Islamische Seelsorge gegen Radikalisierung
Jeden Freitag kommt er zum Freitagsgebet in die Justizvollzugsanstalt Freiburg: Jörg Imran Schröter
Der 44jährige ist in christlichem Milieu aufgewachsen, als junger Mann faszinierte ihn der mystische Islam. Schröter konvertierte, studierte Islamwissenschaft und Lehramt. Heute ist er Lehrer an einer Grundschule, gibt islamischen Religionsunterricht und beteiligt sich an der Ausbildung islamischer Religionslehrer. Als ehrenamtlich Seelsorger im Gefängnis ist er zuständig für das Freitagsgebet. Michael Hermann hat sich für Radio Vatikan mit ihm getroffen.
Er sieht sich als religiöser Übersetzer zwischen dem Gefängnis und muslimischen Gefangenen. Seine Meinung ist, dass der Strafvollzug noch nicht ausreichend auf die religiösen Bedürfnisse der muslimischen Gefangenen eingestellt ist, das fängt beim Essen an und geht beim Gebet weiter, weiss Schröter: “Man möchte vielleicht das Ritualgebet verrichten und auch das ist nicht immer möglich.
Triumph des Pragmatismus
‘Deutschland im Winterschlaf’
Unter Bundeskanzlerin Angela Merkel vollzieht sich die Staatsräson nach Moden und Sachzwängen: Das erfüllt die Sehnsüchte und Harmoniewünsche vieler Bürger. Doch Vorsicht! Eine Politik ohne Wertemassstäbe schwächt die Demokratie und stärkt die extremen Ränder.
Die Tagespost, 12. Januar 2015
Von Björn Hayer
Deutschland im Winterschlaf. Wie selig schlummerte das Volk der Dichter und Denker, der Fleissigen und Ordentlichen in den vergangenen Jahren. Kein Wunder: Eine unaufgeregte Mutter der Nation wiegte es in ihren Armen.
Pariser Kardinal beim Papst
Das Treffen war schon lange geplant
Papst Franziskus traf an diesem Donnerstag, einen Tag nach dem Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo, mit dem Erzbischof von Paris, Kardinal André Vingt-Trois, im Vatikan zu einer privaten Unterredung zusammen. Angaben über Anlass und Inhalt des Gesprächs machte der Vatikan wie üblich nicht. Am Donnerstag endete im Vatikan auch eine Konferenz über den interreligiösen Dialog in Frankreich, an der auch vier Imame aus dem Land teilgenommen haben. Sie hatten am Mittwoch die Generalaudienz von Papst Franziskus besucht und waren von ihm begrüsst worden.
Attacken auf muslimische Einrichtungen
In Frankreich ist es in der Nacht auf Donnerstag und am darauffolgenden Morgen zu Angriffen auf muslimische Einrichtungen gekommen. Nach dem offenbar islamistisch motivierten Anschlag auf die Charlie Hebdo in Paris wurden eine Moschee im nordwestfranzösischen Mans sowie ein muslimischer Gebetsraum im südfranzösischen Port-la-Nouvelle beschossen. Eine Explosion gab es nach Polizeiangaben zudem am Donnerstagmorgen vor einem Kebab-Lokal nahe einer Moschee im ostfranzösischen Villefranche-sur-Saone. Verletzte gab es keine.
“Die Anständigen und die Unanständigen”
Wir sind nicht Charlie
Die Tagespost, 09. Januar 2015
Nichts vermag das Massaker, das nach bisherigen Erkenntnissen zwei Tatverdächtige an der Redaktion des französischen Magazins “Charlie Hebdo” verübten, zu rechtfertigen. Auch nicht die Verteidigung von Glaubensgütern. Wer Menschen abschlachtet, weil sie das, was anderen heilig ist, zur Zielscheibe öffentlichen Gespötts machen, offenbart nicht etwa Liebe zu Gott, sondern masslosen Hass auf dessen Geschöpfe. Er kann sich auch nicht auf “heiligen Zorn” berufen, einer Motivation, die mittelalterlichen Theologen wie Thomas von Aquin (1225–1275) noch völlig geläufig war und der vielleicht selbst Jesus antrieb, als er die Händler und ihr Vieh aus dem Tempel trieb. Denn anders als Hass ist der “heilige Zorn” nicht blind.
“Franziskus-Effekt kann viel für den Frieden tun”
Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden rechnet damit, dass 2015 Konflikte mit der Mithilfe des Heiligen Stuhls angegangen werden können
Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Sekretär des “Friedensrates”, Bischof Mario Toso. Der Franziskus-Effekt könne wie im jüngsten Falle beim Friedensdialog zwischen den USA und Kuba auch weitere ähnliche Resultate hervorrufen. Toso denke vor allem an Friedensgespräche im Nahen Osten. Doch der Franziskus-Effekt – also das Eingehen auf die Worte des Papstes – könne auch in anderen Bereichen Früchte tragen.
“Die neue Enzyklika, die demnächst erscheinen wird, wird ja vor allem auf die Umwelt-Frage eingehen. Damit verbunden sind alle sozialen Fragen. Um Frieden und Versöhnung zu schaffen, müssen wir also zuerst die ethischen und anthropologischen Grundlagen kennen und deshalb wird der Papst mit seiner Schrift viel für den Dialog beitragen“, ist Toso überzeugt.
Benedikt XVI. ist in tiefer Trauer
Brief zur Beerdigung von Manuela Camagni
Vatikan: Seelenamt für Manuela Camagni
Rom, 1. Dezember 2010, zenit.org
Papst Benedikt XVI. habe seinen “grossen Schmerz, der nur durch den Glaube Trost erfahren kann”, angesichts des Todes von Manuela Camagni zum Ausdruck bringen wollen. Die Mitarbeiterin des päpstlichen Haushaltes war am 23. November bei einem Verkehrsunfall um Leben gekommen.
Das Schreiben des Papstes wurde von dem Privatsekretär des Papstes, Monsignore Georg Gänswein, während der Beerdigung in der Kirche San Piero von Bagno di Romagna in der italienischen Provinz Forlì-Cesena vorgelesen.
Verwaltungsgericht verbietet Krippenspiel in Worms
Pfarrer enttäuscht – Aufführung findet an anderem Ort statt
Mainz/Worms, kath.net/idea , 17. Dezember 2014
Ein Krippenspiel in Worms hat zu einer juristischen Auseinandersetzung geführt. Das Verwaltungsgericht Mainz bestätigte am 16. Dezember in einer Eilentscheidung den Beschluss der Stadt Worms, der evangelischen Luthergemeinde auf dem städtischen Weihnachtsmarkt die Aufführung des Stückes zu verbieten, mit der sie auf das Schicksal von Flüchtlingen hinweisen wollte. Die Aktion verletze die Rechte Dritter auf einen ungestörten Besuch des Weihnachtsmarktes, hiess es zur Begründung.
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