Präsident Trump

Trump schlägt Indien – und meint China

Freier Welthandel war gestern. Donald Trump setzt auf ökonomischen Egoismus und benutzt Zölle zur Erpressung von Handelspartnern. Im Fall Indiens trifft es einen Nutznießer der westlichen Russland-Sanktionen

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07.08.2025

Stephan Baier

Jahrzehntelang war freier Welthandel so etwas wie das Mantra des Westens. Der Abbau von Handelshemmnissen sollte zu mehr Wohlstand für alle, zu engerer Verflechtung der Ökonomien und damit letztlich auch zu mehr Weltfrieden führen. Mehr noch: “Wandel durch Handel” war eine Grundüberzeugung, die – vor allem, aber nicht nur mit Blick auf Russland und China – als gescheitert betrachtet werden darf. Zusammen mit dieser Illusion begräbt Donald Trump jedoch gerade die Vision eines möglichst barrierefreien globalen Marktes.

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“Netanjahu treibt Trump vor sich her”

Der Orient ist weiter instabil, ein Regimewechsel im Iran nicht in Sicht, meint der Politikwissenschaftler Cengiz Günay

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10.07.2025

Stephan Baier

Herr Günay, ist der Orient nach den israelisch-amerikanischen Angriffen auf den Iran nun sicherer oder unsicherer geworden?

Ich glaube nicht, dass er sicherer geworden ist. Es gibt weiterhin große Instabilität. Der Waffenstillstand ist äußerst brüchig, so dass es jederzeit wieder losgehen könnte. Die Angriffe auf iranische Atomanlagen und die gezielten Tötungen machen die Region jedenfalls nicht stabiler.

Außenpolitisch ist der Iran nun weithin amputiert: Noch vor zwei Jahren reichte seine Einflusszone von der Westgrenze Afghanistans bis zum Mittelmeer. Nun sind seine Proxys verschwunden oder stark geschwächt: das Assad-Regime in Syrien, die Hisbollah, die Hamas.

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Erst Frieden, dann Nobelpreis!

Israels Regierungschef kam nicht mit leeren Händen ins Weiße Haus: Kriegsherr Netanjahu schlägt seinen Paten Trump für den Friedensnobelpreis vor

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08.07.2025

Stephan Baier

Dass Donald Trump seine außenpolitischen Bemühungen gerne mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt sähe, ist ein Gerücht, das die Spatzen schon recht lange von den Dächern pfeifen. Und dass er sich für nobelpreiswürdig halten könnte, wird auch vermuten können, wer weniger als acht Semester Psychologie studiert hat. Insofern kann man die Initiative von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, Trump für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen, zunächst höflich als Gastgeschenk oder weniger höflich als Versuch der Anbiederung abbuchen.

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Trumps großes Gesetz: Wenig Licht, viel Schatten

Mit dem “Big beautiful bill” verzeichnet der US-Präsident einen großen legislativen Erfolg. Doch auch wenn Abtreibungsdienstleister weiter in die Mangel genommen werden – die Nachteile überwiegen

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Oberstes US-Gericht verhandelt erneut über Transgender im Schulsport | Die Tagespost
Die Stufen des Größenwahns | Gesellschaft/Wissenswertes: Vision Journal | Fundemente
USA: “One Big Beautiful Bill Act” ist durch – Kritik von Erzbischof – Vatican News

04.07.2025

Maximilian Lutz

Vorsicht vor der allzu plumpen Verwendung von Adjektiven, lautet eine der obersten Regeln im Journalismus. Anstatt zu schreiben, dass etwas oder jemand “berühmt”, “gefeiert” oder “beliebt” ist, wirkt es viel überzeugender, dies anhand von Beispielen und eher beiläufigen Beobachtungen zu veranschaulichen. “Show, don’t tell”, wie es im Angelsächsischen heißt.

