Ikone der Barmherzigkeit

‘Heiligsprechung von Mutter Teresa einer der grossen Höhepunkte des “Heiligen Jahres der Barmherzigkeit” ‘

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Am 4. September spricht Papst Franziskus Mutter Teresa heilig: Der Papst, der sich „eine arme Kirche für die Armen“ wünscht, würdigt die Ordensgründerin, die sich ganz den Ärmsten der Armen zuwandte, um in ihnen Jesus zu lieben und zu dienen.

Von Leo Maasburg

Die Heiligsprechung von Mutter Teresa am 4. September auf dem Petersplatz in Rom ist einer der grossen Höhepunkte dieses „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“:

mit Blick auf die globale Aufmerksamkeit, denn Mutter Teresa ist mit ihrem weltumspannenden Wirken zweifellos eine grosse Heilige dieses Zeitalters der Globalisierung, aber zugleich in seiner spirituellen Tiefe. Denn die Heiligsprechung dieser Frau, die 1928 im Alter von achtzehn Jahren als junges albanisches Mädchen aus Skopje aufbrach und in Kalkutta zur „Ikone der Barmherzigkeit“ wurde, erhellt den Sinn des von Papst Franziskus proklamierten Heiligen Jahres der Barmherzigkeit.

Über die Grenzen von Nationen, Konfessionen, ja Religionen hinweg wurde Mutter Teresas Name zu einem Synonym für christliche Nächstenliebe, weil Menschen durch ihr Leben und Lehren etwas von der Liebe Gottes spürten, und weil sich in ihrer selbstlosen Hingabe an die Ärmsten der Armen ihre Ganzhingabe an Jesus spiegelte. „Jedes Mal, wenn Menschen mit uns in Kontakt kommen, muss sie diese Begegnung zu besseren Menschen verändert haben. Wir müssen Gottes Liebe ausstrahlen“, sagte sie.

Welche Tugend Mutter Teresa aus meiner Sicht am meisten auszeichne, wurde ich einmal gefragt. Meine spontane Antwort lautete: die Güte. Das ist der erste, sehr starke Eindruck, den unzählige Menschen bei ihr gewonnen haben. Man fühlte sich nach kürzester Zeit in ihrer Umgebung ungemein wohl und wusste: Diese Frau will mir wohl, sie wird mich nicht verletzen! Mit diesem Vertrauen entstand auch eine spontane Offenheit. Oft durfte ich erleben, wie verbitterte Menschen sich in ihrer Gegenwart öffneten, sprechen und weinen konnten, umzukehren begannen. Ich selbst hatte in all den Jahren, in denen ich sie in Indien oder auf Reisen um die Welt begleiten durfte, nie das Bedürfnis, ihr gegenüber Geheimnisse zu haben.
Stark war auch die Treue zu ihrem Auftrag spürbar. Das zeigte sich schon im Lebensrhythmus und in dem Tempo, mit dem sie als keineswegs mehr junge Frau Dinge anpackte und erledigte. Wenn wir, ihre Begleiter, am Abend todmüde ins Bett fielen, ging sie stets noch in die Kapelle und betete noch für ein, zwei Stunden. Wenn wir um sechs Uhr morgens zur Messe kamen, war sie schon lange wieder auf den Beinen. Bei unseren gemeinsamen Flügen schlief ich oft schon vor dem Start des Flugzeugs ein, während Mutter Teresa gleich betete. Kaum war sie mit ihrem Gebet zu Ende, legte sie einen Stoss Papiere vor sich auf die Ablage und begann zu schreiben – und zwar genau dort, wo sie das letzte Mal aufgehört hatte.

Tausende solcher Schriften zu den verschiedensten Themen sind heute erhalten und geben Einblicke in ihre Spiritualität. Ständig schien sie von innen heraus angetrieben, Dinge weiter zu bringen und zu erledigen, fast als empfände sie ein Stehenbleiben als Dienstverweigerung an jenem Auftrag, den sie bei ihrer mystischen Begegnung mit dem Herrn erhalten hatte. Beeindruckend war, mit welcher Treue sie diesen Auftrag ausführte: „Ich habe Jesus noch nie Nein gesagt, und werde doch jetzt im hohen Alter nicht damit anfangen“, sagte sie einmal. Diese Disziplin und Härte gegen sich selbst hat sie von anderen nicht verlangt. Freiwilligen Einsatz hat sie aber gerne angenommen.

