Gottesdienstsprachen

Wünsche und Empfehlungen

Hinsichtlich der Sprachen, in denen künftig katholischer Gottesdienst zu feiern ist, wünschte das 2. Vatikanische Konzil ausdrücklich den weiteren Gebrauch der lateinischen Sprache in den lateinischen Riten, “so weit nicht Sonderrecht entgegensteht”, und anerkannte zugleich, dass “nicht selten der Gebrauch der Muttersprache für das Volk sehr nützlich sein kann” (SC 36). Ferner bestimmte es als vorausgehende Generalregel, dass die liturgischen Texte so zu gestalten sind, dass das christliche Volk sie “möglichst leicht” erfassen und mitfeiern kann (SC 21; Tätige und bewusste Teilnahme). Für die “mit dem Volk gefeierten Messen” wurde der Gebrauch der Muttersprachen zugestanden, “besonders in den Lesungen und im Allgemeinen Gebet” sowie “in den Teilen, die dem Volk zukommen”; und auch “darüber hinaus” (SC 54).

Weiterhin aber ist dafür zu sorgen, dass “die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Mess-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen und singen können” (SC 54). So wird die erneuerte Liturgie des Römischen Ritus in (oder mit) lateinischer Sprache heute vor allem in Kathedralen, Klöstern und bei bestimmten Gemeinschaften gefeiert. In den Gottesdiensten der meisten katholischen (Pfarr-)Gemeinden ist nach 1965/70 das Kirchenlatein weitgehend, mit Ausnahme des lateinisch zu pflegenden Ordinarium Missae, unüblich geworden, sofern kein besonderes Interesse oder breitere Nachfrage besteht.

Die weite Einführung der Volkssprachen in den katholischen Gottesdienst wurde von Papst Paul VI. in mehreren Schritten zwischen 1964 und 1971 gebilligt und von den Bischofskonferenzen, denen Sacrosanctum Concilium dazu eine eigene Kompetenz einräumte, mitgetragen und gefördert. Für Gegenden ausserhalb des europäisch geprägten Kulturraums billigte das Konzil überdies eine behutsame Inkulturation der Liturgie. Unter Berufung darauf ist also nicht nur die instauratio (im Rahmen des römischen Typs) der Liturgie sondern auch eine massvolle Integration nicht-römischer und nicht-lateinischer Formen der gottesdienstlichen Verehrung möglich.

Im Apostolischen Schreiben Sacramentum Caritatis (2007) empfahl Papst Benedikt XVI. einen stärkeren Gebrauch des Lateinischen in Messfeiern bei internationalen Veranstaltungen. Darüber hinaus sollen allgemein “die Gläubigen angeleitet werden, die allgemeinsten Gebete in Latein zu kennen und gewisse Teile der Liturgie im Gregorianischen Stil zu singen”.

Sacramentum Caritatis: Nachsynodales Apostolisches Schreiben: Über die Eucharistie

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