Die schöne Kirche des Konzils
Fackelzug und Gebet in Rom
Vatikanstadt, 11. Oktober 2012, ZENIT.org
“Die schöne Kirche des Konzils” ist eine Initiative der Katholischen Aktion Italiens in Zusammenarbeit mit der Diözese Rom aus Anlass der Eröffnung des Jahrs des Glaubens, die gleichzeitig mit der XIII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode stattfindet, die sich mit der Neuevangelisierung befasst. Es werden sich auch Synodenväter und andere Teilnehmer der Synodalversammlung an dieser Initiative beteiligen.
Heilige Messe zur Eröffnung des Jahrs des Glaubens
Predigt von Papst Benedikt XVI., Petersplatz Donnerstag, 11. Oktober 2012
Verehrte Mitbrüder, liebe Brüder und Schwestern!
Mit grosser Freude beginnen wir heute, fünfzig Jahre nach der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, das Jahr des Glaubens. Gerne richte ich meinen Gruss an Sie alle, speziell an den Patriarchen von Konstantinopel, Seine Heiligkeit Bartholomäus I., und an den Erzbischof von Canterbury, Seine Gnaden Rowan Williams. In besonderer Weise verbinde ich mich auch mit den Patriarchen und den Grosserzbischöfen der katholischen Ostkirchen sowie mit den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen. Um des Konzils zu gedenken, das einige der unter uns Anwesenden persönlich erleben durften – sie begrüsse ich besonders herzlich –, ist diese Feier durch einige spezielle Zeichen bereichert worden: die Eingangsprozession, die an die denkwürdige Prozession der Konzilsväter erinnern wollte, als sie feierlich in diese Basilika einzogen; die Inthronisation des Evangeliars – einer Kopie dessen, das während des Konzils benutzt wurde; die Übergabe der sieben Schlussbotschaften des Konzils sowie des Katechismus der Katholischen Kirche, die ich am Ende, vor dem Segen, vornehmen werde.
Bisher unveröffentlichtes Schreiben von Papst Benedikt XVI.
Zum 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Vatikanischen Konzils
Es war ein glanzvoller Tag, als am 11. Oktober 1962 mit dem feierlichen Einzug von über 2.000 Konzilsvätern in die Basilika Sankt Peter zu Rom das II. Vatikanische Konzil eröffnet wurde.
Im Jahre 1931 hatte Pius XI. auf diesen Tag das Fest der Gottesmutterschaft Marias gelegt, zum Gedächtnis daran, dass 1.500 Jahre zuvor, im Jahr 431, das Konzil von Ephesus Maria diesen Titel feierlich zuerkannt hatte, um damit das unlösliche Miteinander von Gott und Mensch in Christus auszudrücken.
Papst Johannes XXIII. hatte auf diesen Tag den Konzilsbeginn festgelegt, um die grosse Kirchenversammlung, die er einberufen hatte, der mütterlichen Güte Marias anzuvertrauen und die Arbeit des Konzils fest im Geheimnis Jesu Christi zu verankern. Es war beeindruckend, die Bischöfe aus aller Welt, aus allen Völkern und Rassen einziehen zu sehen: ein Bild der weltumspannenden Kirche Jesu Christi, in der sich die Völker der Erde in seinem Frieden vereinigt wissen.
Schrei nach Entrümpelung
Priester und Laien in dem einen Auftrag der Kirche
Zum fünfzigsten Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanums. Von Professor Andreas Wollbold
Die Tagespost, 10. Oktober 2012
Mit einem Frühling hat man das letzte Konzil gerne verglichen. Doch der Frühling verlangt auch nach etwas Unliebsamem, dem Frühjahrsputz. Denn die Sonne bringt Staub, Gerümpel und Spinnweben ans Licht. So wird die Jahreszeit der Hoffnung nur durch Grossreinemachen schön. Auch “50 Jahre Zweites Vatikanum” schreit förmlich nach Entrümpelung von manchem, was sich in den letzten Jahrzehnten angesammelt hat. Nur dann können seine Dokumente glänzen wie am ersten Tag. “Reform der Reform”, das ist nicht nur für den Gottesdienst angesagt. Denn die Staubschichten dessen, was man über dieses Konzil gelegt hat, sind eher in Metern als in Zentimetern zu messen. Beispiele?
Glaube an die Menschwerdung Gottes ist kein Menue
“Die Kirche ist jung!”, rief Benedikt XVI. am 24. April 2005 auf dem Petersplatz
Die katholische Kirche wird sich nicht nur auf das Zweite Vatikanische Konzil besinnen müssen, sondern auf alle Konzilien. Denn nur in der Gesamtheit sind die Dogmen verständlich. Von Paul Badde
Die Welt, 10. Oktober 2012
“Die Kirche ist jung!”, rief Benedikt XVI. am 24. April 2005 auf dem Petersplatz. Gerade war er Papst geworden, mit 78 Jahren. Tausende waren nach Rom gepilgert zum Sterben Johannes Paul II. und zur Wahl seines Nachfolgers. Der Frühlingstag leuchtete. Menschen, so weit das Auge reichte.
“Die Kirche lebt. Und sie ist jung”, rief der neue Pontifex, “sie trägt die Zukunft der Welt in sich”. Es schien die Sprache des letzten Konzils zu sein, kein Kardinal auf dem Platz kannte das Konzil besser als er. Benedikt XVI. ist der letzte Papst, der das II. Vaticanum mitgeprägt hat, dessen Beginn Papst Johannes XXIII. am 11. Oktober 1962 in bewusster Erinnerung an das Konzil von Ephesus (431) beginnen liess.
Gott ist keine Hypothese, er ist Wirklichkeit
Generalaudienz über Aggiornamento und die Wirkung des Konzils nach 50 Jahren
Vatikanstadt, 10. Oktober 2012, ZENIT.org
In der Katechesenreihe während der Generalaudienz sprach Papst Benedikt XVI. heute über das 50jährige Jubiläum der Eröffnung des zweiten Vatikanischen Konzils, das am morgigen Tag begangen wird.
Wir dokumentieren die offizielle deutsche Zusammenfassung der Katechese:
Liebe Brüder und Schwestern!
Morgen sind es fünfzig Jahre, dass Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet hat, und an diesem Tag beginnen wir auch ein Jahr des Glaubens, um uns wieder neu in das Wollen dieses Konzils und den Willen des Herrn selbst hineinzugeben, glauben zu lernen und aus dem Glauben zu leben.
68er-Ideologie erschwerte Rezeption des II. Vatikanums
Vergesst nicht euren Gott; vergesst nicht die andere Welt
Für die es sich lohnt, das ganze Leben aufs Spiel zu setzen
Pater Hermann Geissler, Abteilungleiter in der Glaubenskongregation: “So manche meinen, die Konzilstexte seien nicht wichtig, der Geist des Konzils müsse weitergehen, und dieser Geist hatte oft eine sehr subjektive Färbung.”
Salzburg, kath.net/KAP, 8. Oktober 2012
Das Festhalten von Papst Benedikt XVI am Zölibat stimmt mit den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils und aller nachfolgenden Päpste überein und eine Aufhebung ist auch in Zukunft undenkbar. Das hat Pater Hermann Geissler, Leiter der Abteilung für Lehrfragen in der vatikanischen Glaubenskongregation, in einem Interview in den “Salzburger Nachrichten” (Montag) betont. Zur Rolle der Frau sagt der Theologe, ihre Bedeutung in der Kirche sei gross und könne teils noch wachsen, nicht jedoch in der Frage des Weiheamtes.
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