Einfach und eine Autorität zugleich

Mutter Teresa war ganz normal und gleichzeitig eine grosse Heilige. Sie war einfach und bescheiden, gleichzeitig die Trägerin einer grossen Autorität, die sie bei aller Einfachheit ihres Tuns auch deutlich ausstrahlte. Gerade deshalb konnte sie mit Menschen aller Schichten und Bildungsgrade, unterschiedlichster Nationalität und Religiosität sprechen – und diese im Herzen berühren. Sie hat einen Strahl der Liebe Gottes, damit aber auch einen Strahl der Wahrheit Gottes in dieser Welt sichtbar gemacht. Dieser Strahl leuchtet bis heute weiter. Um selbst zu einem solchen Lichtstrahl zu werden, müssen wir laut Mutter Teresa keine grossen Dinge leisten, sondern nur „kleine Dinge mit grosser Liebe tun“. Mutter Teresa hatte eine tiefe Wertschätzung für die kleinen Dinge des Lebens: das Lächeln für die Armen, das kleine freundliche Wort, die hilfreiche Geste.

Vielleicht war es die Kleinheit der eucharistischen Zeichen von Wein und Brot und ihr unerschütterlicher Glaube an die wirkliche Gegenwart Gottes in diesen Zeichen, die bei ihr eine solche Liebe für das Kleine begründet hatte: Der Leib Christi in der Hostie ist klein und unscheinbar, während er doch die gewaltige Kraft der göttlichen Liebe in sich birgt. Eine ihrer Meditationen für ehrenamtliche Helfer, die sie nach der Morgenmesse in Kalkutta hielt, begann so: „Wie klein hat sich Jesus gemacht, um uns zu zeigen, dass Er von uns nicht grosse Dinge erwartet, sondern kleine Dinge mit grosser Liebe“, denn „Gott schaut nicht auf grosse Taten. Er wird uns eines Tages auch nicht danach fragen, wie viele grosse Dinge wir in unserem Leben vollbracht haben, aber er wird uns fragen, mit wie viel Liebe wir die kleinen alltäglichen Dinge in unserm Leben getan haben“.

Die Eucharistie war für Mutter Teresa „Liebe in der Form kleiner Brotstücke“. Ein wesentliches Merkmal von Gottes Liebe war für sie Seine Zärtlichkeit, ja die bis zur gänzlichen Ohnmacht gehende Scheu des allmächtigen Gottes, die Freiheit des Menschen, den Er ja als Sein Ebenbild geschaffen hatte, zu verletzen. Die Eucharistie war für Mutter Teresa die Frucht der Demut Gottes schlechthin: In ihr hat Gott wie im Kind von Bethlehem die Kleinheit gewählt, um unsere Freiheit nicht zu beschädigen, gleichzeitig aber keinen Hehl aus Seiner Sehnsucht nach unserer Liebe gemacht.

In der Eucharistie zeigt Jesus seinen Jüngern bis heute den Weg, den er für das Heil der Menschen gewählt hat: den Weg einer Liebe, die auch das Opfer für die Brüder nicht scheut. Das letzte Wort Jesu am Kreuz (Johannes 19,28) „I thirst“ (Mich dürstet) schmückt deshalb das Altarkreuz in jeder Kapelle ihrer Schwestern. Gott ist keineswegs abwesend oder apathisch. In Jesus dürstet Gott selbst nach unserer Liebe. Diesen Durst können wir nur durch und in der Liebe für unsere Brüder stillen. „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, werden wir nach jeder Wandlung erinnert, wenn unter dem Kreuz das Messopfer gefeiert wird. „Wenn wir das Kreuz betrachten, werden wir daran erinnert, wie sehr uns Jesus damals geliebt hat. Wenn wir die Eucharistie betrachten, sehen wir, wie sehr er uns heute liebt“, sagte Mutter Teresa – denn „Jesus made himself bread of life that we may have life“ (Jesus hat sich selbst zum Brot des Lebens gemacht, damit wir das Leben haben) und fähig werden zu lieben.

