Kardinal Koch
“Luthertum ist eine Weltgrösse”
Der Papst hat noch keine Antwort auf die Einladung des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider zur Teilnahme am Reformationsgedenken 2017 in Deutschland gegeben. Das erklärte der vatikanische Ökumene-Beauftragte, Kardinal Kurt Koch, im Gespräch mit Radio Vatikan. Schneider traf den Papst am Montagmittag im Vatikan.
“Der Ratsvorsitzende hat kurz darüber gesprochen, es wäre ja schön, wenn der Papst auch kommen würde. Aber es ist völlig klar, dass der Papst noch keine Antwort gibt, weil Deutschland ein Land und das Luthertum hingegen eine weltweite Grösse ist.“
Kardinal Kurt Koch
Als einziger Schweizer hat er das Konklave vor drei Wochen erlebt und durfte mitwählen
Quelle: Interview
Kardinal Kurt Koch ist jetzt Gast von Susanne Brunner, live im Studio von Radio Vatikan.
Der ehemalige Bischof von Basel wurde 2010 von Papst Benedikt XVI in den Rang eines Kardinals erhoben, und wirkt in Rom als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Was für ein Verhältnis hat er zu Papst Franziskus? Was bedeutet die betonte Bescheidenheit des neuen Papstes?
Einführung des Erzbischofs von Canterbury
Gemeinsam mit Papst Franziskus
Canterbury bekam an diesem Donnerstag offiziell einen neuen anglikanischen Erzbischof – und damit die gesamte anglikanische Kirche ein neues Oberhaupt. Justin Welby wurde am Nachmittag offiziell in der Kathedrale der Stadt im Südosten Englands inthronisiert. Für den Vatikan nimmt der Ökumenebeauftragte, Kardinal Kurt Koch, an der Zeremonie teil.
Damit hat nicht nur die römisch-katholische, sondern auch die anglikanische Kirche ein neues geistliches Oberhaupt; allerdings ist das ein Vergleich, den Welby selbst im Interview mit Radio Vatikan kurz vor der Inthronisierung zurückweist.
L’ Osservatore Romano
Die Vatikanzeitung in deutscher Sprache
Kurienkardinal Kurt Koch: Kirche vollzieht sich gewiss zunächst am konkreten Lebensort. Sie verdient aber nur dann die Ehrenbezeichnung »katholisch«, wenn sie ein offener Ort ist: offen für andere Ortskirchen und für die Universalkirche. Diese weltweite Gemeinschaft der Kirche ist gerade heute auf eine gute Kommunikation und deshalb sachgerechte Information angewiesen. Diesem Ziel ist die deutschsprachige Ausgabe des L’Osservatore Romano verpflichtet. Jede Woche bringt sie Bilder und Nachrichten aus der Weltkirche und auch aus den in den deutschsprachigen Ländern beheimateten Ortskirchen.
Das Konklave
Der Schweizer Teilnehmer
Rom, 1. März 2013, zenit.org, Britta Dörre
Kurt Kardinal Koch, Jahrgang 1950, stammt aus Basel. Nach der Matura studierte Koch in Luzern und München Theologie. Von 1976 bis 1978 war Koch Mitarbeiter des von “Iustitia et Pax” eingerichteten Forschungsprojekts zum menschlichen Leben in der heutigen Gesellschaft unter christlich-ethischen Gesichtspunkten. Seine akademischen Studien setzte Koch von 1979 bis 1982 als Assistent an der Theologischen Fakultät in Luzern fort, wo er sein Theologiestudium 1987 mit einer Promotion über Wolfhart Pannenberg abschloss. Von 1982 bis 1989 war Koch als Dozent für Dogmatik und Moraltheologie an der Universität in Zürich tätig, bis er 1989 den Lehrstuhl für Dogmatik und Liturgie sowie für Ökumenische Theologie in Luzern erhielt.
Ein historisches Pontifikat
Das bedeutet eine historische Zäsur für die Kirche
Die Tagespost, 27. Februar 2013, von Guido Horst
Hätte es am Rosenmontag nicht die überraschende Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI. gegeben, sondern die Schock-Meldung vom plötzlichen Tod des Papstes, man hätte kurz darauf schweren Herzens Bilanz ziehen müssen. Eine Einerseits-Andererseits-Bilanz: Einerseits hat das Pontifikat Joseph Ratzingers vieles angestossen, andererseits hat Benedikt XVI. auch manches seinem Nachfolger überlassen. Zum Beispiel die Reform der Arbeitsweise der römischen Kurie. Einerseits stand er ganz in der Tradition seines Vorgängers Johannes Paul II., andererseits hat er dessen gewaltigem Erbe Neues hinzugefügt, so die Konzentration der päpstlichen Liturgien auf das Wesentliche, auf den Herrn. Zum Beispiel bei Auslandsreisen weniger Schnickschnack und Getanze vor dem Papstaltar, dafür aber Eucharistische Anbetung mit Hunderttausenden von jungen Leute bei der Vesper auf den internationalen Weltjugendtagen.
“Benedikts geistiges Erbe wird weitergehen”
Kardinal Koch
“Wir waren sehr überrascht.” Dies sagte Kardinal Kurt Koch im Gespräch mit Radio Vatikan zur Rücktrittsankündigung Benedikt XVI. an diesem Montag. Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates war selbst beim Konsistorium anwesend und hörte die Worte Benedikt XVI. auf Latein. Mario Galgano fragte den Schweizer Kurienkardinal, was diesem bei der Ankündigung des Papstes durch den Kopf ging.
“Wir waren natürlich alle sehr überrascht. Es war ja ein normales Konsistorium angesagt zur Heiligsprechung von bestimmten Personen. Am Ende dieser Feier – das ist ja immer ein Gottesdienst – hat der Heilige Vater diese Erklärung abgegeben. Und das war für alle ein Schock.”
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