Tansania: Gottesdienst gewaltsam beendet

Der Druck auf Christen im Land wächst   GEBETE UND GEBETSAKTIONEN (444)

Weltverfolgungsindex Quelle
Weltverfolgungsindex
Kirche in Not: Tansania
Fides-Dienst: Tansania

Tansania, 16. März 2015

Wie Open Doors erst jetzt bekannt wurde, ereigneten sich im ostafrikanischen Tansania seit Beginn des Jahres mehrere Übergriffe gegen Christen. So stürmten am 18. Februar 2015 mit Steinen und Knüppeln bewaffnete Muslime in den Gottesdienst der “Assemblies of God” Kirche und vertrieben die versammelten Christen. Verletzt wurde niemand, doch die Christen aus der Stadt Mnazimmoja und im gesamten Land sehen sich vermehrt offener Feindseligkeit ausgesetzt.

Brandstiftung aus Rache

Am 9. Januar 2015 wurde eine Kirche in der Stadt Bunyambo im Westen Tansanias zum Ziel eines Brandanschlags. Unbekannte legten gegen 23 Uhr ein Feuer in der örtlichen Kirche der Assemblies of God. Personen wurden nicht verletzt, doch das Gebäude wurde durch das Feuer stark beschädigt.

Die Täter wurden noch nicht ermittelt, die Christen vor Ort vermuten einen Racheakt: Im Dezember 2014 hatte der Wahlerfolg eines Kirchenmitglieds die muslimische Mehrheitsbevölkerung verärgert. Der Bezirksvorsteher Venance Mwamoto versprach, der Kirche Gelder zur Renovierung zukommen zu lassen und nach den Brandstiftern zu fahnden.

Prügel wegen christlicher Symbolik

Am Tag des Brandanschlages auf die Kirche kam es zu einem weiteren Vorfall an der “Hwazi Secondary School” in der osttansanischen Region Kasulu. Der Lehrer Mr. Matebo bestrafte einen seiner Schülermit Stockschlägen, weil dieser einen Rosenkranz an seiner Schuluniform trug. Zuvor hatte der Lehrer die Kette an sich genommen und zerstört. Ein lokaler Open Doors Kontakt wies darauf hin, dass Schüler an öffentlichen Schulen sehr wohl religiöse Symbole tragen dürfen. Ihm zufolge tragen beispielsweise an besagter “Hwazi Seconary School” muslimische Mädchen den im Islam üblichen Schleier. Der Schulleiter Jonathan Nkundile arrangierte daraufhin ein Treffen zwischen dem Lehrer und den Eltern des betroffenen Schülers, bei dem sich der Lehrer entschuldigte.

Spannungen nehmen zu

Die Übergriffe und Diskriminierung gegen Christen nehmen seit einiger Zeit zu. Open Doors beobachtet und dokumentiert die Vorfälle und stärkt die Christen in Tansania durch partnerschaftlich verbundene Kirchen und Gemeinden. Auf dem Open Doors Weltverfolgungsindex hat sich Tansania im Vergleich zum Vorjahr um 16 Ränge verschlechtert und liegt im weltweiten Vergleich aller Länder mit der stärksten Unterdrückung und Verfolgung von Christen mittlerweile auf Platz 33.

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