Wendet man diese Maxime auf Donald Trumps umfangreiches Steuer- und Ausgabengesetz an, das der US-Präsident nach Zustimmung des Kongresses am Freitag passend zum Nationalfeiertag unterzeichnen wird, stellt man fest: Das legislative Projekt wählt eher die Holzhammer-Methode. Allein der Titel, “The one big beautiful bill”: Trump-Zungenschlag in Reinform. Groß ist das Gesetzespaket zweifellos, umfasst es doch Trumps gesamte Agenda. Doch wäre es wirklich so wunderschön, müsste der 79-Jährige darauf sicher nicht gleich im Titel hinweisen. Dem kritischen Betrachter kommen da eher Zweifel. Glaubt mir, es ist wirklich großartig, so die Botschaft an die Wähler. Mit den Inhalten müsst ihr euch gar nicht weiter befassen.

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Vatikan: Kirchen des Südens fordern Klimagerechtigkeit

Im Vorfeld der COP30 haben Vertreter der Kirchen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens im Vatikan ein gemeinsames Klimadokument vorgestellt. Sie kritisieren den globalen Wettlauf um strategische Ressourcen und fordern Klimagerechtigkeit als Menschenrecht

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COP30: UN-Klimakonferenz in Belém 2025 | Germanwatch e.V.
Eine gelungene Provokation für eine pluralistische Weltgesellschaft. Die Enzyklika Laudato Si’ – eine Magna Charta der integralen Ökologie als Reaktion auf den suizidalen Kurs der Menschheit

Mario Galgano – Vatikanstadt

Ein “Schrei nach Würde” – mit diesen Worten beschreibt Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, Erzbischof von Kinshasa und Präsident des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM), das neue gemeinsame Dokument, das Vertreter der Kirchen des Südens Papst Leo XIV. überreicht haben. Die Erklärung wurde an diesem Dienstagmittag bei einer Pressekonferenz im Vatikan vorgestellt.

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In den USA verrohen die Sitten

Gewaltsame Ausschreitungen in Los Angeles, tödliche Schüsse auf Politiker: Die Gefahr eines Bürgerkriegs in den USA wächst. Gerade Trump ist nun zur Deeskalation aufgerufen

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17.06.2025

Maximilian Lutz

Die USA gleichen einem Pulverfass: Zwei Attentate auf Donald Trump im vergangenen Jahr, die tödlichen Schüsse auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington im Mai, das Schusswaffen-Attentat vergangene Woche im Bundesstaat Minnesota, das die Parlamentsabgeordnete Melissa Hortman und ihr Ehemann mit dem Leben bezahlten. Einzelfälle, deren politischer Hintergrund zwar jeweils ein anderer ist. Einzelfälle jedoch, die sich in beängstigender Zahl häufen.

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Es knirscht zwischen Trump und Netanjahu

Das Verhältnis zwischen US-Präsident Donald Trump und Israels Premier Benjamin Netanjahu scheint merklich abgekühlt zu sein. Beide verfolgen jeweils eine ganz eigene Nahost-Politik, die nicht mehr deckungsgleich ist

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Opposition? Welche Opposition? | Die Tagespost

29.05.2025

Richard C. Schneider

Sie waren mal richtig dicke, enge Freunde: der alte und neue US-Präsident Donald Trump und Israels Premier Benjamin Netanjahu. Beide verband ein rechtspopulistisches Weltbild, der Hass auf alles Liberale und der unbedingte Wille zur Macht. Während seiner ersten Amtszeit von 2016 bis 2020 schenkte Trump seinem Buddy “Bibi”, wie Netanjahu in Israel genannt wird, alles, was der sich nur wünschen konnte: Die Verlegung der US-amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem, die Anerkennung der Annexion der Golan-Höhen, die Aufkündigung des Nuklearabkommens mit dem Iran sowie einen Friedensplan mit den Palästinensern, der ihnen kaum noch Territorium übrig gelassen hätte. Trump war, wie die israelische Rechte immer wieder beteuerte, der “beste amerikanische Präsident, den Israel je hatte”. Ob seine Entscheidungen wirklich so gut für das Land waren oder nur für dessen Premier, darüber scheiden sich in Israel die Geister.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

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