Joachim Kardinal Meisner – Erzbischof von Köln
Joachim Kardinal Meisner ist der 94. Bischof
in der Nachfolge des Heiligen Maternus auf dem Stuhl des Kölner Erzbischofs.
Er wurde am 25. Dezember 1933 in Breslau/Lissa geboren; die Priesterweihe empfing er 1962 in Erfurt.
1969 wurde er in Rom zum Doktor der Theologie promoviert.
Seit 1975 war Meisner Weihbischof in Erfurt. 1980 folgte die Ernennung zum Bischof von Berlin.
1983 erhob ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal.
Seit 12. Februar 1989 ist Joachim Kardinal Meisner Erzbischof von Köln.
Darüber hinaus ist er Mitglied mehrerer römischer Kongregationen
“Aufhalten ist alles!”
Robert Spaemann über die Aufklärung
die Grenzen des Fortschritts und das geschichtliche Scheitern des Christentums. Von Oliver Maksan und Michael Stallknecht
Herr Professor Spaemann, durch Ihr ganzes Denken, haben Sie einmal geschrieben, ziehe sich wie ein roter Faden das Bemühen, die Aufklärung gegen ihre Selbstdeutung zu verteidigen. Warum muss man die Aufklärung vor sich selbst in Schutz nehmen? Ihrem Selbstverständnis nach ist sie doch der Mut, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Sie sollte also ganz gut alleine zurechtkommen …
Der erste, der das sah, war Nietzsche. Nietzsche schreibt einmal, dass die Aufklärung letzten Endes zum Atheismus führe. Wenn aber dieses Ziel erreicht wird, wird die Aufklärung selbst sinnlos, denn sie bringt eine Voraussetzung mit, die sie vom Christentum geerbt hat, nämlich dass es Wahrheit gibt und – wie Nietzsche sagt – dass die Wahrheit göttlich ist. Wenn es Gott nicht gibt, sagte Nietzsche, dann gibt es keine Wahrheit, dann gibt es nur die individuellen Perspektiven jedes Menschen auf die Welt, und die Frage nach einer wahren Perspektive stellt sich nicht, denn das wäre die Perspektive Gottes. Wenn dem aber so ist, folgt daraus, dass das ganze Geschäft der Aufklärung rückblickend sinnlos war. Weiterlesen
Kirchentreuer Denker
Persönliche Erinnerungen an Leo Kardinal Scheffczyk (1920–2005)
dessen Todestag sich am 8. Dezember zum fünften Mal jährt.
Von Erzbischof Alfons Nossol
Als ich mich – im Rahmen meiner Lehrtätigkeit an der Katholischen Universität Lublin – für eine Gastprofessur in Mainz aufhielt, erreichte mich im Jahre 1977 ein Anruf von Professor Leo Scheffczyk aus München. Er war damit beschäftigt, im Rahmen seiner Fakultät Gastvorträge zu organisieren, und war daran interessiert, mich für einen solchen Vortrag zu gewinnen. So begegnete ich in München Leo Scheffczyk erstmals persönlich; das Thema meines Vortrages war die zeitgenössische polnische Theologie, die ich sowohl in ihrer originalen Eigenständigkeit als auch in den Aspekten ihrer Abhängigkeit von der westlichen Theologie darzustellen versuchte. Weiterlesen
Kritik am Anti-Rom-Kurs
Erzbischof Dr. Alois Kothgasser übt Kritik am Anti-Rom-Kurs von Pfarrgemeinderäten
Salzburg, kath.net, 7. Dezember 2010
Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser hat am heutigen Dienstag in einer Erklärung scharfe Kritik an einer umstrittenen Erklärung von Delegierten der Pfarrgemeinderäte der Stadt Salzburg in Zusammenarbeit mit der PGR-Initiative Taxham, die vor einigen Tagen mit den üblichen “Wir-sind-Kirche-Forderungen” (Aufhebung des Zölibat, Einsetzung von Priestern ohne Amt, Weihe von Frauen zu Diakoninnen usw.) medial Druck auf die Kirche ausüben wollten.