Das Kreuz führt uns zu einer weiteren prägenden Erfahrung im Leben Mutter Teresas: zum Leiden. Sie lebte und lehrte, nicht nur die kleinen Dinge mit grosser Liebe tun, sondern ebenso „lieben, auch wenn es weh tut“. Vermutlich hat Mutter Teresa sehr viel physisch gelitten, denn sie sagte über den physischen Schmerz bei mehreren Gelegenheiten: „Suffering is a gift from God“ (das Leiden ist ein Geschenk Gottes). Ich kann es von Ihm annehmen im Vertrauen darauf, dass er mir hilft, es zu tragen, und es Ihm dadurch schenken. Als Mutter Teresa schon sehr schwer krank war und der Tod bereits anklopfte, hörte eine Schwester Mutter Teresa leise fragen: „Jesus, ist da noch irgendetwas, was ich für Dich tun kann?“

Die Quellen ihrer Kraft waren das Gebet, die Eucharistie und ihr eiserner Wille, alles nur durch Jesus, mit Jesus und für Jesus – „only all for Jesus“ – zu tun. Schon 1942 hatte sie ein privates Gelübde abgelegt, „Jesus nie Nein zu sagen“. Solange sie in einer Frage nicht sicher war, was Jesus von ihr wollte, hat sie gebetet, nachgedacht und dann selbst gehandelt. In dem Moment, in dem ihr klar wurde, was er wollte, war für sie auch klar, was sie wollte.

Mutter Teresa hat das ununterbrochene Gebet praktiziert. Sie hat ihren Rosenkranz, den sie immer in der Hand hielt, nahezu massiert. Manchmal hat sie den Rosenkranz ganz eng an ihren Mund gedrückt und geküsst. Bei solchen Gelegenheiten dachte ich oft: Schau, da küsst die Liebe das Leiden. Die Perlen ihrer  Rosenkränze waren nämlich Samen von Soja-Bohnen, die in Bombay in einem Haus der Schwestern von Blinden zusammengesetzt wurden. Oft tauschte Mutter Teresa ihren Rosenkranz mit anderen Menschen oder schenkte ihn einfach weiter. Mutter Teresa sah im Rosenkranz ein Zeichen dafür, dass sie Jesus und Maria an der Hand hält – und umgekehrt. Wenn die Schwestern unterwegs zu den Armen und zu den Einsamen sind, beten sie auch heute ständig den Rosenkranz.

Für theoretische Fragen der Theologie oder gar der Politik zeigte Mutter Teresa eher weniger Interesse. Einmal fragte ich sie, warum es so viel Leid in Afrika gibt, warum sich dieser Kontinent nicht entwickelt. Sie antwortete: „Father, wir denken über solche Fragen nicht viel nach. Wir sehen das Leid, sehen wie wir helfen können und  so helfen wir, so viel wir können.“ Die zu akademische Theologie war nicht ihre Sache. Wichtig waren für sie die kontemplative Reflexion und die zupackende Nächstenliebe. Eine Anekdote berichtet, dass Mutter Teresa als Teilnehmerin einer Bischofssynode in Rom einst vom Wiener Kardinal Franz König gefragt wurde, wie es ihr auf der Synode ergehe. „Ich verstehe nicht alles, was die Bischöfe hier sprechen“, war ihre Antwort, „aber vielleicht ist es manchmal nicht so wichtig zu verstehen, was die Bischöfe sagen, als vielmehr für sie zu beten.“

Die dunkle Nacht der Seele

Das Leiden hatte in Mutter Teresas Leben eine zentrale Bedeutung. In besonderer Weise erfuhr sie dieses Leiden in der „dunklen Nacht der Seele“, einer Zeit spiritueller Trockenheit und einer sehr schmerzhaft empfundenen, scheinbaren Gottferne. Die Tatsache, dass sie so eine „Nacht der Seele“ durchlitten hat, war nur wenigen Personen bekannt, nicht jedoch der breiten Öffentlichkeit. Es war ein mutiger Schritt und ein Zeichen grosser Transparenz, dass der Heilige Stuhl und der Postulator die mystischen Briefe von Mutter Teresa der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Ein Schritt, der auch Missverständnissen Raum gegeben hat, denn viele verstanden dieses mystische Phänomen falsch: als Glaubens- oder gar Gotteszweifel. Tatsächlich jedoch wird hier nicht nur eine neue Seite ihres Lebens sichtbar, sondern durch dieses ungewöhnliche Leiden wird auch ein neuer und wichtiger Zugang zur Heiligkeit für eine grosse Anzahl von Gläubigen aufgezeigt, die Ähnliches in ihrem geistigen Leben erfahren.

Bei der „Nacht der Seele“ handelt es sich um ein Phänomen, das in der Mystik bekannt ist und sehr ausführlich bei Johannes vom Kreuz beschrieben wird. Es dient der passiven Läuterung, das heisst der spirituellen Reinigung und dem geistlichen Wachstum des Gläubigen. Letztlich wird der Mensch so immer enger mit Gott verbunden, wo er sich selbst durch eigene Anstrengung nicht weiter entwickeln könnte. Hier übernimmt Gott selbst die Führung. Es ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung, wenn sich Gott von einem Menschen zurückzuziehen scheint, der sich nach der Liebe und Nähe Gottes sehnt. „Gott hat sich von mir entfernt, der Himmel scheint leer, wie auch meine Gebete“, beschrieb dies Mutter Teresa. Bei geduldiger Zustimmung zu dieser Prüfung geht der Mensch seinen Weg und wird durch die Gnade Gottes gereinigt – eben gerade dadurch, dass Gott so abwesend zu sein scheint. Dabei ist die Sehnsucht nach Gottes Liebe ein besonderer Leidensaspekt in der „Nacht der Seele“.

So kann Mutter Teresa heute eine gute Fürsprecherin für all jene sein, die – mit oder ohne eigene Schuld und Sünde – eine Gottferne erfahren. Auch die Sünde kann uns eine Erfahrung der Gottferne bescheren, aber dem Sünder geht Gott immer wieder nach und gibt ihm immer wieder neues Licht und Gnaden, damit er zurückfindet in die Einheit mit ihm. Die „Nacht der Seele“ berührt auch das Geheimnis der Stellvertretung: Manche Seelen nehmen Leiden auf sich, um für Sünder einstehen zu können, die vielleicht selber unfähig geworden sind, umzukehren. Christus selbst ist der Ursprung dieses Heilsweges: Er ist für uns Sünder Mensch geworden, hat gelitten und ist gestorben.

Alle Mutmassungen, Mutter Teresa habe ihren Glauben verloren, beruhen auf einer Unkenntnis dieses mystischen Phänomens. Es ist verständlich, dass Menschen ohne Glauben solche Glaubensphänomene nur psychologisch oder als Schwindel deuten können, da ihnen die Basis für ein Verständnis fehlt. Auch Jesus selbst hatte eine Erfahrung der Gottferne am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27,46), aber er hatte den Glauben weder verloren noch verleugnet. Wenn ein Mensch diese Gottferne jedoch trägt und erträgt, wird er zum Heiligen – nicht zum Atheisten.

An der Seite der wirklich Armen

Mutter Teresas Dienst an den Ärmsten der Armen wird erst aus ihrer tiefen Gottesbeziehung verständlich. Doch wer sind eigentlich die Armen, von denen Jesus spricht, wenn er sagt: „Die Armen werdet ihr immer bei euch haben“ (Johannes 12,1)? Jene Stelle im Evangelium, die den Ernst dieser Frage widerspiegelt, ist keine geringere als die Erzählung Jesu über das Jüngste Gericht (Matthäus 25,31–46). Dort wird die Armut in die konkrete Lebenswirklichkeit gebracht: Ich war durstig, ich war hungrig, ich war fremd und obdachlos, ich war nackt, krank und gefangen (Matthäus 25,31). Hier geht es um den Zustand von Menschen, die in ihrem Menschensein, ja in der Voraussetzung für ein solches zu verletzt sind, um ihre Würde als Menschen und Kinder Gottes leben können.

Mutter Teresa verdeutlichte die Worte Jesu mit ihrer weltweiten Erfahrung der verschiedensten Formen des Elends: „Hunger ist nicht nur der Hunger nach Brot, sondern – was heute der größte Hunger ist – der Hunger nach Liebe. Durst ist nicht nur nach Wasser. Durst ist die Sehnsucht nach Frieden, Bildung, Wahrheit, Gerechtigkeit, die Sehnsucht nach einem Ende der Gewalt und dem Löschen des Brandes des Kriegs.“ In unsere Zeit hineingesprochen klingen die Worte Mutter Teresas: „Fremd und obdachlos sind wir nicht nur, wenn wir kein Haus aus Ziegeln haben, sondern auch wenn uns ein Menschenherz fehlt, das uns versteht, das uns annimmt, das uns liebt. Obdachlos zu sein heisst ausgegrenzt, nutzlos, ungeliebt zu sein – sehr oft ,a throw-away product of society‘ (ein Abfallprodukt der Gesellschaft) zu sein. Nackt sind wir nicht nur ohne ein Kleidungsstück, nackt sind wir auch ohne Würde als Menschen, ohne Respekt durch die anderen, unerwünscht als ungeborene Kinder oder rassisch diskriminiert.“ Krank und gefangen waren in Mutter Teresas Augen auch „all jene, die Hoffnung und Glauben verloren haben, die Alkohol- und Drogenabhängigen, aber auch jene, die Gott verloren haben, jene, für die Gott einmal war und Gott nicht mehr ist“.

Als Mutter Teresa 1986 den Mächtigen der Sowjetunion anbot, ihre Schwestern in den Dienst der Ärmsten in Moskau zu stellen, hielt man ihr entgegen, dass es im „Paradies der Arbeiter“ keine Armen gebe und der Staat hier für alles Sorge trage. Sie wolle nur geben, was der Staat seinen Ärmsten nicht geben kann, meinte die kleine Ordensfrau. Auf die Rückfrage, was dies sei, sagte sie: „Zärtliche Liebe und Fürsorge für die Ärmsten.“

Für Mutter Teresa bestand der Segen der Armut im Wissen um unsere eigene Abhängigkeit von der Barmherzigkeit Gottes. „Auch wir sind die Ärmsten der Armen… Die Armut muss im Himmel eine besondere Anziehungskraft haben, weil ja auch Jesus gekommen ist, um den ‚Armen die Gute Nachricht zu bringen‘.“ Erst wenn wir unsere eigene Armut, unsere eigene Erlösungsbedürftigkeit anerkennen, können wir erkennen, dass wir alle der Barmherzigkeit Gottes bedürfen. Wir würden Mutter Teresa völlig verkennen, wenn wir sie als rastlos aktive und zufälligerweise auch besonders erfolgreiche Sozialarbeiterin verstehen wollten. Ihre Ganzhingabe an Jesus Christus war der einzige, jedoch ausreichende Grund für ihre Hingabe an die Ärmsten der Armen.

„Viele schauen, aber sie sehen nicht“, meinte Mutter Teresa. Sie sehen den Sozialfall, den Leprakranken, den Drogenabhängigen – aber sie sehen nicht, wie sehr sich Christus mit diesen Armen identifiziert: „Ich war hungrig…, ich war durstig… Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,35-40). Mutter Teresa hat in ihrem Tun nur gelebt, was ihr ihre Beziehung zu Christus gezeigt und abverlangt, geschenkt und genommen hat. Das Motiv und die Kraftquelle ihres Wirkens lag in ihrer engen Beziehung zu Christus, in ihrer Sehnsucht nach ihrem auferstandenen Herrn.

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