Ägyptischer Bischof plädiert für die Annahme der neuen Verfassung

“Le der Christen könnte sich verbessern”

Pyramide in Gizeh

Quelle
Agenzia fides: Ägypten

In Ägypten haben die Einwohner in einem Referendum über eine neue Verfassung abgestimmt. Im Vorfeld des Referendums hat sich Bischof Kyrillos William Samaan für eine Annahme des Entwurfs ausgesprochen.

Gegenüber Kirche in Not sagte der koptisch-katholische Oberhirte von Assiut: “Der Text ist ohne Frage eine Verbesserung dessen, was unter den Muslimbrüdern galt. Ich kann die Annahme des Entwurfs den Christen nur nachdrücklich empfehlen. Wenn die Verfassung wirklich ernst genommen wird, dann wird sich die Lage der Christen in Ägypten entscheidend verbessern.”

Bischof Kyrillos hob hervor, dass der Text allen gesellschaftlichen Gruppen Ägyptens Rechnung trage. Die christliche Gemeinschaft Ägyptens sei sehr erfreut. Seiner Meinung stelle es kein Problem dar, dass auch in der überarbeiteten Fassung des Artikels 2 das islamische Recht die Quelle der ägyptischen Gesetzgebung bleibe. “Das war schon lange so in Ägypten. Schon vor Mursi. Es hat uns Christen nicht geschadet. Wichtiger ist aber, dass der neue Artikel 3, Christen und Juden Autonomie in ihren Personenstandsfragen und inneren kirchlichen Angelegenheiten garantiert.”

Zuversichtlich zeigte sich Bischof Kyrillos auch in der Frage des Kirchenbaus, der in Ägypten bislang einem sehr restriktiven Genehmigungsverfahren unterworfen ist. “Die Verfassung garantiert den sogenannten himmlischen Religionen, also Muslimen, Christen und Juden, das gleiche Recht auf den Bau von Gotteshäusern. Sie sieht ausserdem vor, dass das Nähere vom neuen Parlament in seiner ersten Sitzung zu regeln ist. Ich hoffe, dass wir Christen dann endlich frei sind, Kirchen zu bauen und zu renovieren.”

Anfang Dezember hatte ein Gremium die Überarbeitung der unter Präsident Mursi angenommenen Vorgängerverfassung fertiggestellt und den Entwurf Interimspräsident Adli Mansur übergeben. Vertreter der Kirchen waren ebenfalls an den Arbeiten beteiligt. Zuerst konnten die im Ausland lebenden ägyptischen Staatsbürger ihre Stimme abgeben, anschliessend stimmten die etwa 51 Millionen stimmberechtigten Bürger in Ägypten ab.

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