An der Organspende will keiner rütteln
Deutscher Ethikrat legt lang erwartete Stellungnahme zu Hirntod und Organspende vor
– Eine Analyse. Von Stefan Rehder
Die Tagespost, 25. Februar 2015
Bemerkenswerte Kritik, erstaunliche Konsequenzen. So liesse sich das brisante Votum überschreiben, das eine Minderheit des Deutschen Ethikrats für die gestern in Berlin vorgestellte Stellungnahme “Hirntod und Entscheidung zur Organspende” verfasst hat. Denn die Einwände, die sieben Ethikräte dort gegen die vorherrschende Auffassung vorbringen, derzufolge der sogenannte Hirntod ein unzweifelhaftes Todeskriterium sei, leuchten derart ein, dass die Basta-Mentalität, mit der zahlreiche Befürworter der Hirntod-Theorie eine ergebnisoffene, gesellschaftliche Diskussion der Frage, ob der Hirntod mit dem Tod des Menschen gleichgesetzt werden könne, seit Jahren zu unterdrücken suchen, etwas geradezu Gespenstisches anhaftet. Umso erstaunlicher und im Ergebnis nicht weniger gespenstisch sind jedoch die Schlussfolgerungen, welche die Unterzeichner des Minderheitenvotums aus ihrer Kritik der Hirntod-Theorie ziehen.
‘Institutionell ein gewaltiger Umbruch im Gang’?
Richtungsstreit wegen Exodus der Gläubigen
Die konservativen Kreise innerhalb der katholischen Kirche lassen im Fall Bürglen die Muskeln spielen. Auch bei der Frage, wie die Kirche mit der Säkularisierung umgehen soll, pochen sie auf Deutungshoheit.
Die katholische Kirche erlebt derzeit einen konservativen Backlash. Die Bischofskonferenz stellt den Mediensprecher Simon Spengler auf die Strasse, weil er gegen aussen eine zu progressive Haltung vertrat. Der Westschweizer Bischof Charles Morerod hat angekündigt, im September beim “Marsch für das Leben” von christlichen Abtreibungsgegnern mitzulaufen. Und besonders schlagzeilenträchtig: Zusammen mit dem Churer Bischof Vitus Huonder will Morerod den Pfarrer des Urner Dorfes Bürglen abstrafen , weil dieser ein lesbisches Paar gesegnet hat. Es scheint, dass die Reformer in die Defensive geraten sind. Ihr Streit mit den Konservativen um die Deutungshoheit in der katholischen Kirche ist zwar ein Dauerbrenner, sowohl in der Schweiz wie auch weltweit.
Ein grosses Ärgernis in der Pastoral der deutschen Teilkirche
Obwohl Priester (bsp. Ruheständler oder Ordenspriester) da sind, werden von Laien Wortgottesdienste gefeiert
Will man von der “Priesterkirche” zur “Laienkirche”?
Von Michael Schneider-Flagmeyer
Saarlouis, kath.net/ForumDeutscherKatholiken, 16. Februar 2015
Immer häufiger erhalten wir Klagen und Berichte darüber, wie in Gemeinden die Menschen um die heilige Messe gebracht werden. Viele Priester wollen nicht mehr täglich zelebrieren und erklären das mit Arbeitsüberlastung. Ein junger Pfarrer erzählte mir vor zwei Jahren, dass er bürokratische Dinge in seiner Pfarrei einfach liegen lasse und nicht bearbeitete. Auf mahnende Nachfragen des Ordinariats antwortet er, dass er in erster Linie für die Sakramentenspendung und für die Seelsorge da sei und nicht für Statistiken und bürokratische Erhebungen.
Zur Lage der Kirche in unserem Land
In bischöflichen Ordinariaten sollten die Alarmglocken klingeln
Quelle
Die Spätzeit des Christentums hat begonnen
Gastkommentar von Peter Winnemöller
Geseke, kath.net/katholon, 02. Januar 2014
Weihnachten ist vorbei, die vollen Kirchen haben wir hinter uns. In einem FAZ – Artikel hat sich Markus Günther analytisch mit der Lage der Kirche befasst. Der Analyse kann man zu fast 100% zustimmen.
Mag der Vergleich der Kirche in unseren Tagen mit der DDR in ihren letzten Jahren auch etwas krass klingen. Dieser Vergleich jedoch entbehrt nicht einer gewissen Grundlage, wenn man die Aufbruchsrhetorik der Pastoralstrategen in den Bistümern hört und liest.
Lassalle-Haus: Schweigeprozession ins Kloster Menzingen
Das Lassalle-Haus in Bad Schönbrunn bei Zug machte am Freitag, 2. Januar mit einer Schweigeprozession ins Kloster Menzingen den zwischenzeitlichen Umzug erlebbar, wie die Neue Zuger Zeitung am Samstag, 3. Januar berichtete. Das Zentrum für Spiritualität, Dialog und Verantwortung wird von Januar 2015 bis Ostern 2016 saniert.
Rund hundert Mitarbeitende und Gäste des Lassalle-Hauses sowie Mitglieder der Jesuitengemeinschaft trafen sich am Freitag zu einer Besinnung in der Kapelle des Lassalle-Hauses und brachen von dort zu einer Schweigeprozession ins Kloster Menzingen auf. “Gott begleitet uns, auf den Weg machen aber müssen wir uns selber”, sagte Lassalle-Haus-Direktor Tobias Karcher laut der Zeitung.
TV-Sendung schreddert Ehe
Soll man oder soll man nicht?
Die Tagespost, 17. November 2014
Von Markus Reder
Soll man oder soll man nicht? Soll man diesem Irrsinn überhaupt Aufmerksamkeit widmen? Wäre nicht totschweigen die richtige Antwort auf TV-Trash-Formate, die davon leben, mit gezieltem Tabu-Bruch Öffentlichkeit zu erzeugen und so die Quote hochzuschrauben. Ja, totschweigen wäre klug, nur leider funktioniert das nicht, weil über die neue Kuppelshow von Sat.1 längst geredet wird. In Schulen, Büros und natürlich in den Medien. Nach abgehalfterten C-Promis im Dschungel oder in Wohncontainern, nach Nackten, die sich an Stränden vor Fernsehpublikum auf Partnersuche machten, haben sich die Kreativdirektoren der Verblödungsindustrie nun etwas Neues einfallen lassen: Eine Kuppelshow.
Braucht Frankreich ein neues Gesetz zur Sterbehilfe?
Was ist das grosse Projekt der sozialistischen Regierung in Frankreich?
Sterbehilfe für Kinder wäre Bankrotterklärung einer Gesellschaft
Was ist das grosse Projekt der sozialistischen Regierung in Frankreich? Das Sparen wohl nicht, auch wenn Berlin und Brüssel das gerne so hätten. Aber in Erinnerung bleiben wird die glücklose Regierung von Präsident Francois Hollande wohl vor allem durch ihre Zeitgeist-Initiativen: das Umdefinieren von Ehe und Familie, zum Beispiel (wir erinnern uns: “Mariage pour tous”, Ehe für alle – und dagegen demonstrierten Hunderttausende im ganzen Land unter dem Motto “Manif pour tous”, Demo für alle). Neuestes Thema auf der Hollande-Agenda: Euthanasie. Wobei Euthanasie gar nicht Euthanasie heissen darf, weil darin nach den Worten des früheren Ministers Bernard Kouchners das Wörtchen “Nazi” steckt. Also sprechen Hollande und seine Mannen lieber von “fin de vie”, Lebensende.
Neueste Kommentare