen-im-nahen-osten.at
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