Viele Russen und Äthiopier in Bethlehem
200 Millionen Christen beginnen ostkirchliche Weihnachtsfeiern
Mehr als 200 Millionen orthodoxe Christen in aller Welt haben am Sonntagnachmittag mit den ostkirchlichen Weihnachtsfeiern begonnen.
Beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz richtete Papst Benedikt XVI. Grüsse an die Schwesterkirchen, die nach dem Julianischen Kalender feiern. Zehntausende christliche Pilger aus Palästina und Jordanien, aber auch viele Russen und Äthiopier, trafen am Sonntag in Bethlehem ein, das derzeit von einer Kältewelle heimgesucht wird. Vor der orthodoxen Patriarchalliturgie in der Geburtskirche – das Gotteshaus gehört dem orthodoxen Patriarchat von Jerusalem – kamen die Bischöfe der Syrer, Kopten und Äthiopier zum Gebet in die Basilika, wie Agenturen berichten.
Papst sichert bei Taizégebet Einsatz für Ökumene zu
Seit 1978 organisiert die Gemeinschaft von Taizé die internationalen europäischen Jugendtreffen
Seitdem üben die Treffen eine ungebrochene Faszination und Anziehungskraft aus.
Tausende engagierte Jugendliche strömen jedes Jahr in die europäischen Hauptstädte und bringen ihre Erwartungen, Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte mit. Dem persönlichen Treffen mit Papst Benedikt XVI. sehen die Pilger mit grosser Spannung entgegen.
“Beim Taizé-Treffen würde man sich ja wünschen, dass er etwas sagt, das grosse Schritte Richtung Ökumene geht, dass die Gemeinschaft, die wir hier erleben, auch von der oberen offiziellen Ebene und nicht nur von unten kommt.”
Advent 2012 in Bethlehem
Weihnachten hinter Mauern
Es ist Advent in Bethlehem. Lichterketten und Sterne schmücken die engen Strassen und die künstlichen Christbäume. “I am dreaming of a white Christmas” dudelt es aus den Lautsprechern in einem Cafe. Dieser Wunsch wird kaum in Erfüllung gehen: Die Temperaturen können im Heiligen Land auch Anfang Dezember leicht auf über 20 Grad steigen. Tiefster Friede, könnte man meinen.
Und doch kann Devotionalienhändler Nabil Giacaman aus Bethlehem seinen Zorn über die israelische Sperranlage nicht verbergen: “Wir leben hier in einem grossen Gefängnis und die Welt tut nichts. Es tut mir im Herzen weh, dass meine Kinder so aufwachsen müssen”. Acht Meter hohe graue Betonmauern, Stacheldraht und Wachtürme umgeben die Stadt Davids und Jesu Christi von fast allen Seiten. “Wenn wir nach Ramallah wollen oder sonst wo hin in unserem eigenen Land müssen wir durch israelische Checkpoints. Da warten wir dann oft stundenlang oder werden wieder zurückgeschickt. Ich hoffe aber, dass das jetzt anders wird. Die UNO und damit die Welt haben Palästina ja als Staat anerkannt.”
Glückwünsche an den neuen Papst der Kopten
Benedikt XVI. wünscht dem neuen Papst der Kopten alles Gute
***Update
Papst Benedikt XVI. hat dem neuen Papst der orthodoxen Kopten spirituelle Stärke für seine neuen Aufgaben gewünscht. Das päpstliche Glückwunschschreiben zur Amtseinführung von Tawadros II. wurde an diesem Sonntag von Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des päpstlichen Einheitsrates, übergeben. Koch nahm zusammen mit hunderten Gläubigen und internationalen Würdenträgern an dem feierlichen Gottesdienst zur Amtseinführung in der Markus-Kathedrale in Kairo teil.
Papst an Einheitsrat: “Es braucht volle, sichtbare Einheit”
Der ökumenische Weg muss die volle Einheit zum Ziel haben
Die Ökumene ist zugleich die Voraussetzung für eine glaubwürdige Verkündigung des Evangeliums in der Gegenwart. Darauf hat Benedikt XVI. an diesem Donnerstag vor Vertretern des päpstlichen Einheitsrates und vor dem vatikanischen Ökumene-Verantwortlichen Kardinal Kurt Koch hingewiesen. Das Ziel der Ökumene, die sichtbare Einheit, dürfe nie aus den Augen verloren werden, erinnerte der Papst:
“Es ist eine positive Realität, gemeinsam auf diesem Weg voranzuschreiten – aber unter der Bedingung, dass die Kirchen und die kirchlichen Gemeinschaften nicht unterwegs stehen bleiben und die sich widersprechenden Verschiedenheiten als etwas normales oder das Besterreichbare akzeptieren.
“Katholiken und Reformierte brauchen Heilungsgeste”
Kardinal Kurt Koch
Das Reformationsjubiläum 2017 kann nicht einfach nur als freudiges Fest betrachtet werden. Das sagt der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Kurt Koch, zum Abschluss der Vollversammlung des päpstlichen Einheitsrates.
Seit Montag tagten die Mitglieder des Rates in Rom, um über die Neuevangelisierung und Ökumene zu sprechen. Dabei wurde auch über den Dialog mit den reformierten Kirchen debattiert, die derzeit stark mit ihrem 500-Jahre-Jubiläum 2017 beschäftigt sind. Das Jubiläum der Reformation habe jedoch zwei Seiten, so Kardinal Koch im Gespräch mit Radio Vatikan.
Kard. Koch: “Man müsste als Auto geboren werden”
“Neue Evangelisierung und ökumenische Verantwortung sind nicht voneinander zu trennen“
Das sagte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Kurt Koch, am Montagnachmittag. In Rom eröffnete er die Vollversammlung des Päpstlichen Einheitsrates mit einem Grundsatzreferat, in dem er die Sicht der katholischen Kirche auf die Reformation umriss.
Kardinal Koch urteilte unter Berufung auf den Kirchenhistoriker Joseph Lortz, die Reformation habe “vor allem Spaltung” bedeutet und der Überzeugungskraft der christlichen Verkündigung “einen entscheidenden Schlag versetzt”. Zwar sei das “das genaue Gegenteil von dem, auf das die Reformation eigentlich aus war”; Luther und seinen Anhängern sei es vor allem um die Reform der Kirche an Haupt und Gliedern gegangen. “Es kam aber nicht dazu, sondern zum Bruch; die Hauptaufgabe der Kirche wurde nicht angegangen”, so der Schweizer Kurienkardinal. Er hoffe, so führte er immer noch mit einem Lortz-Zitat aus, dass das auch den Protestanten immer deutlicher werde.
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