Der Mensch wird nicht Mensch – er ist Mensch von Anfang an
Noch ehe ich dich im Mutterschoss gebildet, habe ich an dich gedacht. (Jeremia 1,5)
Quelle: St. Josephsblatt Nr. 9, Juni 2015
Verlag St. Josephsblatt, Postfach 225, 9403 Goldach
Mensch von Anfang an: DBK: Bilder und Entwicklungsschritte
Vom Wunder des Lebens: Gebete: Bestellung/Leseprobe
Die pränatale Entwicklung und wie Mütter sie betend begleiten können.
Noch ehe ich dich im Mutterschoss gebildet, habe ich an dich gedacht. (Jeremia 1,5)
5 Tage nach der Befruchtung. Umgeben von einer durchsichtigen Hülle gleitet die “Blastozyste” in die Gebärmutter.
4. – 6. Woche
In faszinierender Weise differenzieren sich Millionen von Zellen und organisieren sich zu einem menschlichen Organismus. Nach 6 Wochen schlägt das Herz des Embryos 140 – 150 Mal in der Minute.
Vater im Himmel
Vater im Himmel, du hast mir ein Kind anvertraut. Dieser noch so kleine Mensch gehört uns – meinem Mann und mir – und dir, Vater. Du weisst, wie gefährdet dieses junge Leben ist. Ich bitte dich, beschütze es. Gib mir Vertrauen auf deine Nähe und Hilfe.
(Gebete aus “Vom Wunder des Lebens”, Schönstatt-Verlag)
7. – 8. Entwicklungswoche
Der Embryo ist nun 3 bis 4 cm gross. Alle Organe sind vorhanden, müssen nur noch wachsen und sich ausformen. Zum Teil haben sie ihre Funktion bereits aufgenommen. Die Finger- und Zehenglieder haben sich ausgebildet, Arme und Beine bewegen sich. Auch Gesichtszüge sind schon zu erkennen. Auf Berührungen um den Mund reagiert das Kind empfindlich. Die ersten Nervenbahnen bilden sich. Jede Minute entstehen etwa 100’000 neue Nervenzellen. Bis zur Geburt sind es mehrere Milliarden.
Maria
Maria, hast du auch darüber nachgedacht, wie dein Kind aussehen wird? Wie seine Persönlichkeit sein wird? Ob es gesund sein wird? Du weisst, manchmal beschleicht mich Angst: Hoffentlich kommt unser Kind geistig und körperlich gesund zur Welt. Maria, ich lege dir diese Sorge in dein Herz. Hilf mir, mein Kind so anzunehmen und zu lieben, wie es ist. Ich möchte vermeiden, was ihm schaden könnte, aber ich will nicht ängstlich sorgen.
9. – 13. Entwicklungswoche
Der kugelförmige Dottersack hat ausgedient. Die Urkeimzellen, die in ihm gebildet wurden, wandern in die Keimdrüsenanlagen ein und werden einmal die weitere Fortpflanzung von Leben ermöglichen. Das Kind bewegt sich langsam, beugt die Knie, stösst sich von der Wand ab, dreht den Kopf und beginnt zu tasten. Der Gleichgewichtssinn entwickelt sich, es kann dadurch sogar Purzelbäume schlagen. In der 9. Woche entwickeln sich die Augenlider, und die Augen schliessen sich für einige Monate.
Vater im Himmel
Vater im Himmel, schenk meinem Kind gesunde Augen, damit es deine Schöpfung sehen kann. Lass es in eine Welt hineinwachsen, in der es viel Gutes entdeckt, und hilf ihm, auch selbst Güte und Wärme in sie hineinzustrahlen.
14. – 17. Entwicklungswoche
Körper, Gliedmassen, Knochengerüst und Organe sind schon bis in alle Einzelheiten ausgebildet. Durch die Plazenta wird das Kind ernährt und mit Sauerstoff versorgt. Es reagiert auf Geräusche und nimmt den Herzschlag der Mutter und ihre Stimme wahr. Das Kind schluckt, schmeckt Fruchtwasser, streckt und dehnt sich. Deutlich ist zu erkennen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist.
Maria
Maria, dir vertraue ich jetzt schon die Hände meines Kindes an. Nimm sie in deine Mutterhände. Ich selbst möchte in diesem Monat bewusst auf meine Hände achten. Ich will mich freuen, dass ich sie habe und so vieles mit ihnen ausdrücken kann. Ich will sie gebrauchen, um anderen etwas Gutes zu tun – nicht zuletzt auch durch mein Gebet. Maria, segne mich mit deinen Mutterhänden.
18. – 28. Entwicklungswoche
Aktivitäts- und Ruhephasen wechseln einander ab. Plötzliche Geräusche schrecken das Kind auf. Auch die Mutter fühlt, wie sich das Kind bewegt.
Im 7. Monat trinkt das Kind fast einen Liter Fruchtwasser am Tag. In den folgenden Wochen nimmt es stark an Gewicht zu. Von der 24. Woche an ist auch die Lunge funktionstüchtig. Das Kind wäre jetzt auch schon ausserhalb des Mutterleibes überlebensfähig.
Vater im Himmel
Vater im Himmel, es wird immer schwerer, auf das Kind zu warten. Gib mir Geduld und Stärke. Ich möchte es mit Liebe umfangen und ihm und mir diese unwiederholbare Zeit der Zweisamkeit gönnen. Du weisst, wir überlegen gerade, wie unser Kind heissen soll. Hilf uns einen Namen zu finden, der zu ihm passt und ihm im Leben Halt und Orientierung geben kann.
Letzte Wochen und Geburt:
Nicht nur für die Mutter, sondern auch im Leben des Kindes ist die Geburt ein aufregendes Ereignis. Es verlässt die behagliche Wärme des Mutterleibes. Die Welt, in die es kommt, ist voll von grellem Licht, lauter und kälter. Nun muss es selber atmen und essen. Aber der kleine Mensch ist gut vorbereitet: Schon Monate vorher hat er gelernt, zu schlucken, zu saugen und zu greifen. Alles hat sich zur gegebenen Zeit entwickelt.
Maria
Maria, in den letzten Tagen vor der Geburt deines Kindes bist du den beschwerlichen Weg nach Bethlehem gegangen. Du wusstest nicht, wo dein Kind zur Welt kommen sollte. Du musstest blind auf Gott vertrauen. Gib mir von deinem Vertrauen. Hilf mir bei der Geburt und schenke mir viel Kraft und Liebe für mein Kind.
Nach der Geburt
Vater im Himmel
Vater im Himmel, mein Kind lebt!
Der Augenblick, den ich so lange herbeigesehnt habe, ist da. Ich kann es noch gar nicht ganz fassen, aber ich danke dir.
Maria
Maria, du kennst das Glück, ein Kind zu haben.
Mit dir will ich beten:
“Meine Seele preist die Grösse des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter….
Denn der Mächtige hat Grosses an mir getan und sein Name ist heilig!” (Lk 1,46)
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