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“Kirchbürger sollen Mut zu Neuem zeigen”

Rorschach

An der gestrigen Versammlung der katholischen Rorschacher Kirchbürger stellte Kirchenverwaltungsratspräsident Stefan Meier die Idee zur Umnutzung der leerstehenden Herz-Jesu-Kirche in Wohnraum vor. Das unkonventionelle Projekt fand mehrheitlich Anklang; eine Votantin forderte aber eine Sanierung.

Nicht die Finanzen oder die Vereinigung mit Goldach und Untereggen geben an der Kirchbürgerversammlung in der Kolumbanskirche am meisten zu reden. Die grosse Neuigkeit dieser Versammlung ist ein kühnes Projekt, das bald von der Vision zur Realität werden soll. Nachdem Kirchenverwaltungsratspräsident Stefan Meier in der Frage nach der Zukunft der leerstehenden Herz-Jesu-Kirche jahrelang vertrösten musste, kündigt er nun an, der Verwaltungsrat wolle mit Partnern in die Kirche bauen. Ins Kirchenschiff sollen Wohnungen und allenfalls Geschäfte einziehen, während im Chor ein Andachtsraum geplant ist (Ostschweiz am Sonntag von gestern).

Die Kirche vom geweihten Gotteshaus zu entweihtem Wohnraum umzunutzen ist eine unkonventionelle Antwort auf die Frage, was mit der Herz-Jesu-Kirche geschehen soll. Entsprechend macht Stefan Meier Mut zum Leitwort der diesjährigen Versammlung. “Ein solches Projekt braucht Mut, über den Tellerrand hinauszuschauen.” Diesen Mut wünsche er sich von den Kirchbürgern, die so die Idee vom Wohnen in der Kirche weitertragen könnten.

“Was soll das?”

Die Ausführungen Meiers lösen bei vielen beifälliges Nicken aus, der Entscheid sei vernünftig, ist zu hören. In der anschliessenden allgemeinen Umfrage ertönt dann aber ein kritisches Votum. “Als ich in der Zeitung die Schlagzeile ‘Wohnen, wo der Herrgott wohnte’ las, blieb mir ein Brocken meines Frühstücksbrots im Hals stecken. Die Herz-Jesu-Kirche, meine Heimatkirche, ist ein Haus für den Besuch von Gottesdiensten und Kirchenkonzerten. Was soll das?”, fragt Esther Haas und dringt auf eine Sanierung der Kirche, die sie in neuem Glanz erstrahlen lassen solle. Diese Sanierung, so Stefan Meier, sei eine der vielen Ideen, die der Kirchenverwaltungsrat seit 2006 geprüft habe. “Man muss aber wissen, dass dies einen hohen Millionenbetrag kosten würde. Die Kolumbanskirche haben wir 1992 für etwas über 5,9 Millionen Franken saniert. Die Herz-Jesu-Kirche ist wesentlich grösser.”

“Projekt ist mehrheitsfähig”

Meier betont, es handle sich beim Wohnraum in der Kirche erst um eine Idee – die aber laut ersten Studien realisierbar und finanzierbar wäre. Er versichert: “Wenn das Projekt in die falsche Richtung ginge, würden wir schnell die Reissleine ziehen. Und die Kirchbürger haben das letzte Wort.” Er glaube aber, dass die Idee mehrheitsfähig sei. “Sofern wir am runden Tisch mit den betroffenen Anspruchsgruppen eine Lösung finden.” Die Gespräche mit Vertretern von Kirche, Stadt und der kantonalen Denkmalpflege sind bereits im Gang.

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