Einige Pfarrgemeinderäte aus der Erzdiözese wollten mit den “Wir-sind-Kirche-Forderungen” Druck auf die Kirche ausüben. Der Salzburger Erzbischof spricht jetzt einen “Klartext” und wehrt sich gegen die Initiative: Höchst fragwürdig, mit Defiziten! Weiterlesen
Political Correctness als Tyrannei der Normalität
Wer anders ist, wird in unserer Gesellschaft schnell abgelehnt.
Das liegt an mittelalterlichen Vorstellungen, sagt der Psychiater Dr. Manfred Lütz.
Interview von Paul Badde mit Dr. Manfred Lütz, Die Welt 15.11.2010
Welt online: Sie haben von Ihrem Buch „Irre! Wir behandeln die Falschen“ jetzt eine halbe Million Exemplare verkauft. Sind die Käufer alle Ihre Patienten?
Manfred Lütz: Ganz im Gegenteil. Wer mein Buch liest, ist natürlich künftig vor jeder Krise und psychischen Erkrankung gefeit. Aber im Ernst: Ich habe mich über den Erfolg des Buches vor allem deshalb gefreut, weil auf diese Weise endlich einmal breitere Kreise über psychische Krankheiten aufgeklärt werden.
Welt: Wieso?
Manfred Lütz: Wenn man bedenkt, dass ein Drittel der Deutschen irgendwann im Leben psychisch krank wird und die anderen zwei Drittel irgendwelche psychisch kranken Angehörigen haben, dann ist es eigentlich merkwürdig, dass über psychische Erkrankungen immer noch mittelalterliche Vorstellungen herrschen.
Manfred Lütz erhält den Bröckemännche-Preis 2011
Nächster Preisträger des Bonner Medienclubs: Manfred Lütz
General-Anzeiger, 30.09.2010
Bonn. Der Arzt, Theologe und Schriftsteller Manfred Lütz erhält den Bröckemännche-Preis 2011 des Bonner Medienclubs (BMC). Das hat der BMC jetzt in Bonn bekanntgegeben.
Mit dem Bröckemännche-Preis würdigt der Bonner Medienclub Menschen, die “wider den Stachel gelöckt” haben, also gegen den Strom geschwommen sind und sich unbequem gemacht haben. Die Verleihung des Bröckemännche-Preises 2011 findet im Rahmen des Neujahrsempfangs des Bonner Medien-Clubs am Montag, 17. Januar 2011, im Funkhaus der Deutschen Welle in Bonn statt.
Die Kirche darf nicht in der Welt aufgehen
Das II. Vatikanum spricht sich für “Kirchlichkeit in der Welt” und nicht für die “Weltlichkeit der Kirche” aus.
Limburg kath.net, 15. November 2010
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat in einem aktuellen Interview mit dem “Spiegel” zu kirchlichen Fragen Stellung genommen und dabei klar gestellt, dass die Kirche sich der Welt öffnen müsse, indem sie “Kirche in der Welt”, aber nie bloß “Kirche von der Welt” ist. Der Limburger Bischof verweist dabei auf das Zweite Vatikanische Konzil, in dem es heißt, dass die Kirche die Aufgabe hat, “die Zeichen der Zeit zu verstehen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten”.
Das schließt immer “eine kritische Bedeutung” ein und richtet sich “gegen eine zu vorschnelle Anpassung” an scheinbare Mehrheiten und Meinungen. Die Kirche darf nicht in der Welt aufgehen und sich ihr gleich machen, weil ihre Botschaft über die Welt hinaus geht. Das II. Vatikanum spricht sich für “Kirchlichkeit in der Welt” und nicht für die “Weltlichkeit der Kirche’ aus”, betont Tebartz-van Elst.
Neueste Kommentare