Seid allezeit bereit für das Kommen des Herrn!

32. Sonntag im Jahreskreis A (12.11.2023)

Quelle
Predigten von Josef Spindelböck – YouTube
Prof. Josef Spindelböck über den heiligen Josef, den Nährvater Jesu, Teil 1 – YouTube
Prof. Josef Spindelböck über den heiligen Josef, den Nährvater Jesu, Teil 2 – YouTube
Der Advent: Das Kommen des Herrn vorbereiten – Opus Dei

32. Sonntag im Jahreskreis A (12.11.2023)

L1: Weish 6,12-16; L2: 1 Thess 4,13-18; Ev: Mt 25,1-13

Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Sind wir bereit für das Kommen des Herrn? So lautend die entscheidende Frage für einen jeden von uns persönlich. Die gegenwärtige Stunde ist immer die Wichtigste, und einmal wird es die gegenwärtige Stunde sein, wenn der Herr anklopft und zu uns kommt.

Wir können die Frage auch etwas umstellen: Will ich, dass ich einmal ganz zu Gott dem Herrn komme? Erwarte ich dies in gläubiger Hoffnung, dass er mich einst heimholt in sein himmlisches Reich?

Wir haben vor kurzem an Allerheiligen und Allerseelen unserer lieben Verstorbenen im Gebet gedacht und sie in der Feier des heiligen Messopfers dem Herrn anempfohlen. Einmal wird es auch für uns so weit sein, dass wir aus dieser Welt scheiden und dann Gott, dem Herrn, begegnen. Er wird uns fragen: Bist du bereit, einzutreten ins himmlische Reich, um am himmlischen Hochzeitsmahl teilzunehmen?

Hier könnte man es sich selbst freilich leicht machen, wohl allzu leicht, indem wir sagten: Ja, jetzt bin ich zwar noch nicht bereit, aber dann, wenn es so weit ist, werde ich bereit sein. Genau diese falsche Haltung spricht Jesus im Evangelium von den klugen und den törichten Jungfrauen an. Die törichten Jungfrauen meinten, es werde sich beizeiten schon alles ergeben. Doch vergaßen sie auf das Wichtigste und Naheliegendste bzw. sie unterließen in sträflicher Fahrlässigkeit, das zu tun, was von ihnen verlangt und was ihnen leicht möglich war. Sie hätten nämlich im Voraus ausreichend Öl für ihre Leuchter besorgen sollen. Der kluge Mensch baut vor, so heißt es.

Und wenn wir jetzt auf unser vergangenes und zukünftiges Leben blicken, so müssen wir zugeben: Wir kennen zwar die Vergangenheit und die Gegenwart, doch nicht die Zukunft. An uns liegt es, jetzt zu handeln, wo es noch Zeit ist, bevor uns der Tag der Ankunft des Herrn wie ein Dieb in der Nacht überfällt.

Gewiss will das Evangelium keine Drohbotschaft sein, und doch sind in den Worten Jesu Mahnungen enthalten, die wir ernst nehmen sollten. Es geht schließlich um das ewige Heil, das Gott uns in seiner Liebe schenken möchte. Ein solches Geschenk aber dürfen wir nicht ignorieren, denn sonst würden wir den Geber dieser Gabe verachten, den lebendigen Gott.

Wie also lautet die christliche Antwort? Wir können sagen: Seid allezeit bereit in freudiger Hoffnung, nicht aber in Traurigkeit und Angst. Denn mit Gott für immer verbunden zu sein, wird ein Fest der Liebe sein. Nicht umsonst verwendet Jesus in seinen Gleichnissen das Bild vom Hochzeitsmahl. Gott hat Großes für einen jeden von uns vorbereitet. Das Himmelreich ist nicht ferne von uns, sondern ganz nahe. Es ist nahe für einen jeden, der glaubt und Gott und den Nächsten liebt. Die heilige Jungfrau Maria ist uns hier ein Vorbild, denn sie hat stets in der Gegenwart Gottes gelebt und auf sein Wort gehört.

Wenn wir zu jeder Stunde unseres Lebens das tun, was wir an Gutem vermögen, dann werden wir dann in rechter Weise bereit sein, wenn der Herr bei uns persönlich anklopft in der Todesstunde. Wir werden ihm freudig die Tür des Herzens öffnen, und auch er wird uns die Pforte ins Himmelreich öffnen, wo wir ihn schauen dürfen für immer in ewigem Lobpreis der Liebe.

Amen